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Thema: Der Mongolensturm - Das 18. Jahrhundert

  1. #121
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    23. Oktober 1702: Die südamerikanische Gesandtschaft trifft in Prag ein. Die Diplomaten aus Quito scheinen sehr an der Universität zu Prag interessiert zu sein, die ihnen offenbar ein Begriff ist. Sie berichten außerdem, dass ihr Weg sie nach Dagomys führen wird, wo sie überwintern wollen. Möglicherweise möchte der Großkhan von Quito auf diese Weise Befürchtungen im eurasischen Teilreich zerstreuen, die Südamerikaner würden sich unangemessen in die europäische Politik einmischen.


    26.-28. Oktober 1702: Ein mehrtägiger Sturmangriff auf Guangzhou wird von den Mongolen unter größter Mühe mit Hilfe einer Flotte aus Melaka abgewehrt. Die Chinesen können aber die Belagerung aufrechterhalten und versuchen nun, den Perlfluss durch Artilleriebeschuss für die Schiffe der verbündeten Großkhanate zu sperren.


    29. Oktober 1702: Angesichts der zahlreichen Krisen wird der Feiertag des Heiligen Putraq in diesem Jahr mit besonderem Aufwand begangen. Die Großkhane erinnern in ihren Reden an die vielen unvergessenen Siege des Reiches, an die Mühen ihrer Vorgänger und an die Kraft göttlicher Hilfe. Selbst in Nordamerika, wo man sich stärker auf die Khane des 13. Jh. bezieht und ihren Lebensstil nachzuahmen sucht, wird der Tag mit großer Inbrunst gefeiert. In den europäischen Ländern spielt er hingegen eher eine untergeordnete Rolle. Nur die Kirchen in Ober- und Mittelitalien, der Eidgenossenschaft, einigen Teilen Spaniens und vor allem in Finnland begehen ihn sehr festlich.

  2. #122
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    31. Oktober 1702: Nach der Ankunft von Offizieren aus Chambord, Marseille, Cordoba, Rom und Vigo beginnt auf einer streng bewachten Festung bei Palermo das Verhör der gefangen genommenen Piraten und Seeleute, die vor der südfranzösischen Küste ihr Unwesen trieben. Auf Initiative Frankreichs ergeht auch eine Einladung an das Khanat Hellas. Allerdings dürften die hellenischen Untersuchungsbeamten wohl erst in einigen Wochen eintreffen. Satrap Yurul Khan überlässt den Betroffenen die Entscheidung, ob man auf Hellas warten oder umgehend beginnen soll.


    4. November 1702: Satrap Sarman Khan von Kyoto verhängt eine Blockade über Edo, die aber wegen der Herbststürme zunächst nur wenig Wirkung zeigt und offenbar auch von koreanischen und chinesischen Händlern gezielt umgangen wird. Die militärische Situation des mongolischen Heeres auf Japan bleibt damit prekär. In Quito ist angeblich ein Streit darüber entbrannt, ob Kronprinz Kebek die Insel rasch verlassen soll. Er selbst besteht offenbar darauf, im Kriegsgebiet zu bleiben.


    8. November 1702: An einem nebligen, nasskalten Herbsttag segnet König Heinrich VII. von Frankreich das Zeitliche, nachdem er schon mehrere Tage lang unter hohem Fieber gelitten hatte. Der Herrscher, der das ranghöchste westeuropäische Königreich mehr als 64 Jahre lang regiert hatte, spielte schon in der Endphase des Großen Europäischen Krieges (1632-1651) eine wichtige Rolle und konnte trotz der Niederlage die Lehnshoheit über Burgund und den englischen Festlandsbesitz sichern. Adel und Volk scheinen den Monarchen ehrlich zu betrauern. Sein gleichnamiger Sohn tritt als Heinrich VIII. die Nachfolge an.

