Ich war damals sehr begeistert von Col1 und habe es noch bis Civ3 oft gespielt (so bis 2001/02). Danach ist die Idee allerdings schnell verblasst, bei der Auflösung sicher auch klar gewesen. 2008 hab ich mir natürlich Civ4Col geholt, sogar noch vor Civ4, da mich die Testberichte begeistert haben (war damals immer noch Civ3-Verehrer).
Mit Blue Marble war Civ4Col schön anzusehen, aber die zu wenigen Interaktionsmöglichkeiten und das einseitige Ziel haben es dann jahrelang in der Mottenkiste verstauben lassen. Das große Civ4-Zeitalter war bei mir 2009 ohnehin angebrochen, auch mit Hilfe von großer Mods.
Heute ist meine Meinung aber, dass das klassische Civ ausgelutscht ist von der Idee her, auch wenn man mit BE nochmal einen Abstecher in die Zukunft wagt. In einer globalisierten Welt mit einer Menschheit (ohne Blöcke und ohne dem Trend zur Selbstzerstörung) die man überall im Internet besuchen kann und wo Staatengrenzen nur noch auf dem Papier existieren und wo man sich mit Englisch verständigen kann, wirkt es interessanter, die Entwicklung dieser Welt zu betrachten und zu simulieren, als sich eine Fantasiewelt aufzubauen. Die Äraspezialisten (wie Anno, Gilde, Caesar, OTTD, HoI, GPS, X-Reihe...) sind bei mir auf dem Vormarsch, neben Branchenspezialisten wie dem FM oder NfS. Und so kam ich doch (für mich total überraschend) im April wieder auf den Gedanken, Civ4Col wieder auszupacken. Nur wenige Stunden vorher war RaR2.0 erschienen und ich kannte die Moddingmöglichkeiten davor schon. Seitdem habe ich nur noch 1x Civ4 gespielt und bin von der Mikroverwaltung der Wirtschaft in Civ4Col und den Mods sehr angetan und man hat eine Basis, die für mich realistisch und vertretbar ist (Europäische Königreiche, keine Exotenreiche mehr die schon längst verschwunden sind). Die Erfahrung hat gezeigt, dass Beruf und Freizeit ihren Teil dazu beitragen, sich zwangsläufig mit dieser Welt zu identifizieren, daher ist Civ4Col jetzt wohl entgültig die bessere Wahl als Civ4/5/BE, wo man als Staatschef nur die wichtigsten Bereiche einer Nation verwaltet ohne zu sehr ins Detail zu gehen.