Crusader Kings II (abgekürzt CK2) ist ein Echtzeit-Globalstrategiespiel, das in der Zeit des Hoch- und Spätmittelalters angesiedelt ist.
Der Spieler übernimmt die Kontrolle über eine mittelalterliche Herrscherdynastie und kann dabei Herrschaftsgebiete von kleinen Grafschaften bis hin zu riesigen Königreichen als Lehnsherr kontrollieren.
Die Steuerung einer Dynastie bedeutet, dass der Spieler nicht einen bestimmten Staat oder Charakter spielt, sondern jeweils nur den Anführer der gewählten Dynastie, bzw. dessen Erben. Durch Kriege, Erbfälle und Einheiraten in andere Dynastien können neue Ländereien und Titel hinzugewonnen werden um so das Prestige der eigenen Dynastie zu befördern. Das Spiel endet, wenn eine Dynastie beim Tod des gespielten Charakters keinen Erben der eigenen Blutlinie mehr aufweist oder die Dynastie keine Landtitel mehr besitzt. Ein zentrales Element des Spiels ist somit eine zielgerichtete Heiratspolitik zur Sicherung der Nachfolge für seine Erben.
Ziel des Spiels ist es, das Ansehen (Prestige) seiner Dynastie zu steigern. Dies kann durch Zugewinn von Ländereien, Siege in militärischen Konflikten, Einheiraten in mächtige andere Dynastien oder durch verwirklichte Ambitionen (zuvor festgelegte Zwischenziele im Spiel) erfolgen. Dazu bedient sich das Spiel eines Genetik- und Ausbildungssystems, in welchem alle Charaktere in Abhängigkeit von Eltern und Ausbildern und durch Zufallsereignisse beeinflusst, körperliche Eigenschaften, geistige Fähigkeiten und Attribute wie Kultur und Religion entwickeln. Diese Faktoren beeinflussen maßgeblich die Beziehungen zu anderen Herrschern und insbesondere zu Vasallen, die für den Spielercharakter Gebiete beherrschen. Diese Tatsache fügt dem Spiel eine zusätzliche Dimension hinzu, indem der Spieler versucht, bei der Vorausplanung von Heiraten und Ausbildung von Nachkommen ideale Nachfolger als künftige Herrscher oder Vasallen "heranzuzüchten".
Der Spieler beherrscht eine Anzahl direkt durch Ihn verwalteter Ländereien (die eigene Domäne) und zusätzlich Vasallen, die jedoch Ihre Ländereien eigenständig verwalten und innerhalb Ihrer eigenen Dynastie weitervererben. Die Vasallen sind verpflichtet, bei Bedarf Truppen für den Spieler bereitzustellen und Steuern an Ihn abzuführen. Allerdings muss der Spieler sein Augenmerk darauf richten, die Meinung der Vasallen ihm gegenüber hoch zu halten, um Rebellionen zu vermeiden.
Crusader Kings II ist gegenüber anderen Paradox - Titeln wie etwa Europa Universalis, Hearts of Iron oder Victoria: Empire under the Sun hinsichtlich der Regelungstiefe stark vereinfacht. Während die vorgenannten Spiele es dem Spieler erlauben, nahezu jeden Aspekt der Staatsführung selbst festzulegen, sind in Crusader Kings II Feldzüge, Zusammensetzungen von Heeren und Belagerungen, ebenso wie die technische Entwicklung weitestgehend automatisiert, so dass der Spieler nur Entwicklungsrichtungen vorgibt. Dies führt dazu, dass der Schwerpunkt klar auf der Heranbildung von Charakteren, Heiratspolitik und Kontrolle von Herrschaftsansprüchen liegt.
Das Spiel bietet fünf verschiedene Führungsebenen, von denen vier für den Spieler effektiv spielbar sind.
Diese sind (in aufsteigender Reihenfolge):
• Barone (nur bedingt spielbar) herrschen über Baronien als Vasallen von Grafen,
• Grafen herrschen über Grafschaften und direkt über Baron-Vasallen und sind ggf. Vasallen von Herzögen und Königen, seltener auch Kaisern,
• Herzöge herrschen über Herzogtümer und direkt über Graf-Vasallen Ihres Reiches und sind ggf. Vasallen von Königen oder Kaisern,
• Könige herrschen über Königreiche und den niederen Lehnsherren Ihres Reiches und sind ggf. Vasallen von Kaisern (zum Beispiel Böhmen),
• Kaiser beherrschen Kaiserreiche und die Ihnen untergebenen Vasallen, meistens Herzöge.
Der Spieler herrscht innerhalb des Spiels jeweils nur über die Barone seiner Domäne und die Vasallen der nächst niedrigeren Führungsebene. Er übt die diplomatische, wirtschaftliche und ideelle Herrschaft über sein Gebiet aus, fördert den Ausbau seiner Ländereien und führt Kriege gegen andere Herrscher.
Im Vergleich zu anderen Globalstrategiespielen sind die Akquisitionen von Ländereien und Macht in Crusader Kings II zumeist Ergebnis langfristiger Planung bis hin zur Vorbereitung über mehrere Generationen von Erben. Zum Beispiel können einzelne Grafschaften, aber auch ganze Königreiche dem Spieler als Erbe zufallen oder auch von ihm an andere Lehnsherren oder, durch Erbteilung, an andere Geschwister abfallen. Ferner ist es auch nicht möglich ohne einen Kriegsgrund andere Reiche anzugreifen. Entweder benötigt man dazu einen Erbanspruch (auch ein Anspruch der eigenen Vasallen ist möglich) oder eine andere Religion. Erbansprüche können auch seltener durch diplomatische Maßnahmen fingiert werden.