  3. #123
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    10. November 1702: Eine indische Armee erreicht die Mündung des Savitri und besetzt die dort errichtete Seefestung des Khanats Debul. Dessen bei Mahad stehende Truppen ziehen sich daraufhin über den Fluss nach Süden zurück, um die Verbindung zu den Hilfstruppen und vor allem dem Nachschub aus Melaka nicht zu verlieren. Die gesamte Region zwischen dem Savitri und dem Jog wird faktisch aufgegeben und erleidet in den folgenden Monaten zahlreiche Plünderungen durch das Heer der indischen Dekkan-Allianz und auch durch einige unabhängige Banditenbanden.


    19. November 1702: Nach dem Sieg im Osten Honshus schließt eine japanische Armee den Satrapensitz Kyoto ein. Go-Murakami-Tenno übernimmt persönlich den Oberbefehl über die Belagerer, um die frühere Kaiserresidenz selbst einzunehmen. In der Stadt ist auch der Neffe und Kronprinz des Großkhans von Quito, der sich einer Flucht verweigert. Schließlich könne man - so wird Kebek zitiert – den eigenen Truppen nicht befehlen, Widerstand zu leisten, wenn ihre Anführer das Weite suchten.


    9. Dezember 1702: Die indischen Fürstenstaaten aus dem Dekkan schließen sich wegen der Kämpfe gegen die Mongolen zur Föderation von Induru zusammen. Neben der bereits seit Sommer bestehenden Dekkan-Allianz gehören ihr auch mehrere Kleinreiche an, die bislang neutral geblieben oder sogar dem Großkhanat Melaka unterstellt gewesen waren. Ähnlich wie im als Vorbild geltenden römisch-deutschen Reich wird der Maharadja der Föderation von den Teilstaaten auf Lebenszeit gewählt und kann über eine Sondersteuer verfügen. Angesichts des anhaltenden Krieges gegen die Großkhane ist der Bund aber deutlich militärischer geprägt als sein europäisches Pendant.

  4. #124
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    19.-25. Dezember 1702: Ein Angriff des Großkhanats Debul auf die indischen Stellungen an der Lagune von Salsette schlägt nach einigen Anfangserfolgen fehl. Auch ein Reitervorstoß nach Pune bleibt erfolglos. Die Verluste des indischen Teilreiches sind mittlerweile erheblich, so dass immer mehr Hilfstruppen aus Dagomys und Melaka und zum Teil sogar aus Quito auf dem Subkontinent erscheinen müssen. Ashoka I. soll unter dieser Situation sehr leiden, da er immer stärker auf die Hilfe der übrigen Teilreiche angewiesen ist.


    24.-25. Dezember 1702: Das Weihnachtsfest steht in den mongolischen Kirchen dieses Jahr im Zeichen der vielen Aufstände. Mehrere Bischöfe der Teilreiche heben die Bedeutung des Kaisers Augustus und der gottgewollten Obrigkeit hervor. In Europa wird hingegen stärker Gottes Segen thematisiert, der erkennbar auf der freien Welt liege.


    29. Dezember 1702: Der Satrap von Kyoto muss mit seiner Armee kapitulieren und die alte Kaiserresidenz an die Japaner übergeben. Der Zorn der Eroberer über die jahrelange, oft als demütigend empfundene mongolische Herrschaft bricht sich in einem furchtbaren Morden an der Besatzung der Stadt Bahn, die zusammen mit zahlreichen Kollaborateuren aus der einheimischen Bevölkerung getötet wird. Während der Eroberung kommt auch der erst 17jährige Kebek, der Neffe und Kronprinz von Großkhan Kabul I. (Quito) ums Leben. Er bestand angeblich darauf, in der bedrohten Stadt zu bleiben, da man aus seiner Sicht Vasallen nicht zum Kampf zwingen könne, wenn ihr Herr angstvoll zurückweiche. Die „altmongolische“ Tapferkeit des jungen Mannes findet auch in Nordamerika große Anerkennung, doch das Großkhanat Quito benötigt nun einen neuen Kronprinzen.

