Umfrageergebnis anzeigen: Soll der Religionsunterricht ein staatliches Pflichtfach werden, so dass sich Schüler

Teilnehmer
94. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, die Schüler sollen sich zwischen Religions- und Ethikunterricht entscheiden müssen. (pro reli)

    41 43,62%
  • Nein, Religionsunterricht soll ein freiwilliges Zusatzangebot bleiben. (pro ethik)

    44 46,81%
  • Enthaltung / Ungültig / Nichtabstimmer

    9 9,57%
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Ergebnis 331 bis 343 von 343

Thema: Religionsunterricht oder Ethikunterricht?

  1. #331
    Affe der Affen! Avatar von Osymandias
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    @Inkognito

    Religion war bei mir eine Werbeveranstaltung für die (r.-k.) Kirche. Wie soll ein Fach "Religionslehre" denn neutral sein, wenn der Lehrer der örtliche, alteingesessene Pfaffe ist oder ein angehender Theologe, oder was das damals für ein Pimpf war, ist? Im Fach Sozialkunde hatten wir stofftechnisch soweit ich weiß das erste mal so richtig Kontakt mit anderen Religionen, wobei 3/4 davon moderne Sekten waren.
    Was Werte und Moral angeht, würde ich als allerletztes nach irgendeiner Religion gehen. Alleine schon wegen den ganzen Kinderfickerbischöfen fällt eine r.-k. Kirche im speziellen und das Christemtum im allgemeinen sowieso owas von Flach.
    Alle Kinder egal welcher Konfession in einen gemeinsamen Unterricht, in welchem die (noch) freiheitlichen Werte und moralischen Standards der BRD Gegenstand sind, wäre um einiges effektiver als der dogmatische Schwachsinn irgendeiner Religion.
    Religion hat die Menschen schon zu lange beherrscht.
    Zitat Zitat von T. Krieger/H. T. Kautz
    Für jedes scheinbare Zeichen, jedes vergebliche Wunder gibt es eine einfache, rationale Erklärung, die ohne das Übernatürliche auskommt. Vielleicht keine so schöne, poetische, wie sie der Wunderglauben bietet. Vielleicht eine, die anzunehmen weniger befriedigend ist. Aber nicht der Glaube an das Übernatürliche hat die Menschheit zu den Sternen gebracht. Sondern das unerschütterliche Vertrauen in die Prinzipien der Ratio.

  2. #332
    antiquiert hält länger Avatar von K W
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    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Beschreibend =/= Vorschreibend.
    Korrekt. Aber der Satz aus Jiggels Sig ist genauso eine Vorschrift wie "Du sollst nicht morden" und besitzt isoliert betrachtet erstmal den gleichen Stellenwert, natürlich auch, weil beide Vorschriften nicht miteinander kollidieren.

    Zitat Zitat von Der Kantelberg Beitrag anzeigen
    Die stellen werden auch mitnichten eliminiert es wird nur nicht mehr angenommen, dass dieses Gebot uns heute auch noch gilt.
    Ich stimme nicht zu. Wenn jemand eine Textstelle bewusst verleugnet, sei es dadurch, dass er sie für die heutige Zeit als irrelevant ansieht oder ihre Gültigkeit anzweifelt, kommt dies einer Elimination gleich. Aufgehobene Gesetz bspw. dürfen als eliminiert betrachtet werden, weil sie keine Gültigkeit mehr besitzen, und wenn jemand behauptet, dass irgendeine Textstelle in der Bibel für ihn keine Gültigkeit mehr besitzt, dann eliminiert und verleugnet er diese bewusst. Ausnahmslos, egal ob für den Sodomie-Satz oder die Zehn Gebote. Die Frage ist dann nur, ob der Gläubige damit ein Problem hat, und insbesondere, inwiefern man dann die Heilige Schrift noch als heilig bezeichnen kann, wenn sie eine Leiche aus lauter eliminierten Textstellen darstellt. Die meisten Gläubigen, wie Lenina das hier so anschaulich vorgeführt hat, haben keinerlei Probleme damit, eine solche Zetrümmerung der Heiligen Schrift mittels des kompletten Ausblendens von nichtmehr "zeitgemäßen" Textstellen zu betreiben, weil es für sie keine Rolle spielt und man sich längst mit dem "Ich bastele mir meine eigene Religion" abgefunden hat. Es wäre dann nur schön, wenn man dann ein Eingeständnis für diese Form der subtilen Doppelmoral bekäme: Auf der einen Seite eine Schrift als heilig zu bezeichnen, auf der anderen Seite sie auf Schritt und Tritt nach eigenem Gusto umzudeuteln. Das wäre so, als ob ich mir das GG nehme, und wegen des aktuellen Zeitgeistes "hermeneutisch" "Die Todesstrafe ist abgeschafft" ins Gegenteil umkehre und dabei weiterhin behaupte, ich würde den Sinn treffen.
    Zitat Zitat von Gigaz Beitrag anzeigen
    Schade, dass Claudia Roth kaum Chancen auf den Kanzlersessel hat.

