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Südlich von Hellas Planitia beginnen die Arbeiten am ersten der geplanten drei (von sechs) Wetterposten der norwegischen Kolonie. Mit ihrer Hilfe wollen die dortigen Forscher versuchen das Wetter in der Region im Sinne der Kolonie zu beeinflussen, um etwa die sommerliche Erwärmung über Hellas und Hellespontus zu verringern und damit das Risiko für die Entstehung von Staubstürmen zu reduzieren. Zu diesem Zweck soll bei den Posten eine Mischung aus Staub, Asche aus der Metallproduktion und Schwefeldioxid in die Atmosphäre entlassen werden. Da die Lieferung der an dem Projekt beteiligten Clovis Corporation planmässig mit den Versorgungsraketen eingetroffen ist, sollte ein erster Testbetrieb in der zweiten Jahreshälfte möglich sein.
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Auf Anregung des Kolonieleiters beginnt man vom Kommunikationszentrum in Martian Viewing aus mit der Übertragung eines zweiten Radioprogramms auf dem Mars. Welle Noctis sendet wie das Vorbild Radio Mars rund um die Uhr, mit stündlichen Informationssendungen zwischen einem Musikprogramm. Während Radio Mars im vergangenen Monat den Fokus stark auf Mars-spezifische Themen legte - etwa mit einer regelmässigen Reportagesendung über Fragen wie "warum der Staub überall rein kommt und was man dagegen machen kann" oder "in welche Richtung beten Muslime eigentlich auf dem Mars?" - sind bei Welle Noctis eher Nachrichten von der Erde im Fokus. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Hintergrundberichte über die Gründung der GEA und die laufenden Verhandlungen über deren Budget oder den Posten des Direktors.
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In Khartum wird ein Waffenstillstand zwischen Äthiopien und der Ägyptischen Föderation geschlossen. Nach der Niederlage der äthiopischen Streitkräfte im Kampf um den Oberlauf des Blauen Nils und den erfolglosen Gegenangriffen blieb der Regierung in Addis Abeba kaum noch eine Wahl als den ägyptischen Forderungen zu entsprechen. Dadurch dass die Truppen der Föderation die Wasserversorgung nach Süden unterbrochen hatten, kam es in Äthiopien binnen weniger Monate zu einer schweren Versorgungskrise und einer regelrechten Fluchtbewegung vom Hochland von Abessinien in den Osten des Landes. Die Verhandlungen zu einem Friedensschuss dauern noch an, wie aus Diplomatenkreisen zu hören ist, werden die Ägypter wohl viel weitgehendere Konzessionen verlangen als noch im Ultimatum vor dem Waffengang. Im Austausch gegen die Wiederherstellung der Wasserversorgung verlangen sie offenbar die Kontrolle über die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre und das Recht permanent Einheiten in der Region zum Schutz der Anlage zu stationieren.
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