  5. #125
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    1. Januar 1703: Der schottische König Robert IV. besucht die Neujahrsmesse auf Nova Scotia und gibt den Bürgern und Fischern vor Ort danach noch Gelegenheit, ihre Sorgen und Nöte mit ihm zu teilen. Zwar zeigt sich, dass die meisten Gemeinen doch sehr gehemmt sind, wenn sie mit ihrem Oberherrn sprechen, doch die Geste verfehlt ihre Wirkung nicht. Am Abend richtet dann auch der Adel einen Empfang für den Monarchen aus, um ihm seine Treue zu zeigen. Auch die nächsten Wochen bis zur geplanten Abreise des Monarchen sind von zahlreichen Begegnungen mit den Einheimischen geprägt.


    1. Januar 1703: Noch am Neujahrstag entsendet der Heilige Stuhl einen Boten nach Mailand, der trotz der winterlichen Bedingungen in Norditalien bereits eine gute Woche später in der italienischen Hauptstadt eintrifft und sofort eine Audienz beim Khan einfordert. Außerdem wird der Erzbischof der Stadt über die päpstlichen Forderungen informiert, was den Druck auf Tenzin Khan erhöhen könnte.


    1.-22. Januar 1703: Die ersten Januarwochen sind in Europa von Kälte und Schnee geprägt. Adel, Bauern und Bürger bleiben meist in der warmen Stube, wo sie dank der guten Jahre fast immer genug zu essen haben. Dennoch scheinen in diesem Winter ungewöhnlich viele berittene Boten in einigen Ländern unterwegs zu sein. Ungarn, Italien, Hellas und das Kalifat berufen angeblich die Ständeversammlungen ein, und mancherorts werden offenbar sogar Truppen angeworben oder aufgeboten. Viele Menschen sind daher besorgt, ob der Friede der letzten Jahre auch 1703 erhalten bleiben wird.

  6. #126
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    2.-31. Januar 1703: Die Belagerung der wichtigen mongolischen Hafenstadt Guangzhou wird von den südchinesischen Streitkräften verstärkt fortgesetzt. Offenbar ist es ihnen gelungen, mit Hilfe moderner Geschütze den Hafen am Perlfluss so stark zu beschädigen, dass bloß noch sehr kleine Schiffe anlegen können. Die meisten Händler und Fischer wagen sich mittlerweile aber ohnehin nur noch nachts hinaus, weil sie den chinesischen Kanonenbeschuss fürchten.


    3.-30. Januar 1703: Auf Honshu kapitulieren zahlreiche Verbände des mongolischen Heeres gegen das Versprechen freien Abzugs, das auf Druck Go-Murakami-Tennos dann auch stets eingehalten wird. Nur der äußerste Südwesten der Insel bleibt noch in der Hand einiger Regimenter des Großkhanats Quito und seiner Verbündeten, die sich in die dortigen Hafenfestungen zurückziehen.


    4.-22. Januar 1703: In Ostafrika kommt es erneut zu schweren Kämpfen zwischen dem Heer der Rebellen und den Expeditionstruppen der Satrapie Sansibar sowie des Großkhanats Melaka. Dabei gelingt es den Einheimischen erneut, die Loyalisten auf das unmittelbare Umfeld der Küstenfestungen zu beschränken und sie vom Landesinneren fernzuhalten. Dadurch hat Melaka keinen direkten Zugriff mehr auf die Güter Ostafrikas.

  7. #127
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    6. Januar 1703: Bei der Dreikönigsmesse gibt Papst Siricius III. öffentlich bekannt, dass das geplante Konzil am 9. November zum Weihetag der Lateranbasilika in Rom eröffnet werden soll. Neben den Bischöfen der Weltkirche sind auch die weltlichen Herrscher eingeladen, die Versammlung als Gäste zu besuchen und sie durch ihre Gebete zu unterstützen. Großkhan Putraq VI. (Dagmoys) wird vom Heiligen Stuhl gebeten, den Schutz der Konzilsteilnehmer im Mittelmeerraum sicherzustellen, da die dortige Piraterie eine Gefahr für Leib und Leben der anreisenden Oberhirten darstellen könne.