  3. #333
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    Auch die Bibel ist entstanden durch die Auswahl von Texten und Übersetzungen.

  4. #334
    Infrarot Avatar von Der Kantelberg
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    Zitat Zitat von K W Beitrag anzeigen
    Ich stimme nicht zu. Wenn jemand eine Textstelle bewusst verleugnet, sei es dadurch, dass er sie für die heutige Zeit als irrelevant ansieht oder ihre Gültigkeit anzweifelt, kommt dies einer Elimination gleich.
    Nein.
    Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal

    Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.


  5. #335
    Registrierter Benutzer Avatar von civler
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    Zitat Zitat von JIG Beitrag anzeigen
    Man muss den Glaeubigen diese "Willkuer" nach der sie nur die guten Stellen rauspicken hoch anrechnen. Denn es ist ja keine Willkuer, sondern eine spezifische Auswahl, die sie aus ihrer humanistischen Erziehung heraus treffen. Jetzt muessten diese guten Menschen nur noch das Selbstbewusstsein haben, zu sagen, dass sie selbst als denkendes und fuehlendes Wesen eben diese Auswahl getroffen und sich dabei ueberhaupt nicht auf die wilde Interpretation des Wortes Gottes von vor 2000 Jahren verlassen haben.

    Da es keinen Gott gibt sind es aber Interpretationen von Menschen! Zudem lässt sich das nicht auf 2000 Jahre begrenzen sondern baut auf vorherigen Kulturen auf.

  6. #336
    Nostradamus Avatar von Held in Blau
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    Zitat Zitat von Prod Beitrag anzeigen
    Gerade die Integration braucht eben eine informative Bildung über Relligion, da darin die größte Wurzel für Absonderung und Hass steht.
    Aber eine solche Bildung kann nicht durch den örtliche Pfaffe/ Iman geschehen.

    Zitat Zitat von gruenmuckel Beitrag anzeigen
    Wahlen sollen möglichst wenig kosten, so ähnlich steht es in irgendeinem Gesetz.
    Also sicherlich sollte der Staat allgemein gut haushalten, dass das aber besonders noch einmal für Wahlen gilt, bestreite ich glatt.

    Zitat Zitat von Shabnam Beitrag anzeigen
    Der Senat als Regierung Berlins hat durchaus das Recht über bestimmte Fakten zu informieren. Das gleich als das Ende der Demokratie zu beschreien, ist absurd. Es ist eine Sachabstimmung und der Senat bringt von seiner Seite Argumente an.
    Das sehe ich auch so. Die Regierungsmitglieder können ja genauso auch im Parlament reden und ihren Standpunkt vertreten, wenn das Parlament entscheidet. Wenn alle Bürger entscheiden, müssen sie sich auch an alle Bürger wenden können.

  7. #337
    cute & great Avatar von Lenina
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    Zitat Zitat von Held in Blau Beitrag anzeigen
    Aber eine solche Bildung kann nicht durch den örtliche Pfaffe/ Iman geschehen.
    Ich kenne keine Schule außer meiner alten (das war allerdings auch eine private Klosterschule mit verpflichtendem Religionsunterricht, an der eben auch einige Mönche gelehrt haben), an der in den fraglichen Klassen (7 bis 10) der örtliche Pfarrer Unterricht gibt.

