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Thema: RPG-Thread

  1. #1
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    RPG-Thread

    Ich mach den Thread mal auf, um allen, die Lust haben dem DG mit ein Bisschen Rollenspiel noch mehr Tiefgang zu geben.

    Zu Anfang stell ich mal meine beiden Assassinen-Storys rein. Und noch einen kleine Geschichte, die ich gerne in der Koranschule gepostet hätte. (Aber die gibts wohl nicht mehr)

    Viel Spaß beim Lesen und Schreiben.

    Ich freu mich auf Posts!

    Frederick

    by Chris: Achja, und sollte hier irgendjemand nicht mindestens zwei Sätze im RPG-Style schreiben, so werde ich hier mal ein wenig rumlöschen
    Geändert von Chris (22. Juli 2005 um 07:26 Uhr)

  2. #2
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Ein Schrei durchbricht die Stille der Nacht über Angelopolis, die Lichter im Palast flammen auf, Rufe werden lauter. "WACHEN!!! GEBT ALARM!!!"

    Besorgnis zeichnet sich für einen Augenblick auf den Zügen der Gestalt ab, die sich nahe der Palastmauern in den Schatten einer großen Plantane drückt. Auch wenn Nase und Mund von einem dunkelbraunen Halstuch verdeckt werden, so lassen Augen und Stirn erkennen, dass der Alarm zu früh kam, Angst oder Nervösität sind jedoch nicht zu erkennen.
    Durch eine bis eben noch geschlossene Wolkendecke bricht ein riesiger Mond. Die Zeichen stehen nicht gut, doch ein Assassine gerät nicht in Panik. Niemals.
    Er sinkt auf den Boden, verschmilzt beinahe perfekt mit dem Boden und überdenkt seine Situation. Mit einem Alarm hatte er gerechnet - aber nicht so lange er noch auf der verkehrten Seite der Palastmauern war. Schon öffnen sich die Seitentüren des Palastes, Phönix-Krieger hetzen in den weiten Palastgarten. Ihre blanken Schwerter und Schilde reflektieren das Mondlicht und glitzern gefährlich.
    Amateure.
    Sie waren hervorragende Soldaten, in einem offenen Kampf sie fast so gefährlich wie die Assassinen selber. Sie führten ihre Waffen excellent, aber es fehlte ihnen an... nunja, Kreativität. Für die Schlacht auf den offenen Feld war das sinnvoll, schnelle und gezielte Vorstöße, rigide Formationen, die nur schwer aufzubrechen sind, alles sehr gute Taktiken - aber zu sehr nach dem Lehrbuch.
    Assassinen waren da flexibler.
    Mit einer schnellen Handbewegung vergewissert sich der Assassine, ob sein Dolch noch an der richtigen Stelle sitzt und atmet erleichtert aus. Kein Plan überlebt den Kontakt mit dem Feind, aber so lange er sich wenigstens auf Kleinigkeiten verlassen konnte, war er stets Herr der Lage.
    Am Schaft des scharfen Messers, haftet eine klebrige Flüssigkeit. Blut.
    Es gehörte zu einem Jazaya-Senator. Schon seit Tagen hatte der Assassine sein Opfer beobachtet, seine tägliche Routine ausgespäht und die Schwachstellen in dessen Bewachung ausgemacht. Dann, heute Nacht, hatte er zugeschlagen. Der Senator frönte einem ungebührlichen Laster - junge Knaben. Zu jeder zwölften Abendstunde entließ er seine Wachen und ließ sich einen Knaben bringen. Dieses mal jedoch, hatte ihn ein ausgewachsener Mann erwartet. Ein Dolchstich später und das lasterhafte Leben des Jazaya war beendet.
    Der Assassine empfand keinen Ekel oder Abscheu vor den Vorlieben des Senators, seine eigene Lebensaufgabe brachte ein hohes Maß an moralischer Flexibilität mit sich. Nur, dass dieses Laster den Senator unvorsichtig machte, empfand der Assassine als ungebührlich.
    Lange Jahre hatte dieser spezielle Senator sich für eine ablehnende Haltung gegenüber dem Osmanischen Reich eingestzt und auf ein Bündnis mit den Gaya bestanden. Sein Einfluss war gewaltig gewesen. So hatten die Assassinen ihn als ihr Opfer auserkoren. Ob der Sutan von dieser Mission wusste, war dem Assassinen nicht bekannt. Oftmals handelten die Assassinen ohne direkten Befehl ihres obersten Herren - somit war dieser niemals belastet.
    Ein Phönix-Soldat näherte sich dem Versteck des Assassinen beinahe bis auf Armeslänge. Er schlägt mit dem Schwert leicht gegen die Plantane und verfehlt den Kopf des Assassinen nur um wenige Zentimenter.
    »Hier ist nichts«, brüllt er durch den Garten.
    In Gedanken schlägt sich der Assassine die Hände vor sein Gesicht. Wie kann man nur so unprofessionell sein!? Die übrigen Wachen nicken ihm zu oder geben ebenfalls laute Kommentare von sich. Dann, einen Augenblick lang, sieht niemand in die Richtung der Plantane.
    Zwanzig Zentimeter osmanischer Stahl durschneidet die Nacht und die Kehle des Jazaya. Er ist noch nicht tot, sinkt aber getroffen zu Boden. Schnell, bevor seine Rüstung scheppert, zieht der Assassine den Phönix-Soldaten in den Schatten.