    7. Januar 1703: Das Khanat Italien erlässt ein Antipirateriegesetz, das offenbar während des Winters mit heißer Nadel gestrickt worden ist und nun mit Eilkurieren an die Kommunen versandt wird. Hintergrund könnten die Angriffe im westlichen Mittelmeerraum sein, die sogar zur Schließung der südfranzösischen Häfen führten. In dem Gesetz wird auch eine umfassende und strenge Untersuchung der Vorkommnisse in Genua angekündigt, von wo aus einige der Seeräuber angeblich operiert hatten.


    9. Januar 1703: Der italienische Khan empfängt den noch immer von seiner schnellen Reise ermüdeten päpstlichen Legaten mit angemessener Höflichkeit, sobald dieser körperlich dazu in der Lage ist. Die Gespräche selbst dürften aber nicht ganz einfach werden, weil der Heilige Vater und Tenzin II. dem Vernehmen nach erhebliche Meinungsverschiedenheiten zum Umgang mit den Vorfällen vor der südfranzösischen Küste haben.

  8. #128
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    10. Januar 1703: Die Schweizer Eidgenossenschaft wirbt nach Berichten aus Kiew und Genua zusätzliche Reiterminghan an. Einige Kantone scheinen sich zu sorgen, ob der Bundesamman das Land in einen Krieg führen möchte, zumal auch noch Gerüchte über Einberufungen von LI-Kämpfern aufgekommen sind. Es scheint aber, als sei die Autorität Samuel Frischings groß genug, um öffentliche Diskussionen darüber im Zaum zu halten. Aus Bern kommen zudem beruhigende Briefe, in denen die Bundesverwaltung den Kantonen mitteilt, dass man das Land nur für eine mögliche Krise in Südeuropa bereitmache. Immerhin sei es möglich, dass kriegführende Parteien die Schweizer Neutralität missachten könnten.


    11.-14. Januar 1703: Das Heer der Föderation von Induru besiegt in einer dreitägigen, auf beiden Seiten sehr verlustreichen Schlacht die Südarmee Debuls, die sich ungeordnet über den Vashishti zurückzieht. Zwar schickt das Großkhanat Melaka rasch Verstärkungen, doch Ashoka I. soll nach Gerüchten bei Hofe mittlerweile fast um jeden Preis den Frieden suchen. Allerdings erlaubt ihm das Bündnis mit den übrigen Teilreichen keinen Alleingang mehr, und einige Fürsten der Allianz von Induru unterstehen offiziell dem Großkhanat Melaka. Der dort regierende Großkhan Batu V. wiederum gilt als entschiedener Verfechter eines Siegfriedens. Außerdem verlangen auch mehrere Satrapen des Teilreiches Debul verstärkte militärische Anstrengungen zum Schutz der heilbringenden mongolischen Herrschaft.


    12. Januar 1703: Der nordische König Erik beginnt in Kalmar mit der Einführung einer neuen, auf wikingische Vorbilder zurückgreifenden höfischen Mode. Diese betrifft nicht nur die von hochrangigen Adligen getragene Kleidung, sondern erfasst auch Aspekte der Lebensführung wie die Ess- und Trinkgewohnheiten oder die Verwendung von Prunkwaffen und Schmuck. Auch das Adelsfest im Sommer soll von der neuen kulturellen Ausrichtung geprägt sein.

  9. #129
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    13. Januar 1703: Erzabt Theodosius I., der den Zisterzienserorden vom Heiligen Nikolaus fast acht Jahre lang durch eine schwierige weltpolitische Lage geführt hatte, stirbt im Alter von 80 Jahren an einer Lungenerkrankung. Nach einem sehr feierlichen Begräbnis beschließt der Konvent, dass alle wahlberechtigten Mönche Anfang April auf Shetland zusammenkommen sollen, um einen Nachfolger zu bestimmen.


    14. Januar 1703: Angesichts der bedrohlichen Situation im westlichen Mittelmeerraum und besonders vor der südfranzösischen Küste beruft der hellenische Khan Uthman I. 1500 Mann SR ein. Außerdem soll im Februar ein Kuriltai des südosteuropäischen Landes stattfinden, um über geeignete Maßnahmen zu beraten.


