Interview der Potsdamer Neuen Nachrichten (pnn) mit Valigar, Trainer der Babelsberg, zum bevorstehenden Saisonstart:
pnn: Herr Valigar, mit der Auslosung der Oberliga (A-Jugend) hat die BSG Karl-Marx-Werk Babelsberg eine sehr reiseintensive Gruppe zugelost bekommen. Bedeutet das nun zusätzlichen Stress für Sie und die Mannschaft?
Valigar: "In einer gewissen Weise schon. Wir haben im letzten Jahr die Erfahrungen gemacht, was es bedeutet, überregional Völkerball zu spielen und gemerkt, wie schwer es ist, sich überregional zu etablieren. Für den ein oder anderen Fan wäre es sicher interessanter in einer Gruppe mit Mahlow, Neubrandenburg und Görlitz. Aber: Wir wissen, was uns erwartet und wollen diese Erfahrungen für uns nutzen."
Apropos Vorbereitung: Wie zufrieden sind Sie bislang?
"Wir hatten ganz andere Voraussetzungen als letztes Jahr vor der Neugründung der Oberliga. Erstmal hatten die Spieler vier Wochen Pause, danach konnten wir sechs Wochen unsere Vorbereitung durchziehen. Wir hatten sehr gute Trainingsmöglichkeiten und konnten unser Pensum durchbringen."
Vor dem Testspiel gegen Mahlow: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Mannschaft? Wie weit ist Ihre Mannschaft so kurz vor dem Start der Saison?
"Die Vorbereitung war bisher von den Ergebnissen und Leistungen zweigeteilt. Wir haben eine Reihe von Testspielen gespielt und haben das insgesamt gut gemacht. Gegen den SV Hartz IV Schlaatz und den TSV Buntling Spandau waren wir in einer anderen Rolle und hatten auch mehr in den Beinen. Vor allem gegen den Schlaatz waren wir nicht frisch. Aber es haben sich auch leichte Fehler eingeschlichen. Auch gegen Mannschaften, die vom Namen vielleicht nicht in unserer Liga spielen, musst du alles geben und das hat mir gefehlt. Aber gegen Mahlow wird das ein anderes Niveau sein."
In welchen Mannschaftsteilen sehen Sie noch den größten Verbesserungsbedarf?
"Da würde ich jetzt keinen Mannschaftsteil herauspicken. Wir wollen eine gute defensive Basis haben, um erfolgreich angreifen zu können. Wir haben verschiedene Sachen trainiert, z.B. auf verschiedenen Höhen auszuweichen, um auf den Gegner reagieren zu können. Ansonsten kannst du natürlich immer noch im Bereich der Wurfstärke und Fitness etwas machen. Wir müssen insgesamt konstanter werden."
Wie wollen Sie mehr Konstanz in die Leistungen Ihrer Mannschaft bekommen?
"Wir müssen vor allem einen guten Saisonstart hinlegen. Ein großer Teil der Vorbereitung wird auf den Saisonstart ausgerichtet. Daher ist dieser besonders wichtig. Wir wollen auch auswärts von Anfang an versuchen, unsere Leistung zu bringen."
Bleiben wir doch beim Saisonstart: Wie schwierig schätzen Sie Ihre Gruppe mit München, Hamburg und Auerbach ein?
"Wir werden es nehmen, wie es kommt. Wir beginnen mit einem Heimspiel. Darauf bereiten wir uns vor und wollen das gewinnen. Wir haben die Chance mit einem Heimsieg erfolgreich in die Saison reinzukommen."
Welchen Völkerball können wir in dieser Saison von der BSG Karl-Marx-Werk Babelsberg erwarten?
"Wir haben im vergangenen Jahr oftmals nach Ballgewinn schnell den Weg zum Abwurf der Gegner gesucht, das sehr gut gemacht und viele Punkte aus diesen Situationen erzielt. Das ist grundsätzlich eine Strategie, die in jedem Spiel für uns in Frage kommen kann: aktiv den Ball erobern, um diese Umschaltsituation zu suchen. Aber das wird auch vom Gegner abhängig sein."
Werfen wir einen Blick auf die Liga: Wie stark schätzen Sie diese ein?
"Es ist schon krass, wie viele Traditionsvereine in dieser Liga spielen. Wir haben gegen die meisten noch nie gespielt, von daher ist eine Einschätzung schwer. Das sind schon Namen und Traditionsvereine mit Fanpotenzial, schönen Hallen, aber in erster Linie viel Qualität. Es sind große Herausforderungen, denen wir begegnen werden. Im Prinzip gehen wir in viele Spiele als Underdog rein, aber für die anderen sind wir dadurch vielleicht auch der unbequemste Gegner.“
Was sind Ihre Favoriten für die Meisterschaft?
"Lichtfurt und Schwerte werden die Mannschaften sein, die versuchen werden, den Pott zu holen. Dann bin ich der Meinung, dass es Bielefeld extrem krass macht, weil das Brause-Budget einfach da ist. Die werden auch angreifen. Dann denke ich aber trotzdem, dass es noch einen vermeintlichen Underdog geben wird, der trotzdem weiß, wie es läuft und oben mitspielen wird, Mahlow oder Leipzig zum Beispiel."
Zurück zur BSG Karl-Marx-Werk Babelsberg: Was ist Ihr Saisonziel für die bevorstehende Spielzeit?
"Wir haben nicht das eine Ziel. Wir wollen gut in die Saison starten und auch nächstes Jahr in der Liga vertreten sein. Auf dem Weg dahin gibt es mehrere kleine Ziele, die wir intern mit der Mannschaft ausgearbeitet haben, aber auch intern bleiben."
Vielen Dank für das Gespräch!