Über die Religiosität der Hobbits wurde schon berichtet, doch noch immer gab es im Auenland ein wildes Sammelsurium verschiedener Gottheiten, Heiliger und religiöser Ausrichtungen. Dies sollte ein Mann ändern, den man den ersten großen Propheten nannte.
Malad Buettner (1.820- 1.693 BC) diente sein Leben lang als Prediger im großen Pantheon von The Shire. Rhetorisch begabt, gelang es ihm ein treues Stammpublikum bei seinen Messen zu erobern, was schon mehr war als die meisten Prediger von sich behaupten konnten. Er nutzte seine Popularität um einen relativ unbekannten Gott, den Allvater, zu propagieren, den Urvater aller Götter und Gründer der Welt. Das war natürlich Ansichtssache und wenn Buettner auch bei der religiösen Gemeinde punkten konnte, so sorgte allein schon die Tatsache dass die meisten Hobbits entweder nur oberflächlich oder gar nicht religiös waren dafür das der Allvater auf seinen großen Durchbruch warten musste, trotz eines begabten Zuredners wie Malad Buettner.
Das änderte sich als Häuptling Bilbin Grünwald (1.774- 1.673 BC) eine Predigt von Büttner besuchte. Grünwald war kein religiöser Mensch. Er empfand die Religion, trotz einiger Erträge die sie der Staatskasse bescherte, eher als Ärgernis und Hemmschuh für das weitere Zusammenwachsen der auenländischen Nation. Denn das jede Region, jede Stadt und jede noch so kleine bäuerliche Siedlung eigene Ikonen verehrte, war ein nach außen sichtbares Zeichen für die Zerrissenheit der auenländischen Gesellschaft.
Nun erkannte der Häuptling in Buettners Predigt über den Allvater, der den Hobbit nach seinem Antlitz geformt hatte und als Ursprung allen Lebens galt, eine Chance die Religion von einem trennenden zu einem bindenden, vereinigenden Faktor in der auenländischen Gesellschaft zu machen.
Eine Gottheit, allen anderen übergeordnet, ein Nationalgott der Hobbits!
Als der Häuptling und sein gesamter Clan im Jahre 1.700 BC öffentlich bekundeten Gläubige des Allvaters zu sein, war die Sensation perfekt und die Weltreligion Hobbismus gegründet.
Einige Hobbits folgten diesem Beispiel und fanden im Glauben an den Allvater ihre Erfüllung, vor allem in der Hauptstadt. Aber das große Ziel der gemeinsame Nenner für alle Hobbits im Auenland zu sein, ob arm oder reich, jung oder alt, davon war der Hobbismus noch weit entfernt.
Größter Profiteur war tatsächlich Malad Büttner, der nun großer Prophet genannt wurde. Er erlangte in seinen letzten Lebensjahren noch beträchtlichen Reichtum. Da Kirchengüter von der Steuer befreit waren und die junge Kirche zahlreiche spendable Gönner hatte, verfügte der Prophet schon bald über gewaltige finanzielle Mittel. Mittel, die er übrigens geizig im Namen der Kirche „verwaltete“ und nur ungern an die Armen und Kranken weitergab, wie es das Gebot der Nächstenliebe eigentlich gefordert hätte. Sich um diese Klientel zu kümmern überließ er lieber seinen Gläubigen, denen er Sonntag für Sonntag Askese predigte…