    Im Mondlicht zeichnet sich die Furcht in den Augen des Soldaten ab. Er weiß, dass sein Tod nun kurz bevor steht. Mit einer verzweifelte Geste versucht er sein Schwert zu heben, doch ein rascher Schnitt durch dessen Unterarm kappt alle Sehnen im rechten Arm. Dann dringt der Dolch des Assassinen durch die Rippen des Soldaten. Ein Stich ins Herz hätte die Uniform völlig unnötig mit dem Blut des Mannes befleckt. Der Stich in die Lunge lässt die Luft leise entweichen und den Körper leblos zusammensacken.
    Jetzt muss es schnell gehen.
    Der Assasine nimmt den auffälligen Helm vom Kopf des Toten, schnallt sich dessen Umhang um die Schultern und versucht den zeremoniellen Harnisch des Phönix-Gardisten zu lösen. Dünnes Leder. Im Palast haben die Wachen nur rituelle Funktion. Wie kann ein Staat seine Führer nur so schlecht bewachen lassen?
    »Hey, wo bist du?«
    Ein weiterer Soldat nähert sich der Plantane. Der Assassine flucht lautlos, er hat den Harnisch immer noch nicht lösen können. Schnell stet er auf, verstaut den Toten in den Schatten und stellt sich neben den Baum, als ob er einem dringenden Ruf der Natur folgen würde.
    »Hier«, raunt er zurück.Viel mehr traut er sich nicht zu sagen. Sein Jazayanisch ist nicht schlecht, aber er hat immer noch einen Akzent. Der würde ihn einfach verraten.
    »Mann, du hast Nerven! Lass das nicht den Kommandanten sehen!«
    Aus dem Hintergrund ertönt eine weitere Stimme. Ein älterer Soldat nähert sich, seine Uniform ist nicht mehr in so tadellosem Zustand, wie die der anderen Phönixe.
    »Ach lass gut sein. Der Messerstecher ist eh schon über alle Dächer! Und um den ollen Hinterlader bin ich nicht traurig!«
    Beide Phönix.Soldaten fangen an zu lachen und auch der Assassine fällt verhalten ein.
    Alleine schon diese Aussage lässt viel tiefer in die politische Lage am Hofe von Angelopolis blicken. Viele Fraktionen streiten um die Macht. Ein Tod kann das Gleichgewicht zur einen oder anderen Seite kippen lassen. Vielleicht würden die Jazaya sogar glauben, dass einer der Ihrern das Messer gegen den Senator erhoben hatte, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    »Du brauchst aber lange«, gröhlt der erste Soldat, doch der Ältere packt ihn an der Schulter und zieht ihn weg. »Lass den Mann mal in Ruhe sein Geschäft verrichten! Und tu wenigstens so, als wenn du suchen würdest.«
    Der Assassine atmet scharf durch die Nase aus, als die beiden Soldaten endlich Abstand gewonnen haben. Er sieht sich um und verschwindet wieder im Schatten. Inzwischen haben die Wolken den Mond auch wieder verdunkelt. Er zückt wieder sein Messer und durchtrennte die Riemen des Harnisch´. Schnell streift er sich diesem um. Durch die fehlenden Riemen sitzt er schief, doch eine oberflächliche Überprüfung würde er damit überstehen.
    Mit schnellen Blciken kontrolliert er den Palastgarten. Drei Soldaten scheinen gerade Meldung bei ihrem Vorgesetzten zu machen, die übrigen sehen auch nur in dessen Richtung. Schon wieder wundert sich der Assassine über die Unprofessionalität dieser Wachen. Ein gut postierter Bogenschütze würde den vorgesetzten Offizier im Feld sofort erkennen und könnte ihn aus sicherer Entfernung töten.
    Ohne die Augen von der Gruppe Soldaten abzuwenden, greift der Assassine unter seinen Umhang und zieht ein Seil hervor. Dieses befestigt er an einem Haken, den er aus dem Stiefelschaft zog. Mit einem gewaltigen Schwung warf er es über die Palastmauer. Der Haken fand Halt und schon begann der Assassine mit dem Aufstieg.
    Er hatte kaum die Mauerbrüstung erreicht, als er einen weiteren Alarmruf vernahm.
    »Da drüben! Schnappt ihn, Ihr Idioten!«
    Der Phönix-Kommandant persönlich befahl seine Männer in den Kampf und der Assassine musste zwei geworfenen Beilen ausweichen, die ihn beinahe getroffen hätten. Er schwang die Beine über die Palastmauer und ließ sich in die Tiefe fallen.
    Bei der landung gab sein Bein nach, ein gellender Schmerz durchfuhr ihn vom Knöchel bis zur Leiste. Doch er hatte Glück im Unglück. Kein Bruch, nur eine Verstauchung, war seine schnelle Diagnose. Humpelnd entfernte er sich und eilte auf die nahe Hütten zu, die enge Gassen und einen Irrgarten aus Wegen bildeten. Hier würde er sicher einen Unterschlupf finden. Wenigstens bis morgen.
    Dann musste er eilig aus Angelopolis verschwinden. Er hoffte nur, dass die Phönix-Wachen nicht sofort alle Stadttore schließen würden. Das würde ihn nicht davon abbringen, wieder zu seinen Brüdern zurückzukehren. Doch mit einem verletzten Bein und geschlossenen Toren, würde es sehr interessant werden...

