So, hier meine erste Story. Dazu sei erwähnt, dass ich noch nie ein Spiel erfolgreich beendet hab. (Mir wurde immer zwischendrin zu langweilig. Deswegen jetzt die Schwierigkeitsstufe Royaldini und die Geschichte hier, damit ich weiterspielen muss ) Grafik ist leider auf niedrig, weil mein Laptop sonst die Schiffe nich anzeigt
Neuvogtland unter Losia I.
1492. Aus den tiefen Wäldern des Vogtlandes macht sich Losia auf, um zu fliehen - vor der Ungerechtigkeit, der Unfreiheit, aufgezwungenen geheuchelten und erkauften Glaubensbekenntnissen und schlussendlich auch seiner Frau. Er folgt der Handelsstraße, die die sanften Berge des Erzgebirges durchzieht, kommt vorbei an Städten, die durch Silber und Erzbergbau reich geworden sind, um schließlich in die alte Burgstadt Meißen zu gelangen.
Jung, dynamisch und erfolglos wie er nun mal ist, bleibt ihm nichts als auf einem Transportkahn anzuheuern, der Waren die Elbe flussabwärts schippert. So ganz glücklich ist er ja nicht, aber er bleibt an Bord da sich nichts Besseres ergibt. So kommt er mehrere Wochen später arm verwahrlost und lethargisch in Hamburg an.
Soweit so gut. In Hamburg, dass aufgrund des Hansehandels eine der bedeutenden Städte Europas ist, wird er in einer Kascheme -Losia ist nur zu Observationszwecken hier - angesprochen, ob er an einer Erkundungsmission teilnehmen will. Zugegeben, der Rumtreiber sieht nicht sehr
vertrauenserweckend aus. Einziges Problem sei die Überfahrt nach London, denn von dort aus solls los gehen meint der Bärtige nach mehreren schäumenden Gerstengetränken. Er habe ja auf einer Handelskogge Richtung London einen Platz sicher...
Keine 4 Bier später ist sich Losia sicher... Die Lösung liegt in noch mehr Bier. Gesagt getan. Der Bärtige kippt eine Stunde vom Tisch, und Losia eilt 2 Stunden später zum Schiff von dem der Bärtige geprahlt hat.
"Wird hier zufällig ein Seemann gesucht?" ... "Der bärtige Jonas ist nirgends zu sehen, und wir müssen Segel setzen. Du bist fürs Deck schrubben zuständig!"
Unter ständigem Schrubben vergeht die Zeit bekanntlich wie im Flug. So findet sich Losia schon gefühlte 2 Tage später in London wieder, immernoch ohne Geld, Zukunft oder Essen - Dafür aber mit einem durchtriebenen Plan: So weit wie möglich flüchten. Zugegeben.... der ist nicht neu, aber immernoch durchtrieben! So schmuggelt er sich unter die Expeditionsmannschaft, dort fehlt seltsamerweise ein Bärtiger namens Jonas - Nie gehört so einen seltsamen Namen. Englisch kann Losia selbstverständlich nicht. Aber irgendwie reichen Grunzlaute und die segensreiche Gebärdensprache auch durch diese barbarische Zeit.
Voller wirrer Gedanken im Kopf geht er also zum Pier, und als er die Nussschale sieht, überlegt er kurz ob seine Frau zuhause wirklich so schlimm ist... um dann schnurstracks an Bord zu gehen. Die Fahrt beginnt. Anfangs sind alle guter Dinge. Dann wird das Essen knapp, bald auch das Trinkwasser. Die Mannschaft will umkehren. Käptain Jack (Nein, der Rum wurde nicht zufällig nach ihm benannt ) bleibt eisern bei seinen Anordnungen. Immer Richtung Westen. Trotz Sturm und Flauten kämpft sich das winzige Schiff immer weiter Richtung Westen. Möwen am Himmel. Am nächsten Morgen wird der Kaptain tot aufgefunden. Der Skorbut macht vor Rängen nicht halt. Losia überlebt - skorbutgebeutelt und fast verhungert. Eine klägliche Restmannschaft hat überlebt. Anführerlos und am Rande des Wahnsinns treiben sie dahin. Dann am Horizont, Land!
Die Mannschaft stürmt an Land. Nach der ersten Euphorie kommen die ersten Probleme. Essen wächst nicht wie erwartet auf den Bäumen, Milch fließt nicht in den Flüssen. Es beginnt die zermürbende Suche nach Nahrung. Eine Tagesreise weiter entdecken die Überlebenden eine weitläufige Ebene, eingegrenzt zwischen einem Fluss, der die durstenden mit Frischwasser versorgt, und einer Bucht mit Wald. Reichenbach wird gegründet, und - bestehend aus 2 Hütten.
Glorreich und Nahrungsreich - ja... das ist unsere Hüttenansamlung hier ja vorerst nicht. Aber wir werden den Winter überleben. Direkt um die Hütten lässt sich etwas Getreide mehr oder weniger gut anbauen. Die Mannschaft beschließt sich zu teilen. Eine Hälfte wagt die Reise zurück, um zu berichten und Nachschub anzufordern. Ob sie die Reise überleben, weiss freilich keiner. Ob die Hüttenbewohner den Winter überstehen, ebensowenig. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre - Bier gibts hier auch keins. Es bleibt ein täglicher Kampf ums Überleben. Losia trifft im Wald bei der Jagd einen verschreckt dreinblickenden Rothäutigen. Da sonst nicht viel zu tun ist, besucht Losia den Rothäutigen öfter, und wird schließlich von ihm mit in sein Dorf genommen. Der Anführer Ocanostra ist offen und freundlich. Die Wilden essen hier ein seltsames Getreide, sie nennen es Mais. Losia berichtet im Dorf und es wird beschlossen dieses Wissen zu Teilen. Im nächsten Jahr wird in Reichenbach keiner mehr hungern müssen. In der Ferne weit im Westen sieht Losia Gebirgsketten. Das Fernweh zieht ihn immerweiter hin, jedoch kommt er ohne Pferde nicht weit.
Im Frühjahr ist ein Schiff am Horizont zu sehen. Inzwischen sind erste behelfsmäßige Anlegestellen gezimmert, und die Waren können umständlich entladen werden. Darunter sind einige Pferde, weiteren Erkundungen steht also nichts im Wege. Sehnsüchtig blickt er dem Morgengrauen entgegen...