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Thema: Geschichte(n) Demogypticas

  1. #1
    120K 25L 25H Kosake Avatar von Thors_Enkel
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    Unsere Geschichte(n)

    obwohl mein letzter versuch voll in die hose ging versuche ich es wieder

    also ich habe mal angefangen mit schreiben
    nu weiß ich nicht wen es doof ist kann es arne ja abschießen wen nicht auch gut
    bei vorschlägen anmerkungen und so wäre wohl ein anderer thread gut oder? wen ja kann den ja einer anlegen
    wen arne lust hatt kann er ja dazu ein paar bilder machen und er oder ich, bauen sie dann in die geschichte ein so mit (Bild1) oder so.

    [edit: BITTE NICHT HIER POSTEN! Ich fürchte, ich werde alles außer Berichten löschen. Bewerten dürft ihr den Beitrag natürlich...

    Achja, Thor oder Louis, wenn ihr einen weiteren Bericht postet, hängt doch gleich ein Bild als Anhang an. Irgendein Bild als Platzhalter, den ihr oder kronic oder ich dann ersetzen mit einem überarbeitetem Bild.]
    Geändert von Arne (07. Oktober 2002 um 09:46 Uhr)
    ONLY THE DEAD HAVE BEEN THE END OF WAR --- PLATON CHALCIDIUS, (Timaios/Timaeus) ---

  2. #2
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    Akt 1 : DER ANFANG

    Mit verkniffenen Augen saßen die drei Reiter auf ihren kleine, aber offenbar, sehr zähen Pferden,(außer der rechte,er saß stolz auf seinem Kamel).
    Sie ließen ihre blicke vom Gipfel des Berges über das weite grüne Land streichen, keiner der Männer sagte etwas.
    Nach geraumer zeit streckte sich der rechte und strich sich mit der Hand über seinen dichten Bart „nun mein Fürst da wären wir also - das soll es sein“ der mittlere drehte seinen Kopf zu dem Sprecher und mit einem leichtem lächeln sagte er „ja anagrama dies soll es sein, dies wird die wiege unserer Nation“ der linke nickte und meinte „ ein gutes Land - ein fettes Land“. Mit diesen Worten wendeten sie ihre Pferde (und kamele)und sahen in das benachbarte Tal.
    Im Grund des Tales wand sich ein gigantischer schwarzer Wurm bestehend aus Kindern, Frauen, Männern und Hunderten von Wagen der grünen Ebene zu.
    Auf den Wagen lag all das was dieses Volk ausmachte und was es besaß.
    Der Wurm wurde von Dutzenden Kriegern wie fliegen umkreist, immer auf der wacht und immer bereit beim kleinsten Anzeichen von Gefahr ihr Volk zu beschützen.
    Der Fürst ließ seinen Blick einen Moment auf seinem Volk ruhen den sagte er „ nun pilsudski reite auf deinem Kamel zu ihnen und bringe ihnen die frohe Botschaft und führe sie in die Ebene“ „ja Fürst marlow wie ihr befehlt“ mit diesen Worten prescht er den Hang hinunter um zu tun was ihm befohlen wurde.
    „Mein Fürst und wir“ fragte der andere „was machen wir jetzt“ der Fürst tätschelte den Hals seines Pferdes und sagte „wir? Nun wir reiten in die Ebene und wählen die stelle, den Ort an dem, so die Götter wollen, die Geschichte unserer Nation beginnt“ mit diesen Worten ritten sie langsam in die Ebene hinaus.

    Die sonne färbte den Horizont bereits rot, aber noch immer trafen Mensch und Vieh in dem provisorischen Lager ein.
    Der Fürst stand im Eingang des Zeltes und nickte gelegentlich den vorbei ziehenden Menschen aufmunternd zu.
    Als ein Krieger zu ihm trat und ab kniete „ mein Fürst“ er senkte sein Haupt „ wie hier befohlen habt haben sich alle Sippenältesten im großen Zelt versammelt“, “gut mein Sohn“ dabei legte er seine Hand auf die Schulter des Kriegers "„sorge dafür das wachen aufgestellt werden und das mein Volk zur ruhe kommt“ „ ja mein Fürst“ mit diesen Worten erhob er sich und eilte davon.
    Der Fürst sah ihm noch eine weile nach dann drehte er sich um und schritt auf das große Zelt, das im Nord des Lagers stand, zu.

    Es war bereits spät in der Nacht, das Lager lag im tiefen Schlaf und die wachen drehten ihre runden, als der Fürst sein Zelt wieder betrat.
    Erschöpft lies er sich auf sein Lager sinken und senkte sein Haupt.
    Dann schüttelte er den Kopf und griff zu dem Wassersack am fuße seines Lagers und nahm einen tiefen und langen Schluck.
    „Diese ältesten“ er schüttelt den Kopf „ in ihrer sorge um ihre Sippen verlieren sie gar zu leicht den Blick für das ganze“, “ihr habt mich also bemerkt mein Fürst“ sagte anagrama und erhob sich in der ecke des Zeltes „ich wollte warten um zu sehen ob ihr noch befehle für mich habt“.
    Der Fürst schüttelt den Kopf „nein wie immer habt ihr alles bestens erledigt“ die blicke der Männer trafen sich „für heute sollte alles getan sein – und morgen ist auch noch ein Tag“ sagte der Fürst.
    Anagrama nickte kurz und ging zum Eingang des Zeltes „nun dann solltet auch ihr euch zur Ruhe begeben mein Fürst – ihr braucht schlaf“ und verließ das Zelt.
    Der Fürst nickte und ließ sich auf sein Lager sinken, während ihn die sanften Wogen des Schlafes in das Land der träume davon tragen, dachte er „mögen die Götter mir beistehen und mögen sie mir die kraft geben meine Aufgabe zu erfüllen“ danach hörte man nur noch seinen ruhigen gleichmäßigen Atem.

    Die morgendliche sonne schickte ihre ersten strahlen gerade über die Wipfel der bäume, als der dumpfe klang mehrerer trommeln des Lager weckte.
    In Minuten schnelle erfühlte sich das Lager mit Leben und allen Ortes herrschte geschäftige Hektik.
    Jäger zogen aus um in den Wäldern wild zu jagen, Große Gruppen von Frauen und Kindern zogen in die Wälder und an die Ufer des nahe gelegenen Flusses um Beeren und Pilze zu sammeln.
    Arbeitskolonnen zogen an die vorgesehenen stellen um bäume zu fällen, gruben auszuheben und Steine zu klopfen.
    Kriegertrupps verließen das Lager in alle Himmelsrichtungen um die Umgebung zu erkunden und um nach gefahren Ausschau zu halten die ihre Gemeinschaft bedrohen könnten.
    In mitten dieses Ameisenhaufens stand Fürst marlow mit seinen treuen Beratern, anagrama und pilsudski, umringt von den Ältesten und gab Anweisungen.
    Melder sprengten vom einen zum anderen ende, dieses Meeres aus Körpern und emsiger beschäftigkeit um befehle zu über bringen.
    Kurz das ganze Lager war auf den Beinen...................... das ganze Lager?