  3. #3
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    So, Fortsetzung zum Assassinen-Bericht

    Morgendämmerung über Angelopolis. Leichter Nieselregen füllt die Gassen der jazayanischen Hauptstadt mit Pfützen, die Schwärze der Nacht hängt noch über den Dächern und in der Ferne zeichnen sich weitere dunkle Wolken ab, die noch mehr Regen bringen werden.
    Eigentlich der ideale Zeitpunkt, um unbemerkt durch die Gassen der Stadt zu kommen, doch immer noch strömen die Wachen des Phoenix-Ordens durch die Straßen und halten jeden an, der sich zu solch ungewöhnlicher Stunde schon auf den Beinen ist. Oder noch. Erst in etwa zwei Stunden würde der Hohepriester zum Morgengebet rufen, vorher kamen die meisten Jazaya nicht aus ihren Häusern.
    Die Wachen hatten folglich allen Grund misstrausich zu sein, wenn sich ein Bürger auf der Straße zeigte. Und noch einige entscheidende Gründe mehr.
    Im Herrscherpalast lag die gemeuchelte Leiche eines Jazaya-Senators. Im Palastgarten war ein ermordeter Wächter gefunden worden und während der nächtlichen Suchaktion starben drei weitere Phönix-Gardisten wie durch Geisterhand.
    Ein Attentäter musste sich in die Hauptstadt eingeschlichen haben! Und immer noch konnten die Stadtwachen keinen Erfolg vermelden. Der Gesuchte war wie vom Erdboden verschluckt. Jedenfalls noch. Bei hellem Tageslicht würde er sich verraten. Die einzige verbliebene Chance zu entkommen, war jetzt, während der Morgendämmerung und die Jazaya wussten das.
    Alle Tore waren abgeriegelt, jede Kreuzung schwer Bewacht, Patroullien zogen durch die Stadt.

