Hallo Leute,
so nahe ich also wieder, ich schwankende Gestalt. Dann stehe ich hier… und erschaudere, erschrecke vor der weißen Wand wie noch nie zuvor in meinem Pseudokünstlerpseudomenschenleben. In meinem Wahn meine ich nämlich, sie flüstern zu hören und kneife ich die Augen zusammen, scheint es mir, als würde meine Silhouette noch zwei weitere Personen verbergen, die gerade an mir zerren, doch auch miteinander ringen. Über diese beiden möchte ich nun mit euch sprechen.
Da hätten wir zum einen Walther, das ist der da zur Linken. Seht ihr ihn, wie er nun ganz harmlos wirkend davontapst, nur um sich gleich auf einen Stein zu setzen – so ganz mit Beinen übereinander, Ellenbogen aufgestützt und Hand auf der Wange, wie man das halt von ihm kennt? Der richtet seine Kunst immer an seinem Publikum und an seinem Auftraggeber aus – und doch wird ihm das niemand danken, ja man wird ihn sogar für einen Schwächling oder für einen Bettler halten.
Dann gibt es noch diese abgerissene, wild aussehende Gestalt zur rechten – ach, habt keine Angst vor ihm, der ist eigentlich ganz lieb. Das ist nämlich Gunnar, der spielt die Harfe – und im Moment wie wild, denn er fiedelt um sein Leben, befindet er sich doch allein in einer Grube voller Schlangen. Wie kam er dort herein, fragt ihr euch? Nun, das ist leicht: Er wurde dort hineingeworfen, weil er seinem Publikum nicht gegeben hat, was es haben wollte.
… und ehe ihr fragt: Nein, der überlebt(e) das auch nicht.
Mein Thema ist nun also die Nibelungensage – vor allem das aus dem Anfang des dreizehnten Jahrhunderts stammende Nibelungenlied, auch wenn ich das eine oder andere Mal auf andere Quellen zurückgreifen werde. So sieht mein Fahrplan etwa wie folgt aus: Zuerst möchte ich euch in Freitexten etwas über dieses Werk und seine Zeit erzählen, anschließend folgt die Adaption der sieben von mir herausgegriffenen Fraktionen in die bunte EU4-Welt und schließlich möchte ich mit Beginn des Spiels jedes anspruchsheischende Lindenblatt hinter mir lassen und mich ganz auf bunte Bildchen mit kurzen Texten fokussieren. Das heißt: Ich plane eigentlich nichts großartig Anderes als beim „Volk vom Ende der Welt“, nur eben mit fremder statt eigener Welt (und einem simpleren pacing).
An dieser Stelle möchte ich mich natürlich ganz herzlich bei den Teilnehmern der Umfrage bedanken, die mir mit erstaunlich geringem Abstand eine eindeutige Antwort vermittelten. Ein zweites, ganz liebes Dankeschön gilt auch der Künstlerin Cleo-San, der ich das Titelbild verdanke. Sie ist vor allem für ihr Fantasy-Epos „Remember“ bekannt, dass ich euch wärmstens ans Herz legen möchte.
Und nun… lasst mich vor die Bahre treten und heilige Eide schwören, dass ich euch ein getreuer Fährmann über die dunklen Wasser sein werde und wir gemeinsam eine schöne Zeit haben werden. Alles wird gut, solange nur der Spielmann fiedelt.
In die Nacht grüßend
Christian / Ghaldak