    Zur selben Zeit im Lager „verdammt, wo ist dieser assur – dieses vorlaute Wiesel“ wütend trat der Gruppenführer gegen einen Krug der scheppernd seine Funktion aufgab.
    Die Gruppe der Krieger die in der nähe standen kicherte verstohlen und versuchten nicht in die Richtung ihres Führers zu schauen.
    Gruppenführer stoni warf ihnen einen wütenden Blick zu und stampfte dann auf ein nahe gelegenes Zelt zu.
    Dort angelangt blickte er in dessen inneres, als er sich gerade wieder abwenden wollte, bemerkte er die leichte Bewegung unter dem Bärenfell.
    Wütend schnaufend trat er heran und riß das Fell zur Seite, was er dann sah verschlug ihm für einen Moment den Atem.
    Da lag sie die pure Glückseligkeit in Person, assur, im einem arm einen Weinschlauch im anderen eine blonde Schönheit und das ganze Gesicht leuchtete vor Zufriedenheit.
    Nachdem sich stoni aus seiner Erstarrung gelöst hatte, huschte ein lächeln über seine harten Züge und er schüttelte den Kopf.
    Dann beugte er sich über assur, dicht an sein Ohr und brüllte mit der ganzen kraft seines mächtigen Brustkorbes „Alarm – zu den Waffen“ wie von tausend Dämonen besessen sprang assur auf rannte seinen Führer über den Haufen und stürzte laut brüllend und nackt aus dem Zelt „angriff - macht sie nieder“.
    Verdutzt schaute er auf die sich vor lachen krümmenden Soldaten die teilweise von ihren Pferden stürzten.
    Erst da bemerkte er seine Nacktheit und drehte sich verschämt zum Zelt, aber da stand bereits stoni mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht musterte er assur von Kopf bis Fuß „nun der Wein wird wohl die größere Freude des Mädchens gewesen sein“ das neu aufflammende Lachen, in seinem rücken machte ihm deutlich das wohl jeder Mann die Anspielung verstand.
    „Los ab – in wenigen Augenblicken marschieren wir los“ sagte der noch immer grinsende stoni und ging dann zu seinem Pferd.
    „Jawohl“ preßte assur durch seine verkniffenen Lippen und verschwand im Zelt noch immer begleitet von dem schallenden Gelächter seiner Kameraden.
    Kurze zeit später verließ auch diese Gruppe von Kriegern das Lager in Richtung der nahe gelegenen berge.
    Geändert von Thors_Enkel (23. September 2002 um 16:32 Uhr)
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  3. #3
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    Akt 2 : THEBES DIE GOLDENE STADT

    Mein Name ist thor, genau genommen thors_enkel, wie mein Name bereits verrät war ich der Sohn von thors_sohn und der Enkel von thor, nun ja mein Stamm war was Namen anbelangte nicht gerade der Einfalls reichst.
    Wir kommen aus dem hohen Norden und wir suchten die goldene Stadt.
    Oh ja die goldene Stadt, nachts an den feuern wurden die Geschichten erzählt, Geschichten von einem großen Volk im Süden und von der Stadt in der sie lebten.............Thebes.
    Ich träumte jede Nacht von ihren hohen weißen mauern und ihren schlanken weit in den Himmel ragenden türmen, ich träumte wie es wohl sein würde dort zu leben.
    Dann kam der große Tag, der Tag unseres Aufbruchs nach................Thebes.

    Auf Wunsch unseres Stammes ältesten, meinen Großvater, versammelten sich alle Männer des Stammes bei der heiligen Eiche.
    Als alle da waren trat mein Großvater in den Ring aus licht, den das große Feuer in unserer Mitte bildete.
    Ernst schaute er jeden einzelnen an „nun ihr fragt euch sicherlich warum ich euch zusammen gerufen habe“ ein zustimmendes brummen antwortete ihm.
    Er nickte kurz „ihr wißt alle das unser Stamm, in den letzten Jahren, viele seiner Söhne und Töchter, durch wilde Tiere, Hunger und feindliche Stämme verloren hat“ wieder antwortete ihm ein zustimmendes brummen.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper „deshalb habe ich beschlossen das wir nach Thebes ziehen und uns dem Volk dort anschließen“.
    Dann war ruhe, die letzten Silben seiner Worte wurden vom kalten Nordwind davon getragen, doch die Männer schwiegen, aber im Schein des Feuers waren, auf ihren Gesichtern, die fragen zusehen die sie bewegten.
    Wie die donnernden Wogen des Nordmeeres, brach es aus den Männern heraus, Freude, Angst, Hoffnung und Sorge.
    Ich stand nur auf, lächelt meinen Großvater kurz zu und ging dann langsam zu unserer Siedlung.
    Freude und Glück umschlangen mich wie ein warmer Umhang, ich würde Thebes sehen, die goldene Stadt.

    Nur 5 tage später war es dann soweit und unser Stamm zog los, die Gefühle freudiger Erwartung spülten die der Trauer über den Verlust meiner geliebten Heimat, rasch bei Seite.
    Wir zogen Wochen lang nach Süden, durch eine große Prärie, dann überquerten wir einen mächtigen Strom, auf der anderen Seite zogen wir durch das reich eines großen grauen Tieres.
    Bei dem angriff eines dieser Tiere verloren wir mehrere wagen und ein paar unserer tapfersten Krieger.
    Nachdem wir ein hohes Gebirge überquert hatten, zogen wir wieder durch eine Prärie und gelangten schließlich an einen See.
    Wir zogen an dessen Ost Ufer weiter nach Süden und erreichten dann eine grüne weite Ebene und dann nach einigen tagen war es soweit, am Horizont lag Thebes.

    Wir schlugen ein letztes Lager in Sichtweite der Mauern von Thebes auf, die angespannte Aufregung die jeden erfaßt hatte lag deutlich spürbar in der Luft.
    Ich stand am Rande unseres Lagers und sah auf die im Mondlicht vor mir liegende Stadt, als jemand an mich heran trat und mir seine Hand sanft auf die Schulter legte „nun mein junge was denkst du“.
    Es war mein Großvater „ich habe angst“ sagte ich ohne ihn anzusehen, „angst? Wovor mein junge hast du angst“.
    Ich blickte ihn an und zeigte auf die Stadt „ist dies alles, wirklich das Werk von Menschen........ und nicht das von Göttern“.
    Er lachte und sagte „ja es sind Menschen, genau so sterblich wie du und ich“ er klopfte mir auf die Schulter, „und morgen, so die Götter wollen, werden wir zu ihnen gehören“ mit diesen Worten drehte er sich um und ging zurück ins Lager.
    Ich schaute noch geraume zeit auf die Stadt, dann folgte ich ihm „also morgen“.

    Am nächsten morgen, als wir gerade aufbrächen wollten, sahen wir ein Dutzend Reiter auf uns zukommen, mein Großvater befahl uns zu warten und ging ihnen entgegen.
    Sie redeten lange mit einander, danach löste sich einer der Reiter und ritt auf uns zu.
    Vor uns zügelte er sein Pferd „ich bin anagrama, einer der Berater unseres Fürsten marlow – beantwortet mir eine frage“ er sah uns aus ernsten und wachen Augen an „ seit ihr willens die kraft eurer Arme, eueren Verstand und euer Herz unserer Sache zu weihen – seit ihr bereit unsere Gesetze zu befolgen“.
    Wir sahen uns an und nickten ihm zu „ja das sind wir“.
    „ Nun dann“ sagte er „ willkommen in Thebes, willkommen in eurer neuen Heimat“ er riß sein Pferd herum und ritt nach Thebes die anderen Reiter folgten ihm und wir nun endlich auch.