    Die Lage war ungünstig, nahezu besorgniserregend. Der Assassine lag auf einem Dachfirst und spähte über einen Vorsprung, der ihn weitgehend verbarg, in die nächste Gasse hinein. Noch konnte er keinen Verfolger sehen, doch er hörte das leise Scheppern ihrer Kettenhemden. Er beugte sich weiter vor und ein stechender Schmerz durchzuckte seine rechte Seite.
    Eines seiner Opfer aus dieser Nacht, hatte ihm mit einem Streitkolben eine Hieb dorthin versetzt, den er kaum abblocken konnte. Der erbeutete Schuppenpanzer eines Phönix- Gardisten hatte zwar für einigen Schutz gesorgt, doch konnte dieser nicht verhindern, dass mindestens eine Rippe gebrochen war.
    Außerdem hatte er sich bei der Flucht aus dem Palastgarten am Fuß verletzt, als er fluchtartig von der Palastmauer gesprungen war. Sein Knöchel war verstaucht und inzwischen auf eine beachtliche Größe angeschwollen, seine Bewegungsfreiheit deutlich eingeengt.
    Durch einen Kampf würde er nicht aus dieser Stadt hinauskommen, das hatte der Assassine schnell begriffen. Mindestens eintausend Stadtwachen und ebenso viele Phönix-Gardisten hatte er inzwischen gesehen. Er war gut, einer der besten seines Faches, aber selbst für ihn war der Kampf gegen zweitausend bewaffnete Männer ein unmögliches Unterfangen.
    Zwei Jazaya kamen die Straße entlang. Beide waren in die Uniformen der Stadtgarde gekleidet. Ihre Bewaffnung war schlechter, als die der Phönix-Wachen und ihre Rüstung nur dürftig.
    Eine Idee kam in dem Assassinen auf, als er die Gesichter der beiden Männer sah. Sie hatten beide eine Hautfarbe, die seiner eigenen ähnlich war. Das würde vielleicht gehen. Er befestigte ein Seil am Dachfirst und band es sich beide Enden um den unverletzten Fuß.
    Mit einer fließenden Bewegung, zog er seinen Dolch aus dem Halfter und schwang sich über den Rand des Daches genau in dem Moment, als die Männer unter ihm waren. Er landete mit den Knien auf den Schultern einer der Wachen und warf diese so zu Boden. Dem anderen Bewffneten stieß er im Fallen den Dolch in den Hals, drehte diesen um und tötete diesen auf der Stelle. Ein Schwall roten Blutes klatschte auf den sandigen Boden, danach der leblose Körper des Wächters.
    Der andere zappelte und zuckte wütend, wehrte sich mit aller Kraft gegen das drohende Verhängnis und war tatsächlich in der Lage der Umklammerung des Assassinen kurz zu entkommen.
    »WACHE!!!«, rief er aus vollem Hals, dann schlangen sich die Arme des Assassinen wieder um dessen Kopf und brachen ihm mit einem gewaltigen Ruck das Genick. Jetzt kam es auf jede Minute an. Schnell wurde der zweite Wächter von seinem hemd und dem Lederwams befreit, der seinen Oberkörper schützte. Dieses zog sich der Assassine über. Um die Hosen kümmerte er sich nicht - die Stadtwachen besaßen kein einheitliches Erscheinungsbild.
    Dann löste er die Seilenden von seinem Fuß, band das eine um die halb entkleidete Leiche und zog diese mit ganzer Kraft in die Höhe. Der Dachfirst hielt dem Gewicht stand und schon bald war der Wächter auf dem Dach angekommen, von dem aus der Assassine ihn noch kurze Zeit vorher beobachtet hatte.
    Schritte kamen näher, Kettenpanzer klirrten. Schnell warf der Assassine das andere Seilende auf das Dach hinauf. Dann warf er sich in die blutige Pfütze und ritzte mit seinem Dolch den Lederwams auf, den er am Körper trug. Er schnitt sich in die eigene Haut, jedoch nicht so tief, dass die Wunde nich schnell wieder heilen würde, und begann leise zu stöhnen.