    15.-31. Januar 1703: In diesem Jahr ist die zweite Januarhälfte ungewöhnlich warm. Einige Regionen Westeuropas sind tagsüber sogar frostfrei, was auf ein weiteres gutes Jahr für die Landwirtschaft hoffen lässt.

  10. #130
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    16. Januar 1703: Der schottische Kronprinz Malcolm gibt im Auftrag seines Vaters bekannt, dass die drei britischen Mächte nach italienischem Vorbild eine Handelsgesellschaft für den Nordamerikahandel gründen werden. Die British West Mongolia Company (WMC) soll wie die italienisch-päpstlich-hellenische CTC auch privaten Kapitalgebern offenstehen und so zusätzliche Mittel einwerben. Einige Tage später bestätigen der englische und irische Hof dieses Vorhaben. Offenbar hatte die schottische Verwaltung die Hauptarbeit geleistet, so dass man in den beiden anderen Ländern Edinburgh den prestigereichen Vortritt lassen wollte. Die Kaufleute der drei Staaten und auch einiger Nachbarländer zeigen sich sehr zuversichtlich, dass das Projekt der ganzen Region zugutekommen wird.


    17. Januar 1703: Aufgrund der zahlreichen militärischen und politischen Probleme gibt der in Dagomys residierende Großkhan Putraq VI. bekannt, dass im Frühjahr eine Konferenz aller Teilreiche stattfinden soll. Hochrangige Diplomaten sollen dort im Auftrag ihrer Herren die nötigen Vereinbarungen unterzeichnen, um alle Herausforderungen zu bestehen. Es heißt, dass mehrere Satrapien der Teilreiche Melaka und Debul mittlerweile am Rande ihrer finanziellen und militärischen Kraft angelangt seien. Die im Winter neu geschlagenen mongolischen Münzen betonen wohl nicht umsonst die Eintracht der Großkhane.


    17. Januar 1703: Da der westfälische Khan und der Deutschordenshochmeister offenbar mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, übernehmen in beiden Ländern hochrangige Regentschaften die täglichen Geschäfte und vor allem den diplomatischen Verkehr mit anderen Nationen.

  11. #131
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    18. Januar 1703: Ein Eilbote des Erzbischofs von Genua trifft in Rom ein, was vermutlich mit den Ereignissen des Vorjahres in der ligurischen Hafenstadt zu tun hat. Mittlerweile ist in den meisten Städten Ober- und Mittelitaliens bekannt, dass die mit überraschend starken Kriegsschiffen ausgestatteten und äußerst aktiven Piraten im Auftrag des italienischen Khans agiert haben sollen. Es ist aber noch unklar, ob es sich dabei um eine tatsächlich aufgedeckte und wohl als Kriegsakt zu wertende Verschwörung der Regierung, eine Aktion subalterner Beamter oder gar um eine Verleumdung gegen Tenzin II. handelt.


    20. Januar 1703: Der römisch-deutsche Kaiser Benedikt I. gibt in einer von der Generaloberin verfassten Ansprache bekannt, dass seine Regierung sich in diesem Jahr der Wasserkunst annehmen werde. Bestehende Installationen sollen untersucht werden, um das Wasser besser nutzen zu können. Erste Gelehrte aus Tübingen, Lübeck und Heidelberg sind in München eingetroffen, wo sie das Projekt unterstützen sollen.


    22. Januar 1703: Das Erzbistum Santiago gibt bekannt, dass in diesem Jahr eine Spende des galicischen Königs für die Mission auf den Kanaren eingegangen ist. Das Geld werde für die Verkündigung des Evangeliums auf diesen Inseln verwendet, wo es viel Bedarf dafür gebe. Die Summe ist zwar nicht sehr hoch, doch die Unterstützung gilt als Zeichen dafür, dass die Krone hinter dem kirchlichen Auftrag steht, den Glauben in die Welt hinauszutragen.

