Um mich im Forum vorzustellen, habe ich mich entschlossen, eine Story mit dem guten alten RTW zu machen. Hierzu habe ich die Familie der Julier auf ss/ss genommen. Da ich schätze, dass die meisten hier das Spiel kennen, habe ich auf Hintergrundinformationen zum Spiel, also z.B. zu den einzelnen Einheitentypen o.ä. verzichtet. Ich bin noch nicht sehr erfahren, was das Schreiben von Storys anbelangt, wenn ihr also Tipps habt, könnt ihr die hier rein schreiben. Die Beschreibung der Beschränkungen, die ich mir zum Erhöhen des Schwierigkeitsgrades auferlegt habe, habe ich versucht, in den Text einzubauen.
Es wäre ganz nett, wenn mir noch einer sagen könnte, wie ich die Screenshots offen sichtbar machen kann!
Viel Spaß beim Lesen!
Prolog
Es war ein lautes Knarren zu hören, als Theages am 19. Juni des Jahres 2009 n.Chr. den schweren Deckel der alten Holzkiste mit all seiner Kraft nach oben drückte. Seine Hand fuhr in die Kiste und holte etwas heraus: Eine alte Schachtel. Als er den Staub von ihr blies konnte man die Aufschrift der Schachtel erkennen: „Rome Total War“ Konnte das sein? War dies wirklich eine der mittlerweile legendären noch existierenden Vanilla-Versionen? Er öffnete die Schachtel und sah ein vergilbtes Heftchen. Er schlug es auf. Es war ein alter AAR, einer, der vor Urzeiten geschrieben worden sein musste. Er war auf Latein geschrieben. Flüchtig erinnerte sich Theages an das Bisschen Latein, was er in der Schule gelernt hatte. Es war ein schwer zu lesender Text, daher war es Theages klar, dass er höchst wahrscheinlich nur zwei bis drei Kapitel pro Woche würde übersetzen können, aber er hatte ja Zeit. Und so begann er mit seiner langen und anstrengenden Arbeit.
Das Tagebuch des Vibius Julius
Einleitung
Dies ist die Geschichte der Julier, denen auch ich, Vibius Julius, angehöre, einer der ehemals mächtigsten Familien Roms. Dieses Tagebuch wird die wichtigsten Ereignisse in meinem Leben dokumentieren. Nach mir werden es meine Nachfahren schreiben, solange, bis die Julier erreicht haben, was ihnen zusteht, nämlich die Herrschaft über die Welt und über Rom. Es mag in letzter Zeit sehr schwer geworden sein, sein Reich zu verwalten und Schlachten siegreich zu schlagen, zudem bin ich nur ein guter, kein perfekter Feldherr. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Aufgaben erfolgreich erfüllen werden. So werden wir wieder zu alter Größe aufsteigen!
Kapitel 1 – Die Lex Juliae Sommer 270 v.Chr.
6.Mai
An diesem Tag habe ich mich mit meinem Vater Flavius und meinen zwei älteren Brüdern Lucius und Quintus getroffen. Zweck unserer Zusammenkunft war der Plan, von uns Lex Juliae genannt, den ich in Ansätzen bereits in der Einleitung angefangen habe, zu erläutern. Er sollte eine Richtlinie sein, an der sich zukünftige Generationen orientieren sollten. Ihr Inhalt war der Weg zum Aufstieg in die Riege der Weltmächte der Julier. Detailliert waren in diesem Plan die einzelnen Zwischenziele und die moralischen Regeln, für deren Einhaltung wir mit unserer Ehre als Römer geradestehen würden, festgelegt. Als Ziele waren genannt: die Eroberung Norditaliens, die Schaffung einer durchgehenden Mittelmeerküste westlich der italienischen Halbinsel unter römischer Kontrolle, die Eroberung Iberiens und Galliens, die Kolonisierung Britanniens, sowie die Schaffung einer starken Grenze am Rhein. Die Regeln, die wir uns dabei selbst auflegten, waren die Zerstörung sämtlicher barbarischer Bauten in von uns eroberten Städten, der Bau von Forts in verschneiten Gebieten zum Schutz unserer Truppen, die Einhaltung sämtlicher geschlossener Verträge auf eine Dauer von mindestens fünf Jahren und das faire Behandeln unserer Gegner (fliehende Feinde nicht verfolgen, Schlachten so schlagen, wie sie historisch auch hätten geschlagen werden können). Weiterhin verpflichteten wir uns zu Treue gegenüber den Bruti und den Scipionen. Sollten diese in einen Krieg geraten, würden wir sie bedingungslos unterstützen und ebenfalls Truppen in die jeweiligen Gebiete schicken.
