„Die Versammlung der Freien wird morgen Theoderich zum Heerführer wählen und er wird die Markomannen an die Römer verkaufen.“ Farabert blickte sich in der Runde um. Es waren nicht viele Männer, die sich auf der Waldlichtung versammelt hatten, aber es waren gute Männer, viele unter ihnen gehörten zu den edelsten der Stämme. Im rötlichen Schein der sinkenden Abendsonne sah er ihre Gesichter, besorgt und entschlossen. Er würde jedem einzelnen von ihnen sein Leben anvertrauen. „Er hat seine Brüder an sie verkauft, er hat seinen Sohn an sie verkauft, was bedeuten wir ihm da?“
„Noch ist die Entscheidung nicht gefallen", warf sein Neffe Karl ein.
Farabert schnaubte abfällig. "Gebt euch keinen Tagträumen hin, sie wird fallen", sagte er. „Ich habe in den letzten Wochen genug mit den Leuten von Einfluss gesprochen. Die Stämme fressen ihm aus der Hand. Seine Leute halten ihn für den nächsten Ariovist, aber Ariovist ist niemals vor den Römern im Staub gekrochen.“
"Sie nannten ihn ihren Freund, das ist wahr, aber seit er das Sagen hat, haben wir Frieden vor ihren Angriffen."
„Die Römer machen viele schöne Worte, sie sprechen von Ordnung, sie sprechen von Freiheit, sie sprechen von Frieden, aber sie nehmen uns unser Land, unseren Reichtum, unsere Götter, unsere Kinder, unsere Frauen und unseren Stolz. Sie sind Männer aus Eisen mit Herzen aus Eisen. Rom ist unser wahrer Feind, nicht die jämmerlichen Vindeliker. Theoderich wirft nur den kampfeslustigen jungen Leuten einen Knochen hin, an dem sie sich sie Zähne stumpf beißen können, statt sie den Römern in die Kehle zu schlagen.“
"Versteht mich nicht falsch, niemand hasst die Römer mehr als ich und Theoderich ist ein Brudermörder und vielleicht Schlimmeres, aber hat er nicht immer zum Besten der Stämme gehandelt? Glaubt er wirklich, er sei ein Verräter? Was hätte er dabei zu gewinnen?"
„Die Römer haben ihn schon einmal König genannt. Er wird diesen Titel auch den Freien gegenüber durchsetzen wollen. Mit der Macht Roms im Rücken wird er uns nach und nach unsere alt angestammten Freiheiten nehmen. Wartet nur ab, meine Brüder, er wird sich die Gewalt der Häuptlinge anmaßen und der Priester, er wird euch binden und fesseln und zu Knechten machen und die Versammlung der Freien entmachten. Eure Kinder wird er nach Rom geben, damit sie als Römer erzogen werden, für die Römer in die Schlacht ziehen und euch und euren Vorvätern ins Gesicht spucken.“ Farabert blickte erneut eindringlich in die ernsten Gesichter. "Ich habe euch auserwählt, weil ich euch für freie Männer hielt, weder Knechte noch Feiglinge. Werdet ihr an meiner Seite sein, wenn es darauf ankommt?" Einer nach dem anderen neigte zustimmend den Kopf, zuletzt Karl. „Lasst uns schwören. Lasst uns schwören, dass der Sippenmörder niemals über uns herrschen wird und nicht über unsere Kinder und unsere Kindeskinder. Wenn er nach dem Königtum greift, dann stirbt er. Wir werden ihn bekämpfen, solange wir Kraft in den Armen haben, bis der Schwur durch sein oder unser Blut fortgewaschen wird. Dies schwören wir bei Esche und Ulme, bei Eiche und Buche. Mögen unsere Vorväter unsere Zeugen sein.“ „Wir schwören“, kam die Antwort dumpf aus der Runde. Wie zur Antwort ertönte in der Ferne der Ruf eines Käuzchens. Der Abendschatten hatte sich über die Runde gesenkt.
Herzlich willkommen zu meiner neuen Story!
Es hat etwas länger gedauert, weil ich noch am Überlegen war, wie ich es erzählerisch angehen sollte.
Gespielt werden die Markomannen in der neuen Kaiser-Augustus-Kampagne. Ich starte mit nur einer Provinz, während die Römer (von Octavian) schon ein riesiges Imperium haben. Im Süden gibt es im Alpenraum noch kleinere keltische Stämme, im Norden und Osten Germanen, zu denen ich etwas freundlicher stehe. Mit den Vindelikern startet man schon im Krieg.
Zunächst wird wohl Machtausbau in den barbarischen Gebieten angesagt sein, dazu sind "Kriegergesellschaft" und "Stammeseroberer" sicher nützlich. Die "Verachtung fremder Kulturen" dürfte die Expansion aber generell verlangsamen. Plündern ist ja eigentlich nicht so meine Sache, bei den Barbaren aber immer Teil der Siegesbedingungen. Mal schauen. Die Extra-Steuereinnahmen sind nicht originell, werden aber natürlich gerne genommen.
