Krankenpflegerin/
Assassine Kaylein Lioba Daen (im Text bereits geändert)
Vater: Terric Daan
Mutter: Orella Daen
Lioba, Tochter von Terric und Orella Daen, wuchs im bürgerlichen Verhältnissen in Klevens auf – einer der größten und nördlichsten Städte im Norden des Kaiserreichs. Ihr Vater war ein wohlhabender Kaufmann in der Stadt – ihre Mutter kümmerte sich um sie, weshalb Lioba zu ihr eine starke Bindung aufbaute. Kurz nach ihren 14. Geburtstag suchte eine Seuche viele nördliche Gebiete heim, unter ihnen auch Kleve. Viele Einwohner erkrankten und starben. Orella wurde ebenfalls krank und ihr Zustand wurde trotz intensiver ärztlicher Behandlung nicht besser. In ihrer Verzweiflung suchte Lioba Hilfe bei einem Pflegehaus, wo sie einerseits ihre eigene Hilfe anbot und andererseits hoffte ihre Mutter retten zu können. Ihre Hilfe wurde gerne angenommen und sie lernte schnell was sie zu tun hatte.
Im Zuge dieser Arbeit legte Lioba ihr Gelübde ab und wurde zu einem Teil der "Helfenden Jungfrauen der Lemera". Anfangs größtenteils nur Kräuter und Mittel holen, später übernahm sie auch schon die Pflege von immer mehr Menschen. Doch ihre Mutter erlag nach wochenlangen Kampf dennoch der schweren Krankheit. Lioba stürzte in ein tiefes Loch und verließ für längere Zeit das Elternhaus. Ihr Vater wurde immer wütend, falls sie kurze Zeit dennoch zuhause sein würde, aber Lioba merkte, dass er insgeheim froh war sie zu sehen.
Ihre Zeit verbrachte sie größtenteils in Tavernen und in Gegenden, in denen sie früher nie gewesen war. Sie wollte am liebsten ihr eigenes Leben aufgeben und ein neues starten.
Dort war es auch wo sie dann Kontakt mit der „Roten Hand“ hatte. Die „Rote Hand“ war eine ausgewählte Gruppe, welche gegen Geld Attentate verübte. Gerüchte gab es überall über sie, doch ob es sie wirklich gab oder nur eine Legende sei, wussten die wenigsten. Lioba bekam Kontakt durch einen guten Freund, namens Rickard, welchen sie in einer ihrer häufigen Tavernenbesuchen kennen lernte.
Rickard war in der „Roten Hand“ und warnte Lioba immer wieder, dass sie niemals nach ihm suchen oder gar fragen sollte, sollte sie ihn nicht mehr finden. Er meinte er habe Angst, denn, wenn er zuviel erzählen würde, würde er nicht mehr lange leben. Die „Rote Hand“ würde keine Gnade zeigen. Viel mehr außer die Existenz und den Warnungen bekam Lioba trotz Interesse und Fragerei auch nicht aus Rickard heraus.
Ihr Leben veränderte sich erneut, als der Krieg im Norden begann und kurze Zeit später die Truppen von Großkönig Frankis I. des Nordens vor den Toren Kleves standen. Innherlab weniger Wochen breiten sich erneut Seuchen in der Stadt aus. Verwundete überfüllten die ohnehin kaum vorhandenen Pflegeplätze. Lioba sah die Not der Menschen und entschied sich erneut zu ihrem Elternhaus zurückzukehren.
Zuerst war ihr Vater keineswegs wütend, sondern unendlich froh, dass sie zurückgekommen ist. Er würde nicht wollen, dass er sie ebenso wie seine Frau verliert. Lioba benutzte sämtliche Zimmer, die sie und ihr Vater nicht unbedingt benötigten als Pflegestation für alle Kranke und Verletzte, die Hilfe benötigten.
Ihr Vater war immer dagegen. Lioba stritt sich jeden einzelnen Tag mit ihrem Vater um die Kranken und Verletzen im Haus lassen zu können, doch nach monatelanger Belagerung riss der Geduldsfaden des Vaters.
Nachdem das größte Krankenhaus der Stadt durch ein Feuer vernichtet wurde nahm Lioba immer mehr Kranke bei sich auf, obwohl fast kein Platz mehr vorhanden war. Er setzte einen schwer kranker junger Mann vor die Tür und sperrte seine Tochter in ein Zimmer ein.
