Der Schweizer hatte nun mal einen herausragenden Auftritt. Er hatte ein Lied, das kein 0815-Poptrash ist und trotz seiner Akrobatik auf der Drehscheibe perfekt gesungen - dass er bei den Jurys so weit vorne landet, ist vollkommen gerechtfertigt. Beim Publikum war er tatsächlich nur fünfter, insofern ist die Empörung in den Weiten des Internets mal wieder groß, aber das sind halt die Regeln...
Alle meine Aussagen sind falsch, auch diese hier.
Du meinst Kunst, und insbesondere die Wahrnehmung selbiger, ist einem gewissen Zeitgeist und damit Wandel unterworfen?Zitat von L. de Medici
Fragt mal Goethe, was zu Zeiten von Ötzi modern war!
my love, I cannot tell you how thankful I am for our little infinity. I wouldn't trade it for the world. You gave me a forever within the numbered days, and I'm grateful.”
Ach, aber ich weiß wirklich nicht, was an der Schweiz als Sieger auszusetzen ist. Wäre nicht mein Favorit gewesen (fand persönlich was Popsongs Italien, Irland, Lithauen, Spanien eigentl. besser, Portugal, Frankreich, Armenien wären mir auch eher in Erinnerung geblieben), aber man macht sich doch selber was vor, wenn man nicht sieht, warum das ein Favorit war. Gab definitiv schon fragwürdigere Sieger, ist doch ein stimmiger Song, gesanglich gut, von seinem Kreisel ist er auch nicht runtergefallen. Und immerhin kein politischer Sieger. Generell kein schlechtes Jahr gewesen, war doch eigentlich ein netter Mix und wenig dabei, das nicht zumindest im Ohr bleibt. Weiß nicht, was die Leute teilweise vom ESC erwarten, aber ein Bisschen musikalische/sprachliche Vielfalt, gute Bühneshows, gesanglich wirklich stabile Performances, die Songs selbst größtenteils gefühlt zumindest etwas kreativer/weniger minimalistisch, als das, was man in anderen Jahren schon gehört hat und auf jeden Fall um ein Eck besser als das, was so im Radio üblich ist- Erwartungen erfüllt.Es kann halt nicht jedes Jahr ein Maneskin oder Lordi sein.
Die ukrainischen und israelischen Beiträge waren doch rein aufs Musikalische bezogen auch nicht schlecht? Gönne ihnen die Platzierung eigentlich. Ist halt nur auffällig, wenn beide im selben Jahr so hoch platzieren.
Wäre eigentlich das erwartbare Ergebnis gewesen, aber der ESC bleibt unberechenbar.
Wenigstens ist es ein weißer Mann geworden, also etwas Leistung muss dabei gewesen sein!Hat sich da fast jeder gedacht
Deutschland könnte einen Krieg führen, um im ESC Mitleidspunkte zu sammeln und erster zu werden.
1. Der ESC ist per Definition unpolitisch. Politische Agenden sind nicht zugelassen. Israel musste seinen Beitrag dafür auch ändern weil der Bezug zum Oktober-Überfall zu deutlich war. Und dennoch repräsentiert der ESC natürlich auch politisch etwas und versammelt auch die Leute, die dazu passen.
2. Musik ist immer auch ein Community-Ding und bestimmte Musikrichtungen dienen als Identifikationssymbol für bestimmte Jugendbewegungen, politische Strömungen usw. Lordi hat damals sicher auch deshalb gewonnen weil sie ihre Community ins Voting bekommen haben. Die Metal-Fans haben dann sicher auch nicht überlegt, ob sie einen anderen Beitrag musikalisch besser finden.
3. Wenn ein Beitrag mit einem politischen oder gesellschaftlichem Signal oder Thema verwoben ist, kriegt man die Leute vielleicht eher dazu, dass sie anrufen. Weil dann ist die Stimme nicht nur eine Bewertung sondern auch eine Aussage. Dem politischen Voter ist es besonders wichtig, da anzurufen.
4. Der Siegerbeitrag war nicht der einzige "woke" Beitrag. UK ist mit einer ziemlich schwulen Nummer nur 18. geworden.
5. Die Ankündigung des Beitrags von Nemo klang in der Tat sehr nach "Hier kommt jetzt was total wokes." Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Beitrag in Deutschland noch besser angekommen wäre, hätte der Kommentar irgendwas weniger relevantes erzählt und den Menschen die Freude gelassen, den Beitrag selbst zu decodieren und zu interpretieren.
Verstand op nul, frituur op 180.
Ich würde es mal mit einen Beitrag gegen political correctness versuchen.
Verstand op nul, frituur op 180.
Dann müsste es Deutschland aber trotzdem zuerst schaffen, unter seinen 80 Millionen Einwohnern einen musikalisch ansprechenden Beitrag zusammenzukratzen und die Chancen stehen gleich null.
Woke ist objektiv gut, nicht woke ist objektiv schlecht. Deshalb hat woke gewonnen.
Wer bereit ist, Freiheit zu opfern, um Sicherheit zu gewinnen, verdient weder das eine noch das andere. Vor allem im Straßenverkehr.
Also, wenn es bereits reicht, dass ein Song queerness thematisiert oder von einem homosexuellen Künstler vorgetragen wird, um ihn "politisch" zu machen, würde ich ja schon mal hinterfragen, ob diese Kategorisierung nicht mehr über die Kritiker aussagt als über den ESC oder die, die für den Song gestimmt haben. In der Regel sind es ja die Kritiker, die Homosexualität überhaupt erst politisieren. Es gibt ja keinen objektiven Grund dafür, warum beispielsweise eine heterosexuelle Liebesballade irgendwie "unpolitischer" sein soll. Nach dem Maßstab wäre ja nahezu jeder ESC-Song politisch.
Ich mein, ein Bisschen Frieden von Nicole zum Beispiel ist ein wesentlich politischerer Beitrag, nur so als random Beispiel. Der hatte den Falklandkrieg und Rüstungsdebatten als Hintergrund. Ist der Song deswegen schlechter und das war eine geschobene Gschicht für Deutschland?
Kannst ja mit Simsel in Ungarn auftreten, dem einzigen Land Europas, das den ESC nicht politisiert.
Geändert von Lao- Tse (12. Mai 2024 um 11:46 Uhr)
ich schaue gerade die Wiederholung von gestern. Gerade spielt Georgien (#24).
Diese Fazits ziehe ich aus dem ESC:
1) Die Schnelldurchläufe sind nicht wirklich gut, um sich ein Bild von den Auftritten zu machen.
2) Der Schweizer Beitrag sticht tatsächlich heraus. Ein grandioser Auftritt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das im Radio funktioniert
3) Das englische Lied war megaschlecht, hat zurecht nur 0 Punkte vom Publikum bekommen.
4) Der Finne zieht blank, wozu?
Ansonsten war wieder viel Mist dabei.
You can check out any time you like, but you can never leave
Der Finne zieht eben nicht blank, bzw der ganze Auftritt (der nur im Fernsehen funktioniert) war auf diesen "Gag" ausgelegt.
Was meinst du damit? Er steht mit nacktem Hintern auf der Bühne und du meinst, das stimme nicht? Fake News?
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Achso, ich dachte du meinst vorne
Ja. So hätte ich das auch verstanden. Ich habe da nur JB im Radio gehört, der meinte der Penis wäre bedeckt! Danach bin ich dann auch schon eingeschlafen
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