    Die Jazaya trafen ein. Zwei Soldaten näherten sich schnell den Verwundeten auf der Straße und stellten fest, dass einer von ihnen bereits tot war. Der andere hatte den Angriff überlebt. Sein Körper war blutüberströmt und ein tiefer Schnitt prangte in dessen Rüstung.
    Bevor die Stadtwachen beginnen konnten, ihn behelfsmäßig zu versorgen, wurden sie vom Kommandanten der Phönix-Garde bei Seite gedrängt.
    »Sprich, Mann! Wo ist der Hund«, bellte dieser und ballte eine wütende Faust. Die Stadtwachen waren nur Bauernsöhne und kaum richtig ausgebildet. Das dieser hier überlebt hatte, zeugte nicht von dessem Können sondern vielmehr davon, dass der Attentäter inzwischen begann Fehler zu machen!
    »Dort...«, krächtzte der verletzte Mann und deutete mit einem Finger kraftlos in die nächste Querstraße.
    Ohne weiteres abzuwarten befahl der Kommandant seinen Phönix-Gardisten vorzupreschen. Er packte sein Schwert und folgte ihnen im Laufschritt.
    Die Stadtwachen kümmerten sich um ihren verwundeten Kameraden. Sie brachten ihn zum örtlichen Heiler und belißen ihn dort in dessen Obhut. Dann gingen sie wieder auf die Suche nach dem Mörder, der sich immer noch in der Stadt herumtrieb.

    Als die Wachen gegangen waren, atmete der Assassine erleichtert durch. Und bereuhte es sofort wieder. Seine angeschlagene Seite meldete sich wieder. Dennoch besann er sich auf seine Professionalität und begann nachzudenken. Die Wachen hatten ihn etwas unsanft, aber so vorsichtig wie sie konnten durch die Halbe Stadt getragen. Somit war er weit außerhalb des Suchgebietes, in dem die Phönix-Garde ihn vermutete. Ein Blick aus dem Fenster zeigte dem Assassinen, dass die Stadtmauern nur noch wenige Meter entfernt waren, jetzt musste er nur noch von hier entkommen, dann wäre er raus aus der Stadt.
    Gerade in dem Moment, als er sich von seiner Liege erheben wollte, betrat ein Mann in grauen Kleidern den Raum und sah besorgt zu dem Patienten herüber, der ihm kurz zuvor gebracht worden war.
    »Sagen Sie mir, was ihne weh tut«, sagte der Heiler und näherte sich geschwind dem Assassinen. Einen Augenblick lang war dieser geneigt, den Heiler ebenfalls zu töten, doch er entschied sich dagegen. Er hatte keinen Auftrag gegen diesen Mann und möglicherweise war er auch im Stande, die verletzte Rippe und den verstauchten Knöchel so zu behandeln, dass sie die Flucht nicht mehr sonderlich erschwerten.
    »Brust... Rippe...«, keuchte der Assassine gespielt und versuchte somit von seinem Akzent abzulenken. »Und mein Fuß«
    Der Heiler nahm die Informationen auf und begann ihn zu behandeln. Mit einem Messer durchschnitt dieser das Lederwams und der Assassine musste sich zusammenreißen, um nicht dem Heiler das Messer aus der Hand zu schlagen.
    Mit einem festen Griff packte der Heiler die verletzte Seite und spürte den Mann unter seinen Händen zusammenzucken. Die Haut hatte sich dunkel verfärbt und der Brustkorb war geschwollen.
    Die Behandlung war ebenso rustikal wie die Diagnose. Eine stechend riechende Salbe wurde auf die Brust aufgetragen und ein Verband darum gelegt. Die selbe Fürsorge wurde dem Knöchel zu Teil.
    Der Heiler verschwand kurz aus dem Raum, diese Chance nutzte der Assassine. Er erhob sich von der Liege und wandte sich dem Fenster zu. Über die Dächer der Stadt waren es nur ein paar Minuten bis zur Stadtmauer. Mit dem angeschlagenen Bein und der angeknaxten Rippe würde es eine Anstrengung werden, aber deutlich machbar. Der Weg aus Angelopolis hinaus war offen.