Nach der blutigen Niederlage gegen Cäsar waren die Sueben und ihre Verbündeten Hals über Kopf über den Rhein zurück geflohen. Seitdem befanden sich zahlreiche germanische Stämme auf der Wanderung nach Osten, fort von dem entsetzlichen neuen Feind, der ihnen in Rom entstanden war. Der große Suebenbund war zerfallen und die einzelnen Stämme der Germanen waren heute zerstrittener als je zuvor. Auch die Markomannen hatten an der Seite von Ariovist gekämpft und geblutet und ihre Wohnsitze zwischen Rhein und Main lagen jetzt an vorderster Front an der Grenze zum römisch besetzten Gallien.
Es waren harte Zeiten gewesen für die Stämme, denn die Römer waren mit Stahl und Feuer gekommen, wann immer einer von ihnen sich nicht ruhig verhielt und sich ihrem Willen fügte. Als Theodemar die Markomannen zum Krieg gegen sie aufrief, hatten sie die Nachbarstämme gegen ihn aufgehetzt und seinen eigenen Bruder Theoderich, der ihn schließlich im rituellen Zweikampf besiegte. Als sein zweiter Bruder Rechila auf eigene Faust eine plündernde Streifschar über den Rhein geführt hatte, hatten die Römer seine Auslieferung gefordert und Theoderich hatte sich dem Ultimatum gefügt. Am Kreuz war Rechila gestorben, während Theoderich zusah. Dreimal hatte er seitdem den Heerbann der Markomannen ins Feld geführt und dabei vielfach Stärke und Umsicht bewiesen. Er wurde respektiert, bewundert, auch gefürchtet, aber viele hatten nicht vergessen, dass das Blut seiner Brüder an seinen Händen klebte und dass er seinen jüngeren Sohn bereitwillig als Geisel nach Rom geschickt hatte.
Als nun, die schlimmsten Wunden verheilt und abermals der Krieg beschlossen worden war, war er abermals gewählt worden, besaß er selbst doch am meisten Reichtum, Erfahrung und Anhänger und seine Tüchtigkeit stand außer Frage. Doch nicht gegen Rom ging der Zug, wie die meisten wünschten, sondern gegen die keltischen Vindeliker im Alpenvorland. Theoderich selbst war der größte Befürworter dieses Krieges gewesen. Er sprach von neuen Ländern, die sicherer sein würden als die am Rhein, wo die Hand der Römer fern sein würde, wo die Markomannen neue Kraft würden schöpfen können.
So strömten die Markomannen aus all ihren weit verstreuten Dörfern und Gehöften zum vereinbarten Versammlungspunkt zusammen, unter Führung ihrer Häuptlinge und Sippenältesten. Den schwarzen Groll, den seine Feinde im Herzen trugen, hielten sie noch wohl verborgen während sie den rechten Zeitpunkt abwarteten, gegen ihn loszuschlagen und so war seine Führungsposition nach außen hin unangefochten.
Die Ziele sind ziemlich geradlinig.
Das ist Theoderich, der zunächst das Hauptheer führen wird:
Ich würde sagen, bei der (zufälligen) Charaktereigenschaft habe ich Glück gehabt.
Einen starken General aufzubauen dürfte hier leichter sein als in der alten Kampagne, weil die Zeit langsamer vergeht (vier Runden pro Jahr), Generäle sterben also nicht so schnell an Altersschwäche. Außerdem soll die durchschnittliche Lebensdauer allgemein etwas erhöht worden sein.
In einem heiligen Hain im Süden des markomannischen Bundesgebietes sammelten sich die zusammengewürfelten Scharen.
Hier das Truppenangebot (die beiden Anfangsheere habe ich vereinigt), ich muss sagen, die Aussicht damit jetzt direkt auf postmarianische Legionen zu stoßen erfüllt mich nicht gerade mit Vorfreude. Die Römer starten ja in diesem Szenario kriegstechnisch mit einem gewissen Vorsprung...
Wir haben da zum einen Keulen-Heerbanne, das sind enorm leichte Einheiten mit Keulen. Zwar richten sie im Verhältnis sehr gut Schaden gegen Panzerung an, aber ihr Gesamtschaden ist doch immer noch verzweifelt gering. Immerhin sind sie in der Emperor-Edition etwas aufgewertet, weil generell der Bonus gegen Infanterie von Schwerteinheiten entfernt wurde, bei Keuleneinheiten aber geblieben ist. Dann haben wir Speerbrüder, schon etwas besser als die billigen Heerbannspeere, mit guter Nahkampfverteidigung, aber wie alle frühen germanischen Einheiten kaum gepanzert. Alle barbarischen Speereinheiten beherrschen Kavallerie-Gegentaktiken, was sie in der Kernkompetenz, der Reiterabwehr, sogar besser macht als ihre "zivilisierten" Gegenstücke. Germanische Jugendliche sind ordentliche leichte Speerwerfer. Die Leibwache des Generals sind Odins Speerträger, eine sehr gute Einheit für den Preis, für eine Leibwacheneinheit aber eher schwach, vor allem ebenfalls noch so gut wie ungepanzert.
Ich werbe mal von den drei Truppengattungen, die ich schon habe, noch je eine Einheit an.