Ein paar Personen könnten mich noch kennen von meiner kleinen, kurzen und einigermaßen (irgendwie teilweise) gelungenen Story zu SE V. Ich wage einfach mal das verrückte Projekt bei Crusader Kings anzufangen und mit Galactic Civilizations aufzuhören (d.h.: CK, EU3, Victoria, HoI 2, GC 2; jeweils in der aktuellsten Version, d.h. mit Addon aber ohne MOD). Dabei wird immer die Story im Mittelpunkt stehen. Wenn es langweilig wird werfe ich die Manipulatoren an und werde es spannend machen, und wenn mein Reich dabei zerfallen muss.
Ich möchte noch ein paar Dinge anmerken:
1.Ich cheate, manipuliere und erfinde Dinge. Das ist für mich ein Spaßspiel mit dem ich eine Geschichte erfinden (und erleben!) will. Ich schreibe sie auf weil es mir Spaß macht und versuche sie so zu formulieren, dass es anderen auch Spaß macht.
2.Ich habe keine Ahnung wie die Geschichte ausgehen wird. Deshalb ist es wenigstens für mich spannend. Am Ende von CK wird aber irgendeine Art sizilianisch-ägyptischen Königreich bestehen. Wie das aussehen wird? Ich weiß dazu nur eines: Ich werde es per Hand machen (müssen).
3.Ich spiele maßgeblich auf dem Weg zur Arbeit (wenn ich einen Sitzplatz bekomme). Auf der Arbeit ist es trotz chronischem Arbeitsmangel (kein Beamtenwitz) nicht möglich. Zuhause bin ich meistens genervt/müde/whatever, so dass ich es versuchen werde reinzustellen und dann nichts mehr zu machen. Das hilft mir aber, mich auf die wichtigen Sachen zu konzentrieren und nicht jedesmal etwas reinzustellen weil der König einen schiefen Furz hatte. Das Endresultat wird dadurch hoffentlich verwertbarer.
4.[hat sich erledigt]
5.Meine aktuelle Stimmung sagt mir, dass es klappen wird. Warum? Siehe 1.
6.Ich bin nicht der Erste mit der Idee. Hat es schon einmal jemand gemacht? Ich habe keine Story gelesen. Wenn einer eine kennt siehe 4. Satz 2.
7.Bei großen Texten unterlasse ich die Dritt- oder manchmal sogar die Zweitprüfung auf Fehler, welcher Art auch immer.
8.Ich beginne mal mit der Story...
Prolog
Ich sage es gleich, nur um keine Missverständnisse oder falsche Spannung aufkommen zu lassen: Ich stamme von einem Zeitreisenden ab. Dieser Zeitreisende und letztendlich meine gesamte Familie haben die Zeit maßgeblich beeinflusst. In unserem Familienschatz befinden sich technische Beschreibungen von Dingen, die vor wenigen Tagen erst erfunden wurden. Warum ich nun heute mit diesem wohl bestgehüteten Geheimnis in der Geschichte rausplatze obwohl es sich nun so verdammt lange gehalten hat sollte jedem bekannt sein. Die Ereignisse der letzten Tage sprechen Bände.
Aber ich berichte von der Vergangenheit. Wie sie sich wirklich zugetragen hat. Wie gesagt: Unsere Familie hat die besten Quellen aller Zeiten, auch wenn die meines Urahns (Wir nennen ihn scherzhaft Uri) noch sehr lückenhaft waren. Am besten beginne ich mit ihm selbst.
Wann genau er durch die Zeit gereist ist oder gar wie oder warum, dass ist gänzlich unbekannt. Er verbrachte seine halbe Zeit mit dem Aufschreiben von allem was er in seinem bisherigen Leben an Technik gekannt hatte, ein Viertel damit in der Politik aufzusteigen, ein Viertel damit die spätere Familie zu planen und ein Viertel damit zu schlafen. So schrieb er es zumindest auf der einzigen Seite auf, die er sich persönlich gewitmet hatte: Seinem Testament. Dort schrieb er auch den einzigen Hinweis auf seine Herkunftszeit auf. Er schriebt: „Es ist eine unmögliche Vorstellung in einer Zeit zu landen, in der die Reise mit einem Pferd nur für Reiche Leute überhaupt vorstellbar ist.“ Die Erfindung des Automobils hatte dies sogar noch interessanter wirken lassen.