    Als wir gegen Mittag in der Stadt einzogen war dies alles wie ein Traum, diese Farben, der Trubel auf den Straßen, diese vielen Menschen, überall wurden neue Gebäude errichtet, auf den märkten gab es alles was das Herz begehrte und Soldaten in glänzenden Rüstungen zogen durch die Gassen.
    Die ganze Stadt war ein wunder aus formen und Farben und ab jetzt war sie unsere Heimat.............THEBES.
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  4. #4
    starc und vil küene Avatar von Louis XV.
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    äh... ich weiß jetzt nicht warum da oben mein Name fiel als einer der möglichen "Poster" aber ich habe tatsächlich ne kleine Story geschrieben... Sie setzt allerdings aus einer völlig anderen Perspektive an und ich steh jetzt vor dem Dilemma, dass ich einerseits Thors schöne Geschichte nicht zerschneiden will, andererseits das Forum nicht mit Story-Threads zumüllen will. Und wenn ich mich recht entsinne war einer der ursprünglichen Gedanken ja auch mal, dass wir verschieden Geschichten schreiben, jeder so aus seiner Perspektive um am Ende einen bunten Strauß von Blickwinkeln zu haben.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich stell sie jetzt hier rein. Ich bin nicht beleidigt, wenn ein Admin sie löscht, dann mach ich nen eigenen Thread auf.



    Ja... also... ich jetzt?
    *klopft aufs Mikrofon*
    eins... eins, zwo, drei...

    Ah! Funktioniert!

    Also, liebe Kolleginnen und Kollegen des Fachkreises für Geschichtswissenschaft und Archäologie, herzlich willkommen auf unserer heutigen Sitzung! Während alle Welt auf den Start des Raumschiffes nach Alpha Centauri starrt, soll es unser Ziel sein, den Blick wieder mehr auf die Vergangenheit zu lenken. Wir haben in den letzten Jahren einige erstaunliche Funde gemacht, die es uns erlauben, die Geschichte des Volkes, das vor vielen tausend Jahren in dieser Gegend weilte, zu rekonstruieren.
    Darf ich... Frau Märkel... den Overheadprojektor, bitte?

    Danke.

    Also, wie Sie hier sehen können: Theben ist tatsächlich offenbar die älteste Stadt der Welt. Sie wurde gegründet, naja sagen wir mal etwa 4000 vor unserer Zeitrechnung. Die Gegend war damals sehr fruchtbar, die Vorfahren dieses Volkes müssen große Viehhirten gewesen sein, die schließlich entschlossen, sesshaft zu werden. Wie sie hier sehen können, ist der Ort den sie sich auswählten... na, ich würde mal sagen, hätten sie vier Orte zur Auswahl gehabt, sie hätten keinen besseren wählen können! Fruchtbares Ackerland, ein Fluss ganz in der Nähe, und die Möglichkeit, mit Hilfe von Henna und verschiedenen Blumen Farbstoffe herzustellen.

    Frau Märkel, das nächste Bild bitte.
    Danke.

    Der Hirtenstamm war ein äußerst gläubiger. Leider ist es sehr schwer zu rekonstruieren wie ihre Kulte aussahen, da alle Heiligtümer in späteren Jahrhunderten umfunktioniert wurden. Wir können jedoch davon ausgehen, dass das Zentrum von Theben ein Tempel bildete. Fragen werfen allerdings noch die Grundrisse eines weiteren Gebäudes auf, das eine ziemlich Größe besessen haben muss. Ich schätze mal, dass darin etwa 20-30 Personen Platz gefunden haben; die Steinbänke lassen darauf schließen dass hier regelmäßige Versammlungen stattfanden. Ein solches Verhalten ist äußerst ungewöhnlich für Viehhirten, vermutlich diente es einer Art Religionsritual um das Wetter für die folgenden Wochen zu bestimmen. Oder eine Art Ältestenrat, bei dem entscheiden durfte, welche der schönen Töchter welchen Sohn... äh.. *hüstel* ... naja, solche Dinge halt.

    Nun, die Hirten suchten offenbar bald nach neuem Weideland, und gründeten nördlich von Theben eine weitere Stadt. Direkt am Fuße des Berges. Sie müssen dazu dem Flusslauf gefolgt sein bis zu seiner Quelle, in der Hoffnung hier auf mehr Wiesen zu stoßen. Außerdem wollten sie offenbar den See im Osten als Bewässerungsmöglichkeit nutzen. Allerdings ist diese These noch umstritten, da es aus dieser Zeit offenbar keine Bewässerungsanlagen gibt. Von da ab ging es offenbar sehr schnell: Das Volk dehnte sich in den Westen aus und gründete zwei weitere Städte.

    Sie werden sich jetzt sicherlich wundern, warum ich mir so schwer tue, diesen Hirtenstamm zu benennen. Nun, das liegt einerseits daran dass wir aus dieser Zeit sehr wenig schriftliches Material haben. Einige Steintafeln mit Zeichen und so. Wobei man da durchaus bemerken muss, dass dieser Stamm sehr, sehr früh ein System erfand, um eine... naja, sagen wir ruhig mal „Schrift“ zusammen zu stellen. Früher, als wir es von anderen Zivilisationen gewohnt sind. Das gibt uns auch noch einige Rätsel auf, denn offenbar fällt diese Erfindung der Schrift in denselben Zeitraum, in dem auch massiv Barbarenhorden in das Land einfielen. Man würde eigentlich meinen in einer solchen Zeit würde das der Erfindung neuer Waffen einen Schub geben. Hier sehen sie beispielsweise, dass die Gegend über reichhaltige Eisenvorkommen verfügt. Aber offenbar waren diese Hirten und Sesshaften Händler so vernarrt in ihre Schrift, dass sie sich mit nichts anderem beschäftigten. Eigentlich ein Wunder, dass sie nicht alle ausgelöscht wurden. Sie müssen sehr, sehr schlaue Anführer gehabt haben...

    Nun, wie dem auch sei...

    Frau Märkel...? Danke.
    Ach so, ich vergaß! Ich wollte Ihnen noch erzählen... äh... der zweite Grund warum es so außerordentlich schwer ist, dieses Volk zu benennen, ist, dass sie offenbar sich selbst sehr, sehr unterschiedliche Namen gaben. Also, ich habe so ein wenig das Gefühl, jeder benannte den Stamm irgendwie nach seinem eigenen Namen. Ein äußerst interessantes Phänomen, das es weiter zu vertiefen gilt. Nach meinen bisherigen Forschungen mit Steintafeln neige ich dazu, sie Civringyptischewebublikdemogyptaforu *räusper* manischerepublik... äh... wäbgyptengyptoniademo ... *hüstel* ciaciveriaägyptivienäbringypten ... äh... zu nenen. Das ist allerdings zugegebener Maßen ein wenig lang. Also, äh... die Kurzform wäre „Ringyptische Webpublik Demogyptica“, oder auch einfach die „Demogypten“. Diese ... äh... Demogypten jedenfalls....

    Frau Märkel? Oh, entschuldigung, es liegt ja schon da. Danke Frau Märkel.
    Also, diese Demopypten waren jedenfalls sehr fleißige Siedler. Sie besiedelten relativ rasch den gesamten Kontinent, stießen im Osten jedoch auf die Grenzen des Römischen Reiches. Die Römer sind ein heutzutage leider völlig vergessenes Volk, allerdings haben sie auch nicht besonders interessante Funde hinterlassen. Vermutlich waren sie sehr rückständig. Bemerkenswerterweise haben jedoch auch sie offenbar die demogyptischen Schriftzeichen benutzt. Offenbar gab es da einen Austausch.