  8. #338
    VfB ein Leben lang! Avatar von Historical Atze
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    Ich wurde in den Klassen 1 und 2, 5, 6, 9 und 11 von einem Pfarrer unterrichtet.
    Der Grundschulreligionslehrer war dabei wohl der "ernsteste". Das einzige von damals, woran ich mich erinnere, ist die Geschichte von Josef in Ägypten.

    In Klasse 5 haben wir - glaube ich - größtenteils die Bibel besprochen, allerdings nicht extrem ausführlich, auch davon weiß ich nicht mehr sonderlich viel. In Klasse 6 haben wir dann alles mögliche durchgenommen, u.a. eine Art Sexualkunde (Zitat Pfarrer M.: "Mensch, nehmt doch einfach Kondome!").

    Der Pfarrer in Klasse 9 war alternativer Sozialist und hat versucht, uns dahingehend zu trimmen (Mit Themen wie: "Deutschland ist für Halabja verantwortlich" oder "Eure Eltern haben euch schlecht, weil autoritär, erzogen, erzählt mir davon in der Klassenarbeit") und in Klasse 11 gab's dann hptsl. Kirchengeschichte, wenn ich mich recht erinnere.

    Kurz: Bei uns war oft ein Pfarrer Religionslehrer, aber das hieß alles andere als dass der versucht hätte, uns in die Kirche zu prügeln o.ä..
    V f B  e i n  L e b e n  l a n g



    "Kein Mensch hat seinen Freunden so viel Gutes erwiesen und seinen Feinden so viel Böses angetan, dass ich, Sulla, ihn nicht noch übertroffen hätte."
    Lucius Cornelius Sulla (138-78 v.Chr.) Dictator von Rom

    "Sonst ein gar stiller Mann, doch wenn er angreift, wie der böse Teufel..."
    über König Rudolf I. von Habsburg aus Grillparzer - König Ottokars Glück und Ende


    Zitat Zitat von simsahas Beitrag anzeigen
    nich wundern, bin nich analphabed geworden....mein hardes "d" auf der dasdadur isd kapudd :donk: :donk: Meine freundin had das nudella-messe auf die dasdadur fallen lassen :donk: :donk:

  9. #339
    (Keine Rückmeldung) Avatar von Danieldej
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    Ich musste mich in den Klassen 1-4. mit Katholischer Religion abquälen.

    Ich war auf einer KGS, sonst gab es in der Nähe nur eine Montessorischule. Die Schule hatte damals Pi mal Daumen 75 Schüler, würden die die KGS Sache durchziehen wären es vielleicht 15, 20.

    Ich weiß nicht wie oft ich aus dem Religionsunterricht raus geflogen bin, es war zu oft um es zu zählen. Das einzige Wunder woran ich da geglaubt habe, ist, dass ich meistens zweien, im Abschlusszeugnis sogar eine eins, bekam

    In der fünften und sechsten gab es keinen Ersatz für Religion, also hatte ich und einige andere während der Zeit Freistunden.

    In der Siebten sollte es Praktische Philosophie geben, in der ersten Stunde kam eine Mathe-Referentin, für Philosophie nicht ausgebildet, völlig unqualifiziert. Falls sie keine Genehmigung bekommen würde PP-Untericht durchzuführen, wäre ein Mathematik-Erweiterungskurs daraus geworden.
    "Na da gehe ich doch zu Reli." Der Satz tönte mindestens 10 mal im Kurs.

    Sie hat die Genehmigung bekommen. So gut wie jede Stunde endete mit: "Jetzt sind wir alle zu der Meinung gekommen, dass ...., außer ... . Sehr neutral.

    Jetzt ist ein neuer qualifizierter da. Endlich.
    Renne nie, wenn du Laufen kannst, laufe nie, wenn du Gehen kannst, gehe nie, wenn du Stehen kannst, stehe nie, wenn du Sitzen kannst, sitze nie, wenn du Liegen kannst, liege nie, wenn du Schlafen kannst und lasse niemals sauberes Wasser an dir vorbeigehen.

