Das Lehramtsstudium in D

[Fimi]

Also von meinen ersten Wochen in Kassel als LA-Student (Chemie/PoWi) kann ich berichten, dass die Lehrveranstaltungen, soweit die nicht explizit Kernstudium/Pädagogik sind, fast alle gemischt sind und das auch so beibehalten wird, solange man die Module eben überhaupt wegen mangelnder Spezialisierung *hust* belegen kann. Die beiden Fächer und das Kernstudium mit Pädagogik machen jeweils nen knappes Drittel der Creds aus.

Das kann an anderen Unis schon wieder völlig anders sein, auch im selben Bundesland. Von Göttingen hör ich z.B. nix Gutes was das Lehramtsstudium angeht

[monkeypunch87]

Das kann an anderen Unis schon wieder völlig anders sein, auch im selben Bundesland. Von Göttingen hör ich z.B. nix Gutes was das Lehramtsstudium angeht

Ich glaube das liegt eher an der Rivalität zwischen den Städten Göttingen und Kassel. Das Gleiche höre ich nämlich auch über das Studium in Kassel.

[Fimi]

Nein, von Leuten, die in Göttingen studieren Sind aber auch nur 2, deshalb kann das natürlich auch alles andere als objektiv sein.

[c4master]

In einigen Threads hier die das Studium allgemein zum Thema hatten, bin ich immer wieder auf sehr unterschiedliche Berichte über das Lehramtsstudium gestoßen - und das noch nicht mal vor dem Hintergrund der aktuellen regionalen Zerfledderung in Bachelor und Staatsexamen.

Vielmehr habe ich den Eindruck, dass das Lehramtsstudium von Bundesland zu Bundesland sehr stark im Niveau schwankt. Was ich da an meiner Uni erlebe, spottet jeglicher Beschreibung. Ich studiere regulär im 1. Semester Physik (also auf Bachelor) und habe noch nicht einen einzigen Lehramtler getroffen. Die haben nämlich Experimentalphysik mit den Biologen zusammen und ansonsten ihre eigenen Vorlesungen.

In Chemie sieht es wohl ähnlich gruselig aus, bei Mathe-LAs weiß ich es nicht genau. Vermutlich ist da spätestens nach Analysis 2 und LinA 1 aber auch schon wieder Sense. Davon, dass man Chemie, Physik und Info auch ohne Mathematik als zweites Fach belegen kann, mal gar nicht zu reden. Dann gibt es da m.W. auch wieder eigene Schmalspurvorlesungen.

Bei mir war das nicht so. Ich habe sowohl PraMa2 als auch EAZ oder Funktionentheorie gehört. Für die Schule bringt das alles genau null. Grundstudium find eich absolut ok, man sollte schon wissen, wohin die Reise im eigenen Fach geht. Aber alles danach ist unsinnig. Zumal man als Lehrämter vor einigen Jahren auch wirklich brutal zugeknallt wurde. Wer schonmal 2 große Vorlesungen und Mathe und 2 in Info parallel gehört hat, neben Pädagogik, versteht sich, weiß, wovon ich spreche...

Deshalb kann ich nur staunen, wenn Peregrin und andere erzählen, dass sie mit den Lehramtlern in den Grundvorlesungen saßen.

Kann ich bestätigen. Mittlerweile ist das aber gekürzt worden, dürfte jetzt auch nur noch Grundstudium sein.

Auf die hiesige Lehrerausbildungen wirft das Obengesagte jedenfalls kein gutes Licht. Ich hatte Gott sei Dank in der Oberstufe das Glück, in Mathe und Physik von Leuten unterrichtet zu werden, die diese Schmalspurausbildung NICHT absolviert haben. Was ich aber vorher an Lehrern hatte, passt da schon eher ins Bild.

Was für ein Unsinn... [emo]picard[/picard]
Es gibt sicherlich Lehrer, die fachlich Probleme haben. Gerade in Mathe sind das aber so wenige, dass selbst unsere Fachleiter immer gesagt haben: "Ich weiß, dass Sie das fachlich beherrschen. Sie haben schließlich studiert."
Als ich aus dem Studium kam, konnte ich über endlichen Körpern Fourier-transformieren, aber die pq-Formel war völlig neu für mich. Man sollte lieber viel mehr für die Praxis lernen, die Theorie bringt einem am Ende sehr wenig.

Vor dem Hintergrund würde mich mal interessieren, wie das an nicht-hessischen Universitäten so läuft. Ich bin jedenfalls mittlerweile der Meinung, dass zumindest Gymnasiallehrer eine gründliche Fachausbildung genießen sollten, auch wenn dann das Studium etwas länger dauert und die Laberfächer etwas reduziert werden müssen.

Wie seht ihr das bzw. wie sind Eure Erfahrungen aus der Schulzeit?

Meiner Meinung nach sollte Lehramt ein BA-Studium sein: abwechselnd Uni und Praxis, das wäre genau das Richtige. Nicht umsonst hören viele Referendare vor Abschluss des zweiten Examens auf - man wird auf die Schule einfach nicht vorbereitet...

[Schweinepriester]

Alles

[Wisch]

Bei uns in Wien haben die LA Studenten ziemlich genau die Hälfte ihrer Vorlesungen mit uns BA Studenten. Zumindest in den ersten paar Semestern.
Ausserdem müssen sie auch alle (Pro)Seminare bzw Fächer von "immanentem Prüfungscharakter" mit uns belegen, wobei wir soviele Studenten haben dass, bei den Seminaren, im Wintersemestern die BA und im Sommersemester die LA Studenten bevorzugt werden.

Die Tests sind wieder völlig getrennt ausgelegt