    Nun, die äh... Demogypten... eroberten in ihrer Expansionslust offenbar das ganze römische Territorium. Auch das verwirrt mich wieder ein bisschen, wenn man bedenkt wie zivilisiert und friedlich sie sich noch wenige Jahrhunderte davor gegeben haben. Ich ...

    *hust*

    ach, Frau Märkel, würden Sie mir gerade mal ein Glas Wasser geben?

    Danke.

    *hust*

    Nun, wir machen eine kleine Pause, nachher berichte ich Ihnen noch ein wenig mehr über diese Zeit.
    Danke. Danke.
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  5. #5
    Avatar von Arne
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    Mir geht es ähnlich wie Louis: Wenn es Bedenken geben sollte, kann ich gerne einen gesonderten Thread aufmachen, aber ich hoffe mein Geschreibsel paßt halbwegs hier hinein.

    Ich danke ihnen, sehr geehrter Herr Kollege Louis. Eine sehr interessante These und sehr interessante Befunde, die sie uns da aufgezeigt haben. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung. Doch zuvor möchte ich mich kurz zu Wort melden.

    In diesen Kontext passend ist mir bei der Recherche in Vorbereitung auf Ihre Vorlesung, verehrter Kollege, ein Fragment einer Prosa-Geschichte in die Hände gefallen, welches ich an dieser Stelle zum besten geben möchte. Es scheint dort zu beginnen, wo Thors_Enkel schloss und wird vielleicht Einiges deutlicher machen, wobei wir uns davor hüten sollten, alles als wahr zu betrachten, was diese überliefete Geschichte beschreibt. Wir kennen den Autor nicht, aber es ist offenbar ein etwas anderer Erzählstil als in der Erzähung von Thors_Enkel, obwohl es gleichzeitig recht ähnlich ist. Doch machen Sie sich selbst ein Bild:

    Pilseothep und die Gründung von MEMPHIS

    Nebel stiegen aus den Niederungen, die Sonne hatte nicht mehr die Kraft, sie aufzulösen. Träge wälzte sich der namenlose Fluß dahin, an dessen Ufer sich schemenhaft ein großer Treck dahinzog. Im Dunst war das gegenüberliegende Ufer eher zu ahnen als zu sehen. Doch über jenem Ufer schien majestätisch der heilige Berg zu schweben. Die Sonnenstrahlen zeichneten klar seine Umrisse gegen den Himmel. Der Berg. Den demogyptischen Priestern zufolge war er es, der sich als allererstes aus den dunklen Fluten des Urmeeres erhob. Auf seinem Gipfel war die Licht und Wärme spendende Sonne aus dem göttlichen Ei geschlüpft. Die Priester nannten ihn daher Mount-Re.

    Pilseothep
    [vermutlich identisch mit dem heute als "Pilsduski" bekannten frühen Minister Demogyptias] ließ am Fuße des Berges das Lager aufschlagen. Der Pharao Marloteph I. [heute in der Übersetzung als "marlow" geläufig] hatte ihn beauftragt, Kolonisten an diesen Ort zu führen und die Priester des Re hatten Ihren Segen dazu gegeben. Hier sollte eine neue Siedlung entstehen. Memphis würde sie heißen. So war er vor Tagen mit hunderten Menschen aus Theben aufgebrochen. Die weite Ebene welche sie durchquert hatten, war fruchtbar. Saftige grüne Wiesen, fette, wilde Rinderherden und holzreiche Wälder hatten sie gesehen. All das bewies die Weitsicht des Herrschers, hier am Rande der Ebene eine feste Siedlung gründen zu wollen.

    Doch wie alle anderen im Siedlertreck fröstelte Pilseothep nun. Die feuchte Kälte kroch unter die umgehängten Felle und auch sein wertvolles Leinengewand hielt sie nicht ab. Von der Kälte abgesehen, fühlte er sich wohl. Er war ein Minister. Nur ein Minister der kleinen Stadt Theben, aber ein Minister. Dennoch durfte er sich nun nicht gehen lassen. Zu gerne wäre er zwischen die warmen Felle in seinem Zelt gekrochen oder hätte sich am Feuer gewärmt. Aber er war auch ein Krieger. Und Krieger - erst recht keine demogyptischen Krieger - frieren nie. Er machte das beste aus der Situation: Er ging durch das entstehende Lager und erteilte Anweisungen. So war er überall zugegen, zeigte seine Unentbehrlichkeit. Die Zimmerer wies er an, diesen oder jenen Baum zu schlagen, an dieser Stelle eine Hütte, an jener einen Zaun zu bauen. Die Jäger schickte er auf die Jagd, die Hirten wies er an, Verschläge für das Vieh zu errichten und das freilaufende Vieh besser zu beaufsichtigen.

    Seine Anweisungen wurden rasch und ohne Widerworte ausgeführt, sobald sie heraus waren. Ein alter Hirte jedoch sah ihn nur seltsam an, als er Pilseotheps Anweisungen vernahm. Es solle das Vieh besser beaufsichtigen und immer einen Stock dabei gebrauchen, damit es lerne zu gehorchen, meinte Pilseothep. Erst kramte der Alte bedächtig seinen Beutel hervor und wühlte darin herum. Aus dem Beutel erschienen kleine Päckchen und mancherlei seltsame Dinge, doch sie verschwanden wieder dort, wo sie herkamen. Endlich schien der Alte gefunden zu haben, was er suchte. Langsam zog er die geschlossene Hand aus dem Beutel und vorsichtig öffnte er sie. In der Hand lagen getrocknete Kräuter. Pilseothep wollte in die Luft gehen. Die Ungeduld war ihm anzusehen, er war gewohnt dass seine Befehle unverzüglich ausgeführt wurden. Ohne ein Wort der Erklärung schob der Alte die Kräuter in seinen Mund und fing an auf diesen Kräutern herumzukauen. Schließlich schien er zufrieden. Gerade holte Pilseothep tief Luft um nach einem seiner Soldaten zu rufen oder den Alten anzuschreien. Als wären getrocknete Kräuter wichtiger als seine Befehle! Währenddessen lief das Vieh womöglich davon! Doch der Alte lächelte Pilseothep an, stieß plötzlich einen schrillen, lauten Ton durch eine Zahnlücke über Pilseotheps linke Schulter hinweg aus und schlich dem Pfiff hinterher; in Richtung des weidenden Viehs. Pilseothep mußte trotz seiner Wut über die soeben beobachtete Feststellung innerlich schmunzeln: Die Zahnlücke schien für den seltsamen Pfiff unerläßlich zu sein. Die Kühe hatten reagiert. Sie bickten kurz auf und trotteten dem Alten dann entgegen. Pilseothep hielt die eingeatmete Luft an. Halb taub von dem schrillen Pfiff wollte er eben noch in einem Wutausbruch den Hirten anschreien, doch nun hielt er inne. Es dämmerte ihm, der Alte hatte ihm gerade gezeigt, wie überflüssig oder gar sinnlos seine jüngsten Anweisungen waren. Das Vieh würde nicht weglaufen, im Gegenteil. Die Zimmerleute hätten ohne ihn ebenso die richtigen Bäume für die ersten Hütten geschlagen - ja sie wußten sogar besser als er, welche Bäume für welchen Zweck die richtigen wären. Ähnlich verhielt es sich mit den anderen Arbeitern. Verärgert und ernüchtert machte Pilseothep ruckartig kehrt und ließ die angehaltene Luft langam ausstömen. Nun war ihm heiß geworden und er fühlte sich nicht mehr so wohl in seiner Haut. Hoffentlich hatte niemand seinen Fehler bemerkt. Er zog sich rasch in sein Zelt zurück, ließ die Unterführer zusammenrufen und begann mit seiner eigentlichen Aufgabe...