  10. #340
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Ich weiß ja nicht, was ihr alle für Unterricht besucht habt, aber ich habe im Freistaat Bayern
    auf einer staatlichen Grundschule (evangelischen) Religionsunterricht besucht, der u.a. vom örtlichen Pfarrer gehalten wurde, und
    auf einem staatlichen Gymnasium evangelischen und katholischen Religionsunterricht und Ethikunterricht besucht.

    Die Unterschiede waren marginal.

    Meinen Religionsunterricht empfand ich immer als Religionskunde, wo in angemessener Sachlichkeit über die christlichen und andere Religionen gesprochen wurde. Ethik und Moral wurden auch im Religionsunterricht behandelt. Ein Glaubensbekenntnis wurde mir nie abverlangt.
    Das fand ich alles gut so. Ein gewisses Wissen über die christliche Religion ist einfach nötig, denn sonst versteht man ja die ganze abendländische Kultur nicht. Aus vergleichbaren Gründen sollte man auch über andere Religionen informiert werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Den Religionsunterricht, den ich genossen habe, fand ich gut und zumutbar. Deshalb hätte ich für pro Reli gestimmt, wenn ich es am Wahltag nicht vergessen hätte.
    Die aktuelle Story:

    [Col2 Werewolves] Nich lang schnacken, Seesack packen!


    Die Story des Monats Juli 2010:

    Tom Driscoll und seine Gefährten begeben sich in das Testgewölbe.
    letzte Aktualisierung: 31.1.2013, 20:19 Uhr

  11. #341
    (Keine Rückmeldung) Avatar von Danieldej
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Ich weiß ja nicht, was ihr alle für Unterricht besucht habt, aber ich habe im Freistaat Bayern
    auf einer staatlichen Grundschule (evangelischen) Religionsunterricht besucht, der u.a. vom örtlichen Pfarrer gehalten wurde, und
    auf einem staatlichen Gymnasium evangelischen und katholischen Religionsunterricht und Ethikunterricht besucht.

    Die Unterschiede waren marginal.

    Meinen Religionsunterricht empfand ich immer als Religionskunde, wo in angemessener Sachlichkeit über die christlichen und andere Religionen gesprochen wurde. Ethik und Moral wurden auch im Religionsunterricht behandelt. Ein Glaubensbekenntnis wurde mir nie abverlangt.
    Das fand ich alles gut so. Ein gewisses Wissen über die christliche Religion ist einfach nötig, denn sonst versteht man ja die ganze abendländische Kultur nicht. Aus vergleichbaren Gründen sollte man auch über andere Religionen informiert werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Den Religionsunterricht, den ich genossen habe, fand ich gut und zumutbar. Deshalb hätte ich für pro Reli gestimmt, wenn ich es am Wahltag nicht vergessen hätte.
    Hätte eh nichts gebracht.
    Renne nie, wenn du Laufen kannst, laufe nie, wenn du Gehen kannst, gehe nie, wenn du Stehen kannst, stehe nie, wenn du Sitzen kannst, sitze nie, wenn du Liegen kannst, liege nie, wenn du Schlafen kannst und lasse niemals sauberes Wasser an dir vorbeigehen.

  12. #342
    (Keine Rückmeldung) Avatar von Danieldej
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    der Standard.at: Klage gegen Ethikunterricht in Berlin abgewiesen
    Straßburg - Eine Grundrechtsklage gegen den Ethikunterricht an Schulen in Berlin ist vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert. Die Kläger, ein evangelisches deutsches Elternpaar und ihre 16-jährige Tochter aus Berlin, hatten mit der Religions- und Gedankenfreiheit argumentiert und eine Befreiung ihrer Tochter vom Pflichtfach Ethik gefordert.
    Renne nie, wenn du Laufen kannst, laufe nie, wenn du Gehen kannst, gehe nie, wenn du Stehen kannst, stehe nie, wenn du Sitzen kannst, sitze nie, wenn du Liegen kannst, liege nie, wenn du Schlafen kannst und lasse niemals sauberes Wasser an dir vorbeigehen.

  13. #343
    Westcoast! Avatar von LeSmou
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    Mich wundert's immer, auf was für Ideen manche Leute kommen...
    Das (epische) Theater legt dem modernen Menschen nunmehr die Welt vor zum Zugriff.
    - Bertolt Brecht

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