  12. #132
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    25. Januar 1703: Trotz der unsicheren Situation in Italien und im westlichen Mittelmeerraum kündigen Hellas und der Heilige Stuhl an, ihre Anteile an der gesamtitalienischen CTC recht deutlich aufzustocken. Dadurch dürften wohl auch die Handelshäuser, die dort investiert haben, neues Vertrauen in die Zukunft der Gesellschaft fassen.


    26. Januar 1703: In Südfrankreich trifft ein päpstlicher Legat ein, um sich über die Lage vor Ort zu informieren. Die Erzbischöfe von Marseille und Montpellier treffen sich bereits drei Tage später mit ihm und berichten von den schweren Schäden, die man in der Region seit zwei Jahren davontrage. Mittlerweile sei offenkundig, dass Italien und die Kanaren von der verstärkten Piraterie profitiert und sie vermutlich auch angeordnet und organisiert hätten. Daher erwarte man in Südfrankreich ein entschiedenes Vorgehen des Heiligen Stuhles, um alle Gläubigen vor diesem Übel zu schützen. Der Legat kann berichten, dass Papst Siricius bereits zum Fest Mariä Himmelfahrt eine scharfe Predigt zu dem Thema halten wird.


    27. Januar 1703: In Innsbruck treten die Tiroler Stände des bairischen Landesteiles trotz der verschneiten Pfade und einiger noch unzugänglicher Täler recht früh im Jahr zusammen. Da mittlerweile auch in Süddeutschland Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg umgehen, dürfte die Situation in Italien wohl ein Hauptthema sein. Neben einer bairischen Äbtissin aus dem Kloster Bad Tölz (in Vertretung der Generaloberin und Kaiser Benedikts I.) ist auch der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee Eugen von Savoyen im Inntal erschienen.

  13. #133
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    29. Januar 1703: Großkhan Putraq VI. verspricht dem Heiligen Vater in einem persönlichen Brief, die Konzilsteilnehmer zu schützen und auf Wunsch auch auf Schiffen des Großkhanats nach Rom zu bringen, sollte dies anders nicht möglich sein. Außerdem werde er an die fünf übrigen mongolischen Herrscher herantreten, um die Überfahrt von den anderen Ländern und Kontinenten sicherzustellen. Die sehr freundliche Reaktion des noch immer mächtigsten Monarchen der Welt gilt als sehr gutes Zeichen für den Erfolg des Konzils.


    31. Januar 1703: Ein Gesandter des Kalifats von Cordoba trifft in Palermo ein, um mit dem dort residierenden Satrapen Yurul Khan zu sprechen. Da diesem auch die Provinz Cádiz und die im westlichen Mittelmeer operierende mongolische Flotte untersteht, dürfte es nicht zuletzt um die Sicherheit der Seewege gehen.

    Nur für das Kalifat von Cordoba

    Achtung Spoiler:
    Der Satrap berichtet, dass er Großkhan Putraq VI. bereits informiert habe. Persönlich zweifle er nicht an der Verstrickung Italiens und der Kanaren, es sei ihm aber unmöglich, ohne klare Anweisung aus Dagomys und das Einverständnis des Teilreiches Quito eine der wichtigsten Seerouten der Welt durch intensive Kontrollen zu unterbrechen.



    2. Februar 1703: In einer Predigt zum Festtag Mariä Lichtmess bezeichnet Papst Siricius III. Piraterie als himmelschreiende Sünde. Nicht nur Seeräuber selbst hätten die Gemeinschaft mit Gott verlassen, sondern auch alle, die von ihrem Treiben profitierten oder ihnen Schutz und Unterschlupf gewährten. Ein Hirtenbrief, den der Heilige Stuhl an die europäischen und nordafrikanischen Bischöfe schickt, soll diese Botschaft bekräftigen. Die Kritik wird offenbar fast überall auch auf die Khane der Kanarischen Inseln und Italiens bezogen, da man beiden vielerorts vorwirft, in die verstärkten Angriffe von Seeräubern in den letzten beiden Jahren verstrickt gewesen zu sein. In Frankreich, Burgund, England, Irland, Galicien und im Kalifat erheben Adel, Klerus und Kaufleute diesen Vorwurf seit Ende Februar sogar recht offen.