    Soweit die Geschichte. Sie bricht an dieser Stelle ab, obwohl bei genauer Betrachtung auch nicht ganz klar ist, ob sie abbricht oder gar schon zu Ende ist. Nunja, ich stelle diesen Beitrag zunächst zur Diskussion.
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  6. #6
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    Okay; hier mein zweiter Beitrag. Der Archäologen-Kongress geht auch irgendwann weiter, aber erst mal gibts einen Stimmungsbericht aus Giza, nachdem ich mich schon so für die Wahlkreise und die Zuteilung von Städten eingesetzt habe. Unten ein Bild von der Innenansicht; ich habe mir erlaubt die nähere Region um die Stadt zu benennen. Soweit ich weiß, "überschreibe" ich damit keine bereits erfolgten Taufen des Flusses und der Wälder.


    Fragment aus der Grafschaft Louixor


    Birba war zufrieden. Der Bauer lebte in Louixor, der fruchtbaren Grafschaft mit der Haupstadt Giza, im Osten der ringyptischen Webpublik Demogyptica. Das Land war fruchtbar und friedlich; bereits seit Jahrhunderten. Die aufständischen Römer im Westen waren längst ein Teil des Reiches des Großen Anagramses, der mit weiser Regentschaft das Reich zusammenhielt. Birba wusste wenig davon, wie man ein Reich regierte; er hatte Anagramses auch noch nie gesehen, stellte ihn sich wie eine der großen goldenen Götterstatuen vor, die in der großen Kathedrale von Giza standen. Birba konnte auch relativ wenig mit den „Römern“ anfangen. Er wusste, dass sie eine andere Kleidung bevorzugten, einen ziemlich fürchterlichen demogyptischen Dialekt sprachen, bei dem alle Wörter klangen, als würden sie auf „us“ enden, und er wusste, dass man ihnen eigentlich nicht trauen sollte, denn sie waren „anders“. Das reichte. Mehr wollte er auch gar nicht wissen. Es interessierte ihn auch nicht. Birba war sicher, dass er niemals die große Wegstrecke in den Westen des unendlichen Reiches des Anagrama wagen würde. Wozu auch? Er hatte hier alles, was er wollte. Und Giza war ohnehin die schönste Stadt, die er sich vorstellen konnte.

    Giza! Die Stadt auf den Wasserhügeln war geprägt von dem sanftgoldenen Stein, der in den Bergen des Abends im Westen der Stadt abgebaut wurde. Die Bleide floss durch die Stadt, verlieh der Umgebung die Fruchtbarkeit und bot eine willkommene Möglichkeit, Waren bis in die Hafenstadt El-Amarna zu verschiffen. Täglich pendelten die langen, weißen Schnellboote mit ihren flatternden Segeln die Bleide entlang und brachten das wertvolle Gizaer Getreide, sowie Hirse, Oliven, Wolle und Amphoren mit Ziegenmilch nach El-Amarna. Giza lebte vom Fluss. Es hatte allerdings einige Generationen gedauert, bis die Gizaer es geschafft hatten, Schnellboote zu konstruieren, die schmal genug waren, um durch die Stromschnellen in den Wasserhügeln zu segeln. Noch immer bereiteten einige Stellen den Schiffern Probleme, und schon oft war versucht worden, den Fluss zu stauen und zu verbreitern, aber gelungen war es noch nie jemandem. Birba hatte sich von seinem Cousin erklären lassen, die mathematischen Formeln würden noch immer nicht ganz stimmen (er hatte das nicht ganz verstanden, aber wollte seinen Cousin nicht unterbrechen), und dass es mit Dingen wie „Statik“ und „Baufestigkeit“ zusammenhänge, die offenbar einfach noch nicht so ganz wollten, wie die Leute, die sich das ausgemalt hatten. Irgendwann hatte Birba das Gespräch dann beendet mit dem Satz: „Thutmlouis wird’s schon richten.“

    Das war eine Art Standardsatz, um darauf hinzuweisen, dass alles gut ging. Thutmlouis war der Fürst der Grafschaft Louixor, ein weiser und gerechter Mann, der regelmäßig seine Ländereien begutachtete und selbst für einen Bauer wie Birba immer ein freundliches Wort hatte. Außerdem hatte er mit seiner großzügigen Spende für den Bau der Bibliothek gesorgt. Birbas Cousin war ganz fasziniert von dieser Bibliothek, in der viele Pergamente mit schlauen Dingen aufgehoben wurden. Birba selbst konnte nicht so viel damit anfangen, weil er der Meinung war, dass kein Pergament ihm dabei helfen würde, die Saat auszustreuen. Aber um „Stahdik“ und „Baufeste“ zu betreiben war es offenbar hilfreich. Auch, um von der Welt außerhalb Gizas zu lernen. So wusste sein Cousin dank der Bibliothek, dass es weit, weit weg im Norden andere Völker gab, Frangsosen, Jampaner, Ägyngländer und andere. Diese seien jedoch nicht so fortschrittlich wie das Reich des Großen Anagramses. Einige hatten offenbar noch nicht einmal eine eigene Währung und bedienten sich noch des Tauschhandels. Es ging jedoch das Gerücht um, dass sie Demogypten erobern wollten. Einige junge Männer waren deshalb als Soldaten aus Giza fortgezogen. Auch der Sohn seines Cousins.

    Birba hatte noch nie gekämpft. Nur einmal hatte er sich mit seinem Langmesser im Schleierwald gegen einen Bären zur Wehr setzen müssen. Der Schleierwald lag zwischen Byblos und Giza, und wer in die Nachbarstadt musste, hatte normalerweise einen großen Umweg zu machen. Birba hatte seinen Großvater besuchen wollen, der in der Nähe von Byblos Bergziegen züchtete, und war an einen Bären geraten. Es war ein grässlicher Kampf gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, gegen einen Menschen zu kämpfen. Wollte es auch nicht. Andererseits redeten die Nachbarn bereits davon, dass es in Giza bald so etwas zu sehen gebe. Wenn das große Goldkolosseum fertig gestellt war. Darin sollten dann Menschen gegeneinander kämpfen und die Sieger Preise bekommen. Birba fand die Aussicht auf so ein Spektakel wenig verlockend.

    Von den Hügeln Gizas blickte Birba nach unten auf die fruchtbare Ebene. Es würde bald Regen geben. Zeit, das Korn einzuholen, und es zur Mühle zu bringen. Zeit außerdem, um endlich Abend zu essen.

    Der Bauer machte sich auf den Weg zu seinen Feldern.
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  7. #7
    120K 25L 25H Kosake Avatar von Thors_Enkel
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    Akt 3 : Krieg und Frieden Teil 1

    Mein Name ist Pil-sit-Amun, Oberbefehlshaber der Demogyptischen Streitkräfte.
    Auf Befehl meines Herren, Amagramsis I und mit Segen des großen Parlaments in Thebes, befinde ich mich seit nun mehr 3 Wochen, mit meinen Streitkräften, an der grenze zum Römischem Reich.

    Warum? Nun..........