Mehr schrieb er nicht, so dass das bestgehütete Geheimnis durch das schwierigste Rätsel begründet wurde. Wie dem auch sei, unsere Historiker konnten die Zeit in der er landete noch ziemlich genau bestimmen: Etwa im Jahre 1000. Er schaffte es sich bei einem Robert de Hauteville, dem damaligen Herr von Reggio, an den Hof zu arbeiten. Niemals natürlich in den Beraterstab oder ähnliches, niemals mit zu viel Macht. Unsere gesamte Familie agierte immer aus dem Hintergrund, bis heute. Agieren, manipulieren, untertauchen. Seit so langer Zeit...
Ich schweife ab. Die Aufzeichnungen von ihm und seiner Söhne zu den historischen Umständen sind wohlgemerkt doch recht spärlich. Die Tradition der Dokumentation der Geschichte wurde erst später begründet. Dort werde ich auch einsteigen.
Aber zum Anfang:
Die frühe Geschichte der Familie de Hauteville bzw. damit unserer gesamten heutigen Zeit wurde vom Herr von Reggio begründet. Namen aus dieser Zeit sind Schall und Rauch, aber er wird heute mit Robert übersetzt. Er schaffte es irgendwie mit einer kleinen Armee das damalige Sizilien zu erobern. Das islamische Sizilien wohlgemerkt. Er löste sich von seinem Verwandten, dem Fürst von den vier Fürstentümern in Süditalien, der sich selbst zum König von Süditalien (genannt Sizilien) ernannt hatte. Robert de Hauteville kreierte den Titel „Fürst von Sizilien“ und löste sich vom Königreich. Eigentlich ein damals natürlich Vorgang.
Doch dann rief der Papst zum Kreuzzug nach Alexandria. Niemals wieder gab es so eine starke christliche Expansion wie zur Zeit der Kreuzzüge. Doch Robert hätte niemals Alexandria und ein Großteil des Umlandes ganz alleine erobern können. Niemals, wenn nicht das damalige Königreich von Ägypten und eigentlich alles von Tunesien bis Jerusalem im Krieg gewesen wäre. Robert landete mit eilig zusammengestellten Menschen – man konnte sie kaum Soldaten nennen, und eroberte Alexandria und dessen Umland, später auch noch Kairo. Er beherrschte alles ganz alleine und erst zum Ende gab er die Kontrolle von Malta ab – an seinen altgedienten Hofbischof. Quasi im letzten Moment zeugte er noch mit seiner zweiten Frau zwei Söhne und gründete das „Königreich von Ägypten“, hierbei wohlgemerkt ein christliches.
Die offizielle Geschichtsschreibung wollte es nie wahrhaben, aber es war ein unglaublicher Zufall. Selbst unsere Familie glaubt nicht (mehr), dass durch Robert oder Uri die Kriege initiiert worden waren. Aber da war nun die Situation: Ein christliches ägyptisches Königreich mit einem vierjährigen Herrscher und einer Mutter, die ihn hasst.
