Königreich Savoyen
Wir schreiben den 30. Mai im Jahre 1453 des Herrn.
Europa ist ein Scherbenhaufen miteinander zerstrittener Kleinstaaten, deren kümmerliche Existenz es kaum Wert ist in den Annalen der Geschichte genannt zu werden.
Das Reich Karls des Großen ist untergegangen und seit Gestern weht sogar über dem altehrwürdigen Konstantinopel die Flagge der Osmanen. Ostrom ist gefallen. Das mächtige römische Reich ist nicht mehr und die Christenheit lebt in einem Schock- und Angstzustand vor den Heeren der Heiden.
Wenige christliche Großmächte sind geblieben:
Portugal, Andalusien und Aragon auf der iberischen Halbinsel, sowie Polen und Litauen weit in den Ebenen Osteuropas. Doch selbst diese Mächte sind nur Schatten der Macht vergangenen Größe Roms. Können Sie den Fall Europas in die Bedeutungslosigkeit aufhalten?
Das zarte Sonnenlicht des beginnenden Julimorgens bahnt sich seinen Weg durch die großen Bleiglasfenster der Kuppel und erhellt die große Pergamentkarte Europas, welche auf dem schweren Eichenholztisch des königlichen Besprechungszimmers ausgebreitet liegt.
Breitbeinig davor steht König Ludovici der Erste, König von Savoyen, einem der kleineren und leider auch machtloseren Staaten Europas. Um ihn versammelt, seine neuen Berater, alte Freunde und Bekannte, geflohen aus dem brennenden Konstantinopel.
Mit wachsender Sorge betrachtet der König die Karte. Es sieht nicht gut aus für die Christenheit. Rom ist nun endgültig untergegangen.
Der letzte verbleibende Hoffungsschimmer scheint das heilige römische Reich deutscher Nation unter dem Kaiser. Doch das Reich ist gespalten und zerstritten in viele machtlose Kleinstaaten. Wie soll es da in der Lage sein die Osmanen aufzuhalten?
Rom.
Rom war stark und Rom schützte seine Menschen. Doch warum war Rom stark? Weil die Menschen Italiens vereint unter dem Banner Roms, gemeinsam für eine Sache fochten.
Doch wie sieht Italien heute aus? Zerstrittener als jede andere Region Europas.
Ludovici ballte seine Fäuste. Sein Vater hatte versucht Frieden zu stiften und Italien zu einigen, durch Verhandlungen und Gespräche. Doch was hatte es gebracht?
Nichts. Diese machtgeilen Potentanten hatten doch nur ihre eigenen, selbstsüchtigen Ziele.
Dem jungen König war eines klar. Wenn das heilige römische Reich bestehen soll und die Christenheit beschützen soll, dann kann dies nur ein starkes Reich tun. Nur ein Reich mit einem vereinten Italien, welches als starkes Mitglied des Reiches dem Kaiser zur Seite steht.
Ludovici sah auf und sprach zu seinen versammelten Beratern:“ Die Zeiten des endlosen Palaverns sind vorbei. Dank euch meiner Freunde weht der Geist Ostroms in unseren Hallen und es wird Zeit für eine Renessaince im Geburtsland des römischen Reiches. Sammelt das Heer, wir marschieren nach Mailand!“.
Und so geschah es. Mailand wurde der Krieg erklärt und es begann der Kampf um die Zukunft des Reiches oder den Untergang Savoyens.
Italien im Jahre 1453 des Herrn:
Vieles wurde erreicht durch den König und seine Berater.
Italien im Jahre 1469 ist immer noch kein geeintes Italien, doch Mailand, Mantua, Venedig, Modena und die Toskana zollen dem König als Vasallen Ihren Tribut. Sizilien, Genua und Burgund sind treue Verbündete.