    Vor einigen Jahren nahmen die übergriffe, römischer Söldner Horden, überhand.
    Sie zogen plündernd und brandschatzend unsere grenzen entlang.
    Hunderte treuer Demogypter verloren so ihr Hab und Gut und nicht selten auch ihr leben.
    Auf drängen des Parlaments und weil dieser zustand nicht länger akzeptabel war, befahl marlow I, unser leider viel zu früh verschiedener Fürst, eine Strafaktion gegen die Römer, um diesem treiben ein für alle mal ein Ende zu machen und ein deutliches Zeichen zu setzen.
    Der Feldzug war ein voller Erfolg, wir eroberten ein imposantes Bauwerk, namens Pyramiden, und mehrere Römische Städte und zerschlugen so das Römische Reich in mehrere stücke.
    Danach war für viele Jahre Frieden und die eroberten Römischen Städte wurden teil Demogyptens.

    Warum ich hier bin? Nun..........

    Nach den Jahren des Friedens und des Wohlstandes, erhob die Römische Fratze der Vernichtung, wieder ihr blutiges Haupt.
    In den berichten, meiner Kundschafter, mehrten sich in letzter Zeit, die Meldungen über beunruhigende Aktivitäten der Römer.
    Meiner Pflicht folgend meldete ich dies meinem Fürsten Amagramsis I, dieser berief das große Parlament ein.
    Oh, diese Parlamentarier waren in den Jahren des Überflusses, fett und bequem geworden.
    Nach langen und ermüdenden Versammlungen, stimmte das Parlament dann letzt endlich doch für eine endgültige Vernichtung des Römischen Reiches und somit für eine abschließende Beseitigung dieser latenten Gefahr.
    Nach intensiven und in ihrem Umfang noch nie dagewesenen Aushebungen, verließen die Demogyptischen Truppen vor 5 Wochen ihre Bereitstellungs Räume und bezogen die ihnen vorgegebenen Stellungen in der nähe sämtlicher Römischer Städte.

    Nun........ darum!

    Langsam laß ich meinen Blick, über die reihen der in Formation stehenden Truppen gleiten.
    Ein Gefühl des stolzes durchströmt meinen Körper, ja stolz, auf diese tapferen und treuen Männer, stolz wie ihn wohl ein Vater für seine starken Söhne empfindet.
    In diesem Augenblick fühlte ich die blicke meiner Offiziere und nickte ihnen nur kurz zu.
    Befehle wurden gegeben und ein Ruck ging durch die reihen der Soldaten.
    In dem Moment als sich die Truppen in Bewegung setzten wußte ich, das zur selben Zeit, auch die anderen Verbände sich in Marsch setzten.
    Nach dem wir den Wald verlassen hatten, gingen die Einheiten in Angriffs Formation und bewegten sich den Höhenzug hinauf.
    Hinter diesen letzten Hügeln lag die neue Hauptstadt des Römischen Reiches, unser Ziel, unsere Bestimmung, unser Schicksal.
    Was erwartet uns dort.
    Wir werden sehn.
    Geändert von Thors_Enkel (05. Oktober 2002 um 04:44 Uhr)
    ONLY THE DEAD HAVE BEEN THE END OF WAR --- PLATON CHALCIDIUS, (Timaios/Timaeus) ---

  8. #8
    Avatar von Arne
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    Auch wenn es nicht ganz die Geschichte ist, gehört es doch dazu. Hier gibts jetzt mal eine Ansicht von Theben, mit den derzeitigen Gebäuden. Nicht wirklich super gelungen, aber es reicht erstmal.
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  9. #9
    Avatar von Arne
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    Eigentlich wollte ich den Anhang von gestern gegen den heutigen austauschen, aber dann dachte ich mir, "Warum soll Theben nicht auch sichtbar wachsen?" Also gibts heute ein neues Theben mit noch ein paar Gebäude mehr.

    Der Obelisk (gestern im Tempel-Thread erwähnt) ist genauso eingebaut wie die Bibliothek, ein Hafen, der Kartenraum und ein paar weitere Kleinigkeiten.

    Groß ist RE.
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  10. #10
    der viertel vor Achte... Avatar von Darekill
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    Geschichte eines Demogypters

    Durch die Gassen Thebens geht ein müder Mann. Man kann ihm ansehen, dass er in den letzten Tagen vieles getan hat. Trotz seiner Müdigkeit kann er ein zufriedenes Grinsen im Gesicht nicht verbergen. Er hat ja auch wahrlich einen langen Weg hinter sich.
    Als kleiner Bauernsohn geboren in einem unzivilisierten Dorf im Südwesten der demogyptischen Heimat kam er eines Tages nach Thebes um sich an den dortigen Tätigkeiten der sogenannten Demokraten zu beteiligen.

    Keiner konnte ihm erklären was Demokratie eigentlich ist aber jeder wusste das der weise Despot Pharao Marlow nicht nur gerne auf sein Volk hörte, sondern sich geradezu dazu verpflichtet fühlte. Den Grund dafür kannte nur RE. Also beteiligte sich Darekill an den Entscheidungen die eine Gruppe verwegener Männer in einer kleinen Hütte traf. Es ging darum ob man Siedler bauen sollte oder in welche Richtung man sie schicken musste um am meisten davon zu haben. Sie beratschlagten was gesiedelt werden sollte und vieles mehr. Alles war friedlich und die Welt war gut und nett zu unserer kleinen Gruppe von Demogyptern.

    Eines Tages, Darekill konnte sich nicht mehr erinnern wie lange er so schon mit den anderen an der Geschichte seines Volkes mitarbeitete erklang ein Ruf durch die Hallen des Palastes. „Wir sind nicht allein!“ hörte er, „ Die Römer sind unsere Nachbarn.“ Anfangs waren alle froh das zu hören, hatten doch schon einige Demogypter geglaubt das RE nur unser Volk geschaffen hatte und das auf der ganzen Erdscheibe sich sonst keine Volk mehr fände. Nun wuchs die Hoffnung Wissen und Güter mit den Römern zu teilen und wie Brudervolk zu Brudervolk friedlich die Welt zu erkunden.

    Diese Freude jedoch währte nicht lange, denn es wurde bekannt, das die Römer uns nicht sehr viel geben wollte dafür aber um so mehr verlangten. Anagrama der seinerzeit der Wesir für äußere Angelegenheiten war behauptete zwar, das die Römer uns freundlich gegenüber stünden aber hinter vorgehaltenen Händen flüsterten die Menschen Demogypticas, dass dieses Wohlwollen der Römer mit Deben aus unsere Staatskasse bezahlt worden wäre. Anagrama würde den Römern in regelmäßigen Abständen Zahlungen leisten nur dafür, das die Römer das friedliche Demogyptica in Ruhe ließen.

    Dieser Zustand konnte natürlich nicht von Dauer sein. Deshalb begann Pharao Marlow erstmals über den Bau einer Armee nachzudenken mit der er den Römern trotzen konnte. Es wurde das Geheimnis der Eisenschmelze gebraucht. Denn nur mit diesem Geheimnis war es uns Möglich Schwerter zu schmieden, die den Römern das Fürchten lehren konnten. Bald schon hatten wir dieses Wissen. Es stellte sich heraus, dass die einzige Eisenquelle auf unserem Kontinent auf demogyptischen Gebiet lag. Außerdem wussten wir nun, dass die Römer in ihrer Hautstadt Rom ein riesiges Gebäude errichteten zu dem die Demogypter von Anfang an eine besondere Beziehung hatten: die Pyramiden! Diese Entdeckung gab den Ausschlag, die Demogypter wollten sich nicht länger von den Römern gängeln lassen. Es wurde beschlossen den Römern den Krieg zu erklären, sobald die Pyramiden gebaut waren.