  14. #134
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    3. Februar 1703: Herzog Johann X. von Burgund stellt eine offizielle diplomatische Anfrage an die Schweizerische Eidgenossenschaft in Bezug auf die Gerüchte über eine erhebliche Verstärkung der Söldnerarmee des bereits gut gerüsteten Landes. Als Nachbarreich sei Burgund natürlich besorgt, wenn die Schweiz große Heere anwerbe.


    4.-26. Februar 1703: Etwas überraschend greifen die ostafrikanischen Rebellen wieder einige Festungen des Großkhanats Melaka an der Küste an. Diesmal scheinen sie aber auf kleinere, punktuelle Angriffe zu setzen, um die Besatzer zu zermürben und in Atem zu halten. Ende des Monats flauen die Kämpfe dann erneut ab, und die Angreifer ziehen sich wieder ins Landesinnere zurück.


    6. Februar 1703: In Paris erscheint die erste Ausgabe des Mercure Galant, einer Zeitschrift, die politische, kulturelle und wissenschaftliche Themen mit Hofklatsch vermischt und so ein recht breites Publikum anspricht. Der Mercure wird zwar von der Krone finanziert, aber von einer relativ eigenständigen Redaktion erarbeitet und verantwortet. Ein Hauptthema dieser Monatsausgabe sind die Ergebnisse der Piratenverhöre in Palermo, welche Italien und die Kanaren schwer belasten. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass mit dem Khanat Hellas ein Verbündeter Italiens und mit dem Heiligen Stuhl eine moralische Autorität an den Verhören teilgenommen haben soll. Beiden traut man in bürgerlichen Kreisen offenbar nicht zu, bloß aus Neid über den italienischen Erfolg Vorwürfe zu erheben. In Italien findet die Ausgabe des Mercure seit Ende Februar reißenden Absatz. Es ist aber unklar, ob die Menschen die darin beschriebenen Verhöre für glaubwürdig halten.

  15. #135
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    7.-28. Februar 1703: Angesichts der Bedrohungslage und der Vorwürfe mehrerer Staaten, in Genua seien Piraten mit großen Kriegsschiffen aktiv gewesen, wird der italienische Kuriltai bereits sehr früh im Jahr einberufen. Die Vertreter der Kommunen sind praktisch vollständig erschienen, und auch der Adel (der ohnehin oft in den Städten residiert) ist fast geschlossen nach Mailand gekommen. Die Stimmung soll angeblich recht kritisch sein, da einige Händler den Vorwürfen zu glauben scheinen. Als dann Mitte Februar auch noch die erste Ausgabe des Mercure Galant bei einigen Kaufleuten mit engen Verbindungen nach Südfrankreich auftaucht, muss sich der Khan einige deutliche Fragen gefallen lassen.


    8. Februar 1703: Eine große Flotte aus dem Teilreich Melaka trifft in Tarent ein, um die vom hellenischen Khan vermieteten Streitkräfte an Bord zu nehmen. Eine weitere Flotte geht nur zwei Tage später in Athen vor Anker, wo der Rest der Truppen zusammengezogen worden ist. Satrap Hassan Khan von Sansibar soll seinen Oberherrn um eine sehr rasche Verlegung der Streitmacht gebeten haben, da sie über einen ausgezeichneten Ruf verfüge. Zugleich mildert diese Nachricht die Kriegsgerüchte im Mittelmeerraum ein wenig, da man nicht glaubt, dass der Khan die Söldner vor einem Feldzug vermietet hätte.


    8. Februar 1703: In Bern setzt Bundesamman Samuel Frisching den ersten Spatenstich für eine geplante Prachtstraße zwischen der Bundesstadt und dem wirtschaftlich bedeutenden Zürich. Die Eidgenossenschaft soll dadurch noch stärker vom Transitverkehr über die Alpen profitieren, aber auch im Inland einen wirtschaftlichen Aufschwung nehmen.

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