Phase 1 der Lex Juliae war die Eroberung Norditaliens. Dieses bestand aus drei Regionen. Eine davon, deren „Hauptstadt“ das kleine Dorf Segesta war, war autonom und wurde von derzeit Enemnogenus, einem jungen Soldaten, unter dessen Kommando die alten Machthaber vertrieben worden waren, verwaltet. Die anderen beiden waren Teil der neu gegründeten gallischen Föderation. Deren Machtzentren waren Patavium und die Oppidum Mediolanum. Da wir vor kurzem folgende Nachricht erhalten hatten, konnten wir den Plan sogar erlaubterweise, ohne das lästige Bestechen einiger hoher Senatsmitglieder, ausführen:
Quintus und Lucius, welche erfahrene Statthalter waren, bekamen den Auftrag in Arretium und Ariminium hohe Steuern einzutreiben und für die Ausbildung von Truppen zu sorgen. Mit ihrer Hilfe, würde ein gutes Fundament für die Erfüllung der Lex Juliae erbaut werden. Mir wurde die Einnahme Segestas zugeteilt. In der Zeit, in der ich mit jener beschäftigt sein würde, würde mein Vater mit dem großen Rest unseres Heeres die Übergänge von gallischem Gebiet in unseres am Po besetzen. Nächstes Jahr dann, wenn wir genug Informationen über die Stellungen der gallischen Truppen hätten, würde er Patavium besetzen. Wenn dessen Befriedung dann sichergestellt worden sein würde, würde er mit mir zusammen Mediolanum in die Zange nehmen. So hätten wir dann vorerst eine gute Ausgangsbasis für weitere Feldzüge zur Vergrößerung julischen Territoriums.
1.Juni
Heute konnten wir erstmals einen Blick auf Segesta werfen. Idyllisch lag das Dorf in dem Tal, welches wir gerade überblickten. Es war still. Nirgends waren feindliche Soldaten zu sehen. Es war gut, dass Enemnogenus nichts von unserem Angriff zu wissen schien. Morgen würden wir angreifen.
2.Juni
Dies war unser Plan:
Die Bogenschützen sollten den Feind (grau) beschießen. In der Zeit würde ich eine gute Stellung etwas näher am Dorf gefunden haben. (Phase 1)
Wenn der Feind die Bogenschützen attackiert, werden sich diese zurückziehen und die Hastati (siehe Mitte; verhältnismäßig gute leichte Infanterie, die vor dem Ansturm den Feind mit Speeren bewirft) würden die ausgerückten Rebellen halb frontal, halb von der Flanke angreifen. In dem Moment würde ich den Rebellen ebenfalls in den Rücken fallen, sodass diese eingekesselt sein würden.
Doch schon jetzt musste ich meine Lektion als Feldherr lernen: Habe immer einen Plan B bereit! Ich hatte nämlich in meinem Plan eine Fehlerquelle übersehen: Den Kampfeswillen (bzw. den aus Versehen ausgeschalteten Plänkelmodus) der Bogenschützen! Nachdem die beschossenen gegnerischen Speerträger ausgerückt waren, um die Bogenschützen zu besiegen, griffen jene frontal an, anstatt sich zurückzuziehen. Doch glücklicherweise gelang es ihrem Hauptmann und mir, sie unter großem Gestikulieren im letzten Moment zurückzuhalten, sodass es nur ein paar Verluste gab, wenngleich diese natürlich äußerst ärgerlich waren. Da mittlerweile die Hastati am Kampf teilnahmen, konnten die Bogenschützen hinter die gegnerischen Speerträger gelangen und auf sie feuern. Dies war nun der geeignete Augenblick für mich, um den soeben erdachten Plan B anzuwenden. Ich befahl also meiner Leibwache, mit mir zusammen den Mob gegnerischer Bauern in der Mitte des Dorfplatzes anzugreifen.
Nach langem heldenhaften Kampf hatten wir den Gegner besiegt. Es gab zwar kleinere Verluste, doch diese waren allesamt zu verkrafte und insgesamt hatten wir einen klaren Sieg errungen.
Segesta war nun also erobert und in Ariminium und Arretium war eine stabile Wirtschaft errichtet worden.
5.Juli
Heute begann der Bau des Statthaltersitzes in Segesta. Mit seiner Hilfe werden wir aus dem kleinen Ort eine florierende Metropole machen. In den unseren anderen beiden Städten ist mit der Errichtung verbesserter Militäranlagen begonnen worden.
27.Oktober
Alles ist gut. Mein Vater hat den Po erreicht und Diplomaten und Spione sind unterwegs, um die gallischen Stellungen auszukundschaften. Wir schwimmen im Geld und unsere Bevölkerung hält zu uns. Die Familie der Julier sieht einer glorreichen Zukunft entgegen!