Der junge Mann allerdings war ein Sohn eines einflussreichen Kaufmanns, welcher Terric ohnehin als Konkurrent auf seiner Hassliste hatte. Wenige Tage später, während Lioba immernoch eingesperrt war brachen mehrere Männer in das Haus ein. Sie fanden Terric Daen in seinem Schlafzimmer und töteten ihn. Daraufhin rissen sie die Türe zu Lioba auf und zerrten sie aus dem Zimmer. Dort erkannte Lioba, dass einer der Männer Rickard war. Nachdem dieser sich von seinem kleinen Schock sie hier zu sehen erholt hatte, hielt er die anderen Männer auf sie sofort zu töten. Er meinte, dass er für sie geloben würde – dass er sie zum Meister bringen würde und sie auf ihrer Seite wäre. Lioba sprach kein Wort und nach kurzer Debatte wurde sie schließlich mit verbundenen Augen weggebracht und das Haus ihrer Eltern in Flammen zurückgelassen.
Als sie dann zum Meister gebracht wurde, war sie in einem komplett abgedunkelten Raum. Sie konnte die Kälte des Steinbodens fühlen, doch absolut nichts in der Dunkelheit ausmachen. Eine stimme sprach zu ihr – erklärte ihr was jetzt passieren würde. Ob es der Meister war, der hier zu ihr sprach wusste sie nicht.
„Lioba. Du hast zwei Möglichkeiten: Bringe den Tod oder nimm ihn an – vor dir liegt ein Dolch. Du wirst damit entweder Rickard töten oder dich selbst.“
Weiters sprach er noch, dass die „Rote Hand“ keinen Verrat dulden würden. Wer über die „Rote Hand“ offen sprechen würde, hätte den Tod verdient. Rickard hatte zu viel geredet. Er sollte sterben. Lioba sollte es tun.
Lioba war verzweifelt – doch sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Sie wollte nicht sterben, also nahm sie den Dolch und umschloss ihn mit ihrer Hand fest und gab ihre Antwort.
Daraufhin erklärte die Stimmt ihr was sie tun sollte. Rickard wäre im Moment in einer Unterkunft und würde gerade schon schlafen. Sie sollte keine Zeit verlieren. Wenn Lioba den Auftrag erfüllt hätte, müsste sie keine Angst mehr von der „Roten Hand“ haben, sofern sie sich an die Regeln halten würde. Sie würde erneut Ziele bekommen, welche sie töten sollte. Falls sie die Regeln nicht befolgen würde, würde sie als das Ziel bei jemand anderen auftauchen.
Nach dem letzten Satz wurde sie von zwei Händen gefasst, die Augen erneut verbunden und weggezerrt – in einer Gasse in der Nähe wo sich Rickard aufhalten sollte wurde die Binde abgenommen. Lioba ließ keine Zeit verlieren, doch als sie bei der Unterkunft ankam sah sie Rickard tot auf dem Boden seines Zimmers liegen. Sein gesamter Bauch war aufgeschlitzt und alles voller Blut. Jemand anders hatte Rickard getötet. Lioba verfiel in Panik und lief so schnell sie konnte weg.
Eine Woche später hatte sie noch immer nichts von der „Roten Hand“ gehört – sie schlug sich so gut es ging durch. Sie versuchte Verwundete und Kranke zu pflegen und so über die Runden zu kommen – die Stadt wurde immernoch belagert – der Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag, doch es wurde schon erzählt, dass der Kaiser persönlich bald mit einem gewaltigen Heer kommen würde und Frankis vernichten würde.
Zwei Tage nachdem das kaiserliche Entsatzheer eintraf und die Belagerung beendete, wurde Lioba von einem Mitglied der „Roten Hand“ kontaktiert. In einer Seitengasse wurde sie angerempelt und ein Brief in die Hand gedrückt. Ohne ein Wort zu sagen verschwand die Person erneut.
In dem Brief war ein neues Ziel:
„In dem kaiserlichen Heer war ein Ritter Aerl Velsen, gemeinsam mit einigen seiner Soldaten. Einer von ihnen ist ein Bastard, welcher nun gemeinsam mit einigen anderen die Überreste von Velsen Richtung Süden bringen würde. Insgesamt vier Soldaten von Velsen werden den verstorbenen Ritter begleiten.
Töte den Bastard – nur den Bastard!“
Zum Schluss war noch ein rotes Wachszeichen in Form einer Hand.
Lioba hatte ein neues Ziel. Sie war ein Teil der „Roten Hand“ ob es ihr gefiel oder nicht. Entweder sie befolgte den Anweisungen oder sie würde schnell sterben – das war ihr klar.
Immerhin konnte sie vielleicht ihre Tarnung als Krankenpflegerin benutzen ...