    Dieser erste römische Krieg sollte den Grundstein legen für unser heutiges großes und wohlhabendes Land. Anagramas Fähigkeiten als Feldherr konnten die Römer nichts entgegensetzen. Er eroberte die Römische Hauptstadt und spaltete durch die Einnahme weiterer wichtiger römischer Städte das römische Imperium so auf, dass es keine Gefahr mehr für unsere Nation war.

    Schon kurz nach diesem Feldzug zog der erste römische Abgeordnete in den Palast der demogyptischen Demokratie ein. Der Römer Blaukrieger, der nur durch den Sieg der demogyptischen Armeen die Gelegenheit hatte sich unserem Parlament anzuschließen hat aber nie seine Herkunft vergessen und mahnte zu jeder Gelegenheit unsere Führung die Interessen der römischen Neubürger zu würdigen.

    Auch für Darekill aus der Südwestprovinz änderte sich nach dem Krieg einiges. Er übernahm die Aufsicht über den Wahlkreis Cumae. Cumae war ein kleines römisches Provinznest, das ab nun zum demogyptischen Staat zählte. Als Darekill zum erstenmal seine neue Heimatstadt betrat, lebten dort noch mehr Menschen die sich der römischen Kultur zugehörig fühlten als Demogypter. Er hatte nur wenig Zeit, diesen Menschen die Größe und Güte der neuen Regierung nahe zu bringen aber RE sei Dank hatten die Römer kaum kulturelle Großtaten zu verbuchen. So konnte es geschehen, dass Cumae schon bald den neuen demogyptischen Namen Dar-El-Killam annahm und aufgrund der fruchtbaren Bevölkerung lebten innerhalb weniger Jahre schon mehr Demogypter als Römer in der Stadt Darekills.

    Die darauffolgende Zeit war eine Zeit der generellen Auseinandersetzung zwischen den Falken und den Tauben. Die Falken wollten Krieg des Krieges willen führen. Pilsudski war einer der prominentesten Vertreter dieser Fraktion. Die Tauben wollten am liebsten überhaupt keinen Krieg mehr. Der neue römische Abgeordnete Blaukrieger war der engagierteste Vertreter dieser Fraktion. Überhaupt bildeten sich in dem bisher so einheitlichen Debattierclub der Demokraten mehr und mehr unterschiedliche Gilden und Gruppierungen aus. Seltsamerweise hatten die meisten davon einen Hang für Farben. Es gab die „Roten“ unter dem Abgeordneten Assur, die „Blaue Gilde„ geführt von Stonewall Jackson die KDU die von Blaukrieger gegründet wurde und die Farben schwarz und grün im Wappen trug.

    Während all dieser Entwicklungen führten Anagrama und Pilsudski die Geschicke der Demogypter während sich Pharao Marlow weitgehend auf seine repräsentativen Pflichten beschränkte. Es kam dann auch zur ersten Neuwahl des Pharaos. Als Sieger dieser Wahl wurde Anagrama zum neuen Pharao gekürt. Der verdiente Wesir Pilsudski wechselte vom Innen- ins Außenministerium und um die inneren Angelegenheiten Demogypticas kümmerte sich der Wesir Richelieu. Als Regierungssprecher diente der Wesir Arne.

    Gleichzeitig mit dem Regierungsantritt der neuen Regierung kam auch der Abgeordnete Darekill aus Dar-El-Killam zu neuen Ehren und Ämtern. Er wurde von Anagrama persönlich in das Botschafteramt Demogypticas und als Abgeordneter für die noch zu gründenden Vereinigten Nationen berufen. Die Botschaften die er errichtete befanden sich in fremden Welten, wo sich Demokratien gleich der Demogyptischen gegründet hatten. Einige dieser Völker, hatten schon vorher Vertreter nach Thebes geschickt und so wurde es höchste Zeit unsererseits einen Vertreter dorthin zu schicken. Fast zeitgleich wurden Botschaften in Apolytonia, Fanatica der Community und in Bengal errichtet. Dieser Dienst im Namen seines Vaterlands nahm eine nicht unerhebliche Zeit in Anspruch aber Darekill opferte diese Zeit gerne.

    Wir glaubten, dass der erste Krieg die Römer gelehrt hätte sich nicht mit den Demogyptern anzulegen aber das war ein Irrtum, sie setzten die Sticheleien gegen uns fort und versuchten nach wie vor Unruhe und Aufruhr in unsere Städte zu tragen. Schließlich wurde es auch den Langmutigsten unter uns zu viel. Nur noch der römische Abgeordnete Blaukrieger und wenige seiner Anhänger sprachen sich für den Frieden mit Rom aus. Kurz bevor der unausweichliche zweite römische Krieg begann, erhielten wir Kontakt zu den Völkern auf dem Nordkontinent. Es gab dort die Chinesen, Inder, Franzosen und Engländer. Durch diese Kontakte erfuhren wir mehr über das Aussehen der Erdscheibe.

    Darekill entschied sich zu dieser Zeit da sich das Gildenwesen in Demogyptica weiter verbreitete dafür in eine neu gegründete Vereinigung einzutreten. Da auch er der Meinung war, das die Römer nur durch einen weiteren Feldzug zur Ruhe gebracht werden konnten, trat er der Vereinigung der Krieger unter Außenminister Pilsudski bei. Schon bald erkannte er aber das viele der Mitglieder dieser Vereinigung so verblendet vom Geist des Militarismus waren, das ihnen jegliches Augenmaß für vernünftige Politik abhanden kam. Aus diesem Grund wechselte er noch am selben Tag zur „blauen Gilde“ des weisen Stonewall, der mit wachem Auge und gemäßigten Ansichten die Politik Demogypticas beobachtete. Bis zum heutigen Tag hat er diese Entscheidung nicht bereut und fühlt sich in der blauen Gilde zuhause.

    Der zweite römische Krieg brach aus. Es war ein kurzer Krieg, innerhalb weniger Jahre gelang es dem großen Pilsudski die letzten römischen Städte zu unterwerfen. Das Volk jubelte und forderte weitere Feldzüge. Demogyptica sollte sich nach Norden hin vergrößern. Zuerst jedoch mussten die neuen Gebiete in das demogyptische Reich eingegliedert werden und die Grundlagen für neue Forschungen mussten gelegt werden. Während der Kämpfe hat sich auch der erste große militärische Anführer Demogypticas hervorgetan. Der große Ramses. Der bis heute der Anführer der demogyptischen Schwerträger ist.

    Die zweite Regierung unter Anagrama regierte weise und sehr effektiv aber sie regierte am Volk vorbei. Zwar gab es immer noch Befragungen, aber noch bevor die Befragungen ein Ende gefunden hatten begann die Regierung die zuvor vermuteten Entscheidungen des Parlaments umzusetzen. Immer mehr Abgeordnete begannen sich zu fragen was sie eigentlich noch hier sollten und was ihr Urteil noch Wert sei. Der kriegslüsterne Aussenwesir Pilsudski suchte bereits mit wachem Auge den nächsten Gegner. Er erkannte das Indien ein geeignetes Ziel wäre, das auf dem Weg dorthin aber unbedingt Japan angegriffen werden musste um Demogyptica einen Brückenkopf auf dem Nordkontinent zu sichern.

    Genau nach diesem Plan ging die Regierung Anagrama auch vor. Dieses Vorgehen, das zum Krieg mit Japan führte, ein Krieg der vom Parlament nur schwach abgesegnet war, war der Anfang vom Ende der zweiten Regierung Demogypticas. Der Krieg war wie immer in der bisherigen Geschichte unseres Landes ein Erfolg. Auch das Volk jubelte, aber im Parlament wurden Stimmen laut die nach der Berechtigung für diesen Krieg fragten. Als erster in dieser Runde der Fragenden stand der Gildenmeister der „Blauen Gilde“ Stonewall Jackson.

    Als Gildenmitglied wollte Darekill seinem Freund natürlich helfen die Fragen die ihn quälten zu beantworten und so legte er ihm Nahe, dass die Regierung womöglich gehandelt hatte bevor die Befragung im Parlament beendet war. Diese Auskunft nahm er in seiner stürmischen und aufbrausenden Art zum Anlass einen Misstrauensantrag gegen den Feldmarschall Pilsudski zu veranlassen.

    Es kam nie zum Schwur. Bevor über den Misstrauensantrag abgestimmt werden konnte trat Pilsudski der sich offenbar zurecht angegriffen fühlte und womöglich auch ein wenig gekränkt war ob der Beschuldigungen von seinem Amt zurück. Ihm folgten in rascher Abfolge erst der Pharao und dann auch der Wesir Richelieu. Demogyptica fand sich so plötzlich und unerwartet seiner Regierung entblößt. Es folgte eine Phase der Neuwahl.

    Darekill fühlte sich mitschuldig am Rücktritt der Regierung. Er war noch nie ein Mann gewesen der Worten nicht auch Taten hätte folgen lassen und gab deshalb öffentlich bekannt das er es besser machen wolle und daher für das Amt als Pharao zur Verfügung stehen würde. Er bewarb sich zeitgleich auch für alle anderen Regierungsämter, denn wenn er sich schon einmal für etwas entschlossen hatte, dann setzte er sich dafür mit allem was er bieten konnte ein. Um seine religiösen Ansichten nicht weiter zu verheimlichen trat er noch während des Wahlkampfes dem Glauben des RE bei, der sich immer stärker in Demogyptica ausbreitete.

    Wahrscheinlich war es auch die Hilfe RE’s die es ermöglichte das er als Sieger aus den Wahlen zum Pharao hervorging. Seine Wesire waren Civvulution, der sich selbst eher zu den Tauben zählte und Demogyptica in eine neue Ära des Friedens führen wollte, sowie Phaxx, einem Abgeordneten aus Helvetica der als Parteiloser die Aufgaben des Wesirs für innere Angelegenheiten übernahm und Feanor 0815 einem Gildenbruder der das Amt des Regierungssprechers übernahm.

    Das waren die Gründe weswegen heute durch die Gassen Thebens ein müder Mann geht. Man kann ihm ansehen, dass er in den letzten Tagen vieles getan hat. Trotz seiner Müdigkeit kann er ein zufriedenes Grinsen im Gesicht nicht verbergen. Er hat ja auch wahrlich einen langen Weg hinter sich.

    Geschrieben aus der Sicht des Abgeordneten Darekill datiert am Tage seiner Amtsübernahme als Pharao Demogypticas im Jahre 250 A.D.
    Geändert von Darekill (22. Oktober 2002 um 10:47 Uhr)

    Die Zeit verging, das Lied verklang, ich dachte es gäbe mehr zu sagen.

  11. #11
    der viertel vor Achte... Avatar von Darekill
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    Kriegsgedanken

    Ort: das Feldlager der blauen Gilde vor Toulouse.
    Zeit: ein Frühjahrsmorgen im Jahre des RE 700 AD.

    Heute Morgen gehen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte das nie so gewollt. Ich hatte immer nur vor gehabt zu meiner Meinung zu stehen und zu sagen was ich denke! Nun war ich der Präsident der größten Nation der bekannten Welt. Ich traf Entscheidungen die das Leben von tausenden Menschen beeinflußten. Ich war einsam! Ja, da waren Berater und Minister, da waren Gildenfreunde und tapfere treue Mitstreiter und da war die ganze große demogyptische Armee mit ihren Generälen und Admirälen und trotzdem war ich allein! Mir würde man es anlasten wenn der Krieg verloren ginge. Mir würden die leeren Augen der gefallenen Ritter entgegenstarren. Die Vorwürfe der jungen Witwen und Witwer würden mich treffen. Die Waisen die meine Armee zu Waisen macht, werden auf mein Konto gehen. Sie würden meinen Namen fluchen, wenn sie über ihr Schicksal nachdenken werden.

    Ach, ein wenig frische Frühlingsluft! Ein wenig Ruhe, Ruhe vor dem Sturm. Nur ein paar hundert Schritte entfernt übten die jungen Ritter und Musketiere ihr Handwerk! Mich bemerkend blicken sie herüber und grüßen mich! Ich grüße zurück und ringe mir ein Lächeln ab! Ich muß nun zuversichtlich sein, muß ihnen Mut geben und bin innerlich doch sicher, dass viele dieser großartigen jungen Menschen bald nicht mehr leben werden oder schlimmer noch zu Krüppeln geworden als Bettler in Theben enden werden.

    Politik war ein schweres, schmutziges Geschäft. Ich hatte das Wohl einer Nation vor Augen, eine Vision von einem mächtigen Demogyptica, das nie mehr Kriege führen mußte, weil alle anderen Nationen schon vor dem Gedanken daran zurückschrecken würden, es Anzugreiffen. Um diese Zukunft zu erreichen aber mußte ich der Jugend von heute die schwere Bürde des Krieges auferlegen. Die Ritter und Musketiere die mich grüßten, verstanden es nicht als Bürde. Sie wußten nichts von dem elenden verrecken auf dem Schlachtfeld. Sie waren naiv! Sie glaubten an meine Vision und waren sich nicht darüber im klaren, das sie, genau wie ich, dafür bezahlen mußten. Ich hatte meine Unschuld in dieser Beziehung schon lange verloren, konnte mein Gewissen zur Seite schieben, den Staatsmann hervorholen und kalten Herzens tausende in ihr Elend schicken, um Millionen ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber das Gewissen kam zurück, in der Nacht, schaute mich aus tausend leeren Augen an, im Traum und fragte mich warum? Warum mußte ich dies alles tun? Warum war dies der Weg der Welt? Sollte ich auf die friedlicheren Stimmen hören, die, die jetzt schon voll auf Frieden setzen? Einen Frieden der uns schwach und angreifbar sein läßt. Einen trügerischen Frieden, der uns ständig in Angst vor unseren launischen Nachbarn leben läßt?

    Ich hatte keine Antwort für mein Gewissen. Mein Verstand aber befahl mir diese Ritter in den Krieg zu schicken und mit ihnen zusammen meine Vision zu verwirklichen welche Kosten auch immer zu zahlen wären!


    (In dieser Geschichte versuche ich einen Einblick in die Gedanken eines Kriegsherren zu geben. Es spiegeln sich hier auch eigene Gedanken zum Krieg wieder. Meine Meinung zu Krieg im RL ist ziemlich klar und da bin ich wohl viel eher Taube als Falke! Im Spiel, auch in diesem hier, sehe ich die Dinge anders. Es werden hier halt nicht wirklich Menschen gemordet, sondern nur Bits gekippt, keiner nimmt wirklich Schaden. Das ist der kleine aber feine Unterschied!)

    Die Zeit verging, das Lied verklang, ich dachte es gäbe mehr zu sagen.

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