Prolog
Ich bin Loudhy, Sohn des Bhaal, ein Gott, Herrscher über Leben und Tod und meine Macht ist unendlich. Kaiser und Könige fürchten sich vor mir und es gibt nichts im weiten Universum, das vor meiner Schwarzen Hand sicher ist.
Einst war ich stolz auf diese Macht, denn ich wollte sie. Ich hatte Spaß an ihr, denn ich liebte die Furcht derer, die ich heimsuchte. Doch jetzt, da Ewigkeiten verstrichen sind, fühle ich mich leer, es gibt nicht Neues mehr das mich aufrüttelt. Ich schreite duch die leeren Gänge meiner Residenz, der Knochenburg, und das Geräuch meiner Schritte ist das einzig Wahrnehmbare. Als ich den Thronsaal betrete, sehe ich die Schatten einiger meiner Diener durch die Mauern verschwinden, auf dem Weg, neue Seelen für mich zu holen. Es interessiert mich schon lange nicht mehr.
Als ich mich auf den Thron setze, werde ich, wie schon des Öfteren in der letzten Zeit, von Gefühlen und Bildern heimgesucht, es sind Erinnerungen an die Zeit vor meiner Macht, als ich noch nicht wußte, wer ich war, als ich noch glückliche und unbeschwerte Zeiten erlebte. Ich verspüre den Drang, wieder in diese Zeiten einzutauchen, mich daran zu erinnern, daß ich einmal wahrlich lebendig war, stark und mit dem festen Willen ausgestattet, einmal irgendetwas in meiner Welt verändern zu können. Wie konnte es nur dazu kommen, das ich jetzt hier in einer unendlichen Halle sitze, allein, für ewig, ohne jemals eine Chance zu haben, ihr zu entkommen ?
Hört mir zu, Sterbliche, ich will euch erzählen von meinem Weg in die Leere, von meinem Weg in die Einsamkeit. Ich will euch berichten von dem jungen Mann, der ich einst war und den eure Welt längst vergessen hat. Ich will euch zeigen, daß auch ein Weg, der zu Beginn gut zu sein scheint, an Ende in die Verzweiflung führen kann.
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Alles begann an dem Tag, als ich im Alter von 20 Jahren mein Zimmer in der Kerzenburg, meiner damaligen Heimat verließ, auf dem Weg zu meinem Ziehvater Gorion, nicht ahnend, dass dieser Tag mein Leben für immer verändern würde ......