  4. #4
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    Eine karge Hügellandschaft erstreckte sich bis in weite Ferne, bis hin zu den gewaltigsten Bergen des osmanischen Reiches. Der späte Nachmittag näherte sich dem Ende, die Sonne versank hinter den baumlosen Spitzen der höchsten Berge in der Ferne und warf ein kräftige Rot durch die tief hängenden Wolken. Es sah beinahe so aus, als wenn der Himmel in Flammen stand und das Feuer auf die Erde überspringen wollte.
    Der ideale Zeitpunkt für die Zeremonie.
    Iman Abu ben Izmit faltete die Hände, dann wandte er sich von dem Schauspiel ab, das der Himmel ihm bot und wandte sich nach Osten. Dort lag die heilige Stadt, der Nabel der Welt, das Zentrum des Glaubens. Und sein Glaube hatte ihn hierher geführt, in die karge Weite, auf die Kuppen der Welt. Das und der Befehl des Sultans das heilige Wort in den Erdkreis zu tragen und die Heiden zu bekehren.
    Seit Jahren zog er von Siedlung zu Siedlung, fernab von Istanbul und Stönegül, den Perlen seiner Heimat, und brachte den Ungläubigen das Wort Allahs. Erst hatte er es als Strafe empfunden, zumal er erst kurz zuvor in der Koranschule mit einigen Weisen aneinander geraten war, die den Koran anders auslegten, als er. Der Streit darüber war alt, uralt sogar, und es hatte immer zwei Fraktionen gegeben. Mal besaß die eine mehr Einfluss, mal die andere. Abu ben Izmit hatte sich auf die Seite der weniger beliebten Fraktion gestellt und sich auf dieser Missionarsreise wiedergefunden. Doch der Zorn darüber war schnell vergangen. Die meisten Menschen nahmen ihn gerne in ihr Haus auf und ebenso schnell Allah in ihr Herz. Eine etwas größere Ansiedlung von Hütten - Dorf wollte er es nicht nennen - hatte sogar schon ein einfaches Gebetshaus gebaut, in dem sich alle Bewohner jeden Abend trafen. Das heilige Buch schrieb regelmäßigere Gebete vor, aber das Leben hier oben war beschwerlich und verlangten den Menschen viel Arbeit ab. Allah würde dem Rechnung tragen und nicht erbost darüber sein. Was hatte er davon, wenn die Männer und Frauen der Berge ihn zwar mehrmals am Tag lobpreisten, aber nichts zu essen bekamen und starben?
    Oft hatte Abu ben Izmit den Gebeten gelauscht, hatte gerne daran Teil genommen und leitete hin und wieder auch eine Andacht persönlich. Er hatte Freude an seiner Arbeit gefunden. Freunde und Mitstreiter. Von den ursprünglichen elf Männern, die mit ihm in die fernen Lande gezogen waren, gehörten nun nur noch sechs seiner Gruppe an. Drei hatten beschlossen in den größeren Bergdörfern ihr Werk zu verrichten und waren dort geblieben, zwei weitere waren den Weg zu Allah gegangen. Doch geschrumpft war seine Gruppe nicht. Wenn ein Platz frei wurde, kamen oftmals Bergbewohner, die darum baten, den Iman und die Seinen begleiten zu dürfen. Die Bergbewohner waren häufig schlichtere Menschen, als die ursprünglichen Mitglieder, doch ihr Glaube war stark und sie kannten sich in den Bergen gut aus, was oft ein Vorteil war.
    Nur so hatten die Korangelehrten die bescheidene Ansammlung von drei windschiefen Hütten und einem kleinen Kreis von Zelten finden können. Die Not in dieser Siedlung war groß, da es Zeit war die Ernte einzubringen und zwei der fünf Männer im Dorf von Wölfen getötet worden waren. So griffen die Gelehrten zu Spaten und Sense und gingen den Bewohnern zur Hand. Dankbar waren diese bereit die Männer aufzunehmen und hörten sich bereitwillig deren Bericht an. