Das Leben als geachteter Ritter hielt Maximus bis ins Jahr 1566 aufrecht.
Dann musste er untertauchen und bewarb sich als Übersetzer an der Bibliothek in Cumae. Dort verbrachte er die meiste Zeit mit dem Archivieren bedeutender Schriften, darunter auch eine bedenkliche Abhandlung des Gelehrten Pythagoras.
Dieses Leben hatte den großen Vorteil das Maximus zwar die Öffentlichkeit meiden, aber trotzdem bestens informiert sein konnte.
Kaiser Decula schien ein fähiger Herrscher zu sein, der mit der traditionellen römischen Bastapolitik gegenüber dem Ausland zu brechen schien.
Auch im Innern war der Kaiser gütig und gerecht. Das Volk liebte ihn und huldigte dem Kaiser 1568 mit dem Bau eines Monuments in Arretium.
Das überraschte Ausland erlebte erstmals einen römischen Kaiser der ehrlich darum bemüht war partnerschaftliche Beziehungen zu entwickeln. Mit Indien wurde 1578 sogar eine wissenschaftliche Zusammenarbeit beschlossen.
Viele Senatoren rümpften die Nase, denn ihres Erachtens war das Imperium bei der Entwicklung neuer Technologien sicher nicht auf das rückständige Ausland angewiesen. Maximus und ein Großteil der Untertanen unterstützte jedoch die ausgleichende Politik des Kaisers.
Ihm gelang sogar das Kunststück die ohnehin engen Beziehungen zu den Portugiesen noch zu vertiefen. Lisbon wollte 1588 sogar ans römische Straßennetz angeschlossen werden.
Die Falken im Senat sahen in dieser Politik den Keim des Unterganges. In ihren Augen war eine ausgleichende Politik gleichbedeutend mit Schwäche und war höchstens dazu angetan potentielle Feinde des Imperiums auf den Plan zu rufen. Zudem sprachen sie dem Kaiser die nötige Führungsstärke ab, um das Imperium auch in Krisenzeiten zu führen.
Maximus, der seit jeher ein gespaltenes Verhältnis zu den Falken hatte, stand klar auf der Seite des Kaisers. Als dieser Ende des 16.Jahrhunderts eine Reihe kleinerer Krisen zu meistern hatte, war für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen das ruhige Bibliothekarsleben an den Nagel zu hängen.
1594 war eine Reise durch Nordafrika immer noch ein großes Wagnis, da die Nomaden der Wüste, ob Berber oder Tuareg, gerne mal die römische Staatsmacht herausforderten. Als versprengte ehemalige Rebellen der Berber nun eine römische Karawane überfielen und imperiale Diplomaten entführten richteten sich alle Augen nach Rom. Wie würde der Kaiser reagieren, dem die Falken die nötige Härte absprachen?
Decula verurteilte den Überfall und versprach die Befreiung der Diplomaten aus den Händen der Barbaren. In Mediolanum und Utica wurden die Armbrustschützen mobilisiert und in Marsch gesetzt. Maximus hatte einen Platz in der Truppe ergattert, denn er wollte mithelfen das diese Krise rasch überwunden wurde, damit der Kaiser gegenüber den Falken nicht in Verlegenheit geriet.
Auch außenpolitisch wagten sich die mißgünstigen Nachbarn aus der Deckung. Persien machte 1596 offen Jerusalem Avancen und wollte das Imperium als Schutzmacht Judäas ablösen. Decula, der vollauf mit der Entführung der Diplomaten beschäftigt war, löste dieses Problem wenig ehrenvoll mit Scheckbuchdiplomatie. Viele Senatoren, nicht nur die Falken, hätten eine drastischere Politik bevorzugt, die Jerusalem daran erinnerte wessem Herrn es Treue schuldete und die Persien für alle Zeiten davon absehen ließ römischen Verbündeten unmoralische Angebote zu machen...
Kaiser Decula brauchte nun Erfolge und Anfang des 17.Jahrhunderts sollte er sie bekommen.
Zunächst gelang es 1604 endlich, nach einer 10 jährigen Jagd bis an die Grenzen des afrikanischen Reiches Songhai, die Entführer der Diplomaten zu stellen und diese zu befreien.
Maximus mittlerweile zum Tribun aufgestiegen, begleitete die körperlich und seelisch in bemitleidenswertem Zustand befindlichen ehemaligen Geißeln nach Rom, wo sie vom Kaiser persönlich empfangen wurden.
Maximus nutzte die angesichts des Erfolges wohlwollende Stimmung des Kaisers und erlangte einen Platz in dessen Leibgarde.
Decula wusste über die Jahre die bedingungslose Loyalität von Maximus zu schätzen und beförderte ihn in den engsten Kreis seine Leibwächter.
Als solcher war Maximus an der Seite des Kaisers, als dieser 1612 mit der Einweihung des Weltwunders "Notre Dame" den größten Triumph seiner Regentschaft feierte und endgültig alle Kritiker zum Verstummen brachte.