"Ich danke euch, dass ihr gekommen seid und heiße euch in meinen bescheidenen Hallen willkommen." sprach kein geringerer als Ajeet Raja persönlich. Während dessen begab er sich langsam aber mit entschlossnem Blick in die Richtung seiner Gäste.
Man konnte ihm ansehen das er im Gegenzug zu den meisten Stadtherren eine erstaunliche Menge an Narben aufwies, so war sein ganzes Gesicht mit einer nicht zu übersehendem Narbe überzogen.
Gerüchten zufolge erhielt er jene bei einem schrecklichen Vorfall bei dem er, noch im Kindesalter, von einem Bären attackiert wurde und nur knapp mit seinem Leben davon kam.
Nachdem er nun vor seinen Gästen stand und sie untereinander Blicke ausgetauscht hatten, fing er an weiter zu sprechen:"Ich freue mich, zu sehen, dass ich nicht der einzige bin der um das Reich besorgt ist. Wenn ihr mir nun hineinfolgen würdet," sprach er während er auf die Vertreter und ihre Begleitwachen hinunterblickte, "vergebt mir doch unglücklicherweise muss ich euch bitten, dass eure Wachen in einem bereits vorbereitetem Raum warten und ihr eure Waffen ablegt, doch keine Sorge meine Wachen werden ebenfalls außerhalb warten, wie dem auch sei wir haben schon genug Zeit vergeudet." Nachdem sichergestellt wurde, dass alle Wachen und Waffen im entsprechendem Raum waren, führte der Raja seine erlauchten Gäste in einem Geheimenraum geschützt vor dem Auge neugieriger Personen. "Nun denn lasst uns beginnen, bitte setzt euch." Die Vertreter taten wie ihnen gesagt wurde und setzten sich auf die freien Stühle, am Ende war nur ein Stuhl unbesetzt. Derjenige der vorgesehen war für den Gesandten Anuwats, welcher leider bisher nicht eintraff. <Hoffentlich kein schlechtes Omen> dachte Ajeet. <Solange ich all die anwesenden überzeugen kann wird sich Anuwat hoffentlich nicht auf die falsche Seite schlagen.> Dann erhob Ajeet das Wort und fing an seinen Vorschlag zu unterbreiten:"Ich bin mir sicher das euch allen bewusst ist weswegen ich euch heute geladen habe. Wie ich bereits in meinem Schreiben ansprach umtreibt mich die Sorge wie Salamur in Zukunft unter Janipur III handeln wird. Er hat bereits unter Beweis gestellt, dass er nicht nur dazu bereit ist gewaltsam und gnadenlos vorzugehen gegen jene die sich ihm in den Weg stellen, Nein er zeigt auch sein diplomatisches Kalkül. Es sollte offensichtlich sein jetzt wo er Talea sicher auf seiner Seite weiß, dass er sich stärker auf den Osten der Region konzentrieren wird und damit auf uns. Das Schicksal eines jeden der sich ihm in den Weg stellt sollte klar sein. Ich möchte also heute besprechen wie eine erneute Unterwerfung durch Salamur zu verhindern ist. Es gibt einige Möglichkeiten die sich euch bieten, die erste wäre natürlich sich direkt Salamur zu unterwerfen was aber bei allen folgenden Argumentationen nicht wirklich in Betracht gezogen wird. Der beste Weg sich gegen Salamur zu stellen ist offensichtlich entweder Salamur selbst einzunehmen was vollkommen außer Frage steht, sofern nicht alle Staaten dazu bereit sind ihre Goldreserven und Männer dafür zu opfern, oder offensichtlicher Weise es unlukrativ zu machen für Salamur anzugreifen. Die einfachste Möglichkeit dazu wären einerseits stark befestigte und damit kostspielig benötigte Belagerungen für Salamur als auch eine ausreichend große Armee die Salamur ebenbürtig ist vorzeigen zu können. Alleine ist ein solches Unterfangen insbesondere für Städte die nicht so weit entfernt liegen von Salamur vollkommen unmöglich. Die offensichtlichste Lösung wären also 2 Dinge, einerseits ein Bündnis mehrerer Städte sich gegenseitig im Falle eines Angriffes zu schützen, was womöglich schon ausreichen könnte, wobei hierbei natürlich auch die Bereitwilligkeit der Städte von großer Bedeutung ist nicht nachzugeben und natürlich ist auch die Bereitwilligkeit Salamurs Ressourcen zur Unterwerfung einzusetzen von immenser Bedeutung. Diesbezüglich lässt sich auch sagen, dass der Palastbau natürlich darauf schließen könnte dass Salamur definitiv plant einen Großteil seiner alten Untertanen wieder sich gefügig zu machen. Der 2.te Punkt Bedarf durchaus einiges an Bereitschaft aller Mitglieder des Bündnisses und ist absolut diskussionswürdig inwiefern er genau etabliert wird und wie genau die benötigten Mittel verteilt und aufgebracht werden würden, grob gesagt sieht der 2.te Punkt einen gemeinsamen Militär-Fond aus der dazu dient wenn nötig Söldner zu rekrutieren aber vor allem um die Städte des Bündnisses Verteidigungstauglich zu machen. Ein prozentualer Beitrag aller Mitglieder wäre dazu angedacht. Die genaue Höhe des Beitrages sowie wer über die Gelder verfügt sowie wie, für solche Diskussionen seid ihr herzlich eingeladen Vorschläge zu machen und ich würde mich einem Urteil der Masse fügen selbst wenn es konträr zu meiner Meinung stünde. Ich bin bereit Opfer zu bringen, gerade weil ich verstehe wie riskant mein Vorhaben ist und wie riskant mein Vorschlag klingen mag. Nun fragt ihr euch sicherlich ob dieses Vorhaben es Wert ist soviel zu riskieren und weswegen ihr euch nicht einfach wieder unter Salamurs Führung stellen solltet, meine Antwort ist weil dies wahrscheinlich die letzte Möglichkeit in diesem Jahrhunder sein wird sich permanent von Salamur loszureißen. Ob es das Wert ist müsst ihr entscheiden. Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und bin gespannt auf eure Vorschläge sowie Meinungen." Als Ajeet endlich fertig war schossen ihm einige Gedanken durch den Kopf. <Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen, jetzt wird Geschichte geschrieben, Geschichte die wie ich hoffe von der Glanzleistung Sarvillas sprechen wird sich gegen Salamur erfolgreich gestellt zu haben.> So endete sein Gedanke und er begann gespannt den Vertretern der Städte zu zuhören.