Es begann die Zeit der Kinder. Tancred hieß der Name des neuen Königs (so zumindest wird er übersetzt). Er eroberte wenig, aber er überließ viel. Ein so großes Reich (Sizilien + Ägypten) konnte keiner alleine beherrschen, schon sein Vater nicht. Also schenkte er jedem (Christen) Land, den er finden konnte. Meistens waren dies äußerst junge Menschen. Seine Schwestern, sein Bruder (als neue Fürst von Sizilien) und sogar ein paar Muslime. Sie bekamen Land und Titel. Aber die Zeit der Kinder war nicht deswegen so wegweisend. Zwar wurde die Saat für sehr viele Revolutionen bereitet, aber die wenigen Eroberungen waren das Entscheidende. In seiner Jugend hatten nämlich die unterschiedlichsten Muslime Süditalien erobert. Das „Königreich Sizilien“ bestand nur noch aus wenigen Städten, das Papsttum war in Gefahr und keinen schien es zu interessieren, dass auf einer christlichen Insel so nah am heiligen Stuhl der Feind lauerte. Deswegen wurde Tancred de Hauteville berühmt: Er eroberte die Länder seiner Familie zurück und nahm seinen fernen Verwandten zum Schluss noch den Titel „König von Sizilien“ ab. Er starb im hohen Alter als „König von Ägypten, Sizilien und Afrika“, in seinem großen Palast, den er in seiner Jugend selbst geplant hatte.
Dazwischen folgten andere Könige, doch einer war nur noch wichtig: Humphrey. Humphrey de Hauteville, König von Ägypten, Sizilien und Afrika, Fürst von Alexandria und Herr von unzähligen von Ländereien war geschickt in der Hausmachtpolitik. Als er nebenbei Jerusalem befreite und die letzten Auswirkungen der Kinderzeit niederschlug schaffte er es, dass halb Südfrankreich ihm unterstand. Das Südfrankreich, was sich ständig vor Großangriffen aus Ibirien fürchtete. Dabei stand seine Herrschaft unter keinem guten Stern: Sein Vater starb im Alter von 17 Jahren, ein Attentäter hatte ihm (manche sagen an seinem 17. Geburtstag) mitten auf dem Feldbett schwer verletzt und ob es nun das Attentat oder das Erbe seiner Mutter war: Er war blind. Aber – so berichten Zeitzeugen in anderen Ländern – er war mit der Zunge und mit der Politik besser bewandert als alle Könige vor seiner Zeit. Kriege und Revolutionen entbrachen und nur ein kurzer Besuch durch den König beendete sie wieder. In einem Kreuzzug befreite er Tunesien und schenkte es seinem Bruder, dessen Familie bis heute Ländereien dort besitzt. Zuletzt gründete sich das Königreich Jerusalem, welches sich Humphrey unterwarf.
Der Beginn der echten Geschichtsschreibung aber begann hier: Im Jahre 1194 n.C. Der momentane König namens Jordan de Hauteville, ein elfjähriger Knabe, hatte nichts Glorreiches mehr. Sein Land sah so aus:
Revolutionen der kleineren Vasallen standen an der Tagesordnung und beschäftigten die Fürstentümer, das Königreich Jerusalem hatte sich losgesagt und das Fürstentum Jerusalem führte einen erbitterten Krieg gegen X. Seine Vergangenheit stand auch unter absolut keinem guten Stern. Sein kinderloser Onkel, berühmt für seine Glatze und seine Schizophränie, starb mitten in der Schlacht, als er vorstürmte um sich „selbst zu beschützen“. Sein Vater, der Erste, der nicht in direktester Linie von Robert de Hauteville abstammte, wurde durch einen verirrten Pfeil verwundet und starb kurz danach an den Spätfolgen. Seine Mutter, die beste Kanzlerin die man sich eigentlich vorstellen konnte, verließ ihn mitsamt seinem Bruder und seiner Schwester für einen Posten im Fürstentum Kairo. Die einzige Person die nun die Geschäfte führte war seine Tante, die immer noch voller Trauer war vom Tod seines Onkels. Der Hof war fast leer – keine kompetenten Männer oder Frauen wollten dem kleinen Jungen helfen. Die Vasallen murrten fast alle über die bisherige Politik (wahrscheinlich weil sie Unabhängigkeit und Macht rochen) und die religiösen Unruhen schwächten das Stammland des Königs. Wer hätte gedacht, was die Zukunft für diesen jungen König bereithielt?
Hier noch das Königreich: