Da ich bisher weder angezeigt wurde, noch irgendwann das Gefühl hatte jemanden für irgendetwas anzuzeigen, habe ich praktisch keine Ahnung, wie das abläuft. Daher möchte ich das gesammelte Wissen unseres Forums nutzen, um mich erstmal zu orientieren.
Folgender Sachverhalt:
Ich bin am Mittwoch vormittag mit dem Fahrrad zur Uni gefahren. Ich bin auf der Vorfahrtsstraße auf dem Radweg - allerdings auf der linken Seite - gefahren. Von links wollte ein PKW aus einer Seitenstraße einbiegen und stand knapp vor dem Radweg. Er stand dort offensichtlich wartend auf einen Radfahrer der mir entgegen kam und ebenfalls die Seitenstraße auf dem Radweg überqueren wollte. Dadurch ging ich davon aus, ebenfalls einfach die Straße überqueren zu können. Als der andere Radfahrer den PKW passiert hatte, fuhr dieser jedoch los und traf mich in die linke Seite. Offensichtlich hatte er nicht nochmal nach rechts geschaut. Ich flog über den Lenker und landete mit dem Kopf auf dem Asphalt.
Ich hatte eine Platzwunde am Kopf, die später im Krankenhaus geklebt wurde, und diverse Schürfwunden, Prellungen und Zerrungen und einen leichten Schockzustand. Eine Gehirnerschütterung habe ich zum Glück nicht und die Ärzte haben die Behandlung nach einer kurzen Nachuntersuchung am nächsten Tag für abgeschlossen erklärt. Ich habe zwar weiterhin Schmerzen, aber sie sind die ganze Zeit ohne Schmerzmittel ertragbar. Mein Fahrrad hat einen gebrochenen Lenker und ist somit nicht mehr zu gebrauchen. Das Blut an meiner Kleidung ist unerheblich.
Die Polizei, die von Passanten verständigt wurde, kam mir dann ins Krankenhaus hinterher und sagte mir der Autofahrer hätte seinen Fehler ohne Vorbehalte eingestanden und fragte mich, ob ich einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung geben möchte. Das habe ich erstmal getan, um mir keine Optionen zu verbauen.
Nun zu meinen Fragen:
Welche Schritte sollte ich unternehmen, um angemessenen Schadensersatz zu bekommen?
Welchen Einfluss kann die Tatsache haben, dass ich ja auf der linken Seite gefahren bin? (Falls das Einfluss hat: Die Straße ist in beide Richtungen zweispurig und in der Mitte sind 2 Gleise für die Straßenbahn, also kann man als Radfahrer nicht einfach mal so die Seite wechseln.)
Meine Interessen:
Der Autofahrer hat sich nach dem Unfall absolut korrekt und sehr hilfsbereit verhalten. Ich habe kein Interesse ihn irgendwie rechtlich zu bestrafen oder mich zu bereichern. Mir reicht ein neues Fahrrad (meines war erst 1-2 Jahre alt und noch in sehr gutem Zustand, kein Billigrad) und ein angemessenes Schmerzensgeld für die Verletzungen. Irgendwelche psychischen Schäden habe ich nicht davongetragen, da habe ich schon weit schlimmere Sachen erlebt.
Er hat eine Haftpflichtversicherung. Ich würde das also gern über die Versicherung laufen lassen und nicht über eine Gerichtsverhandlung o. Ä. klären wollen.
Vielen Dank für eure Hilfe!
Zitat von Wladimir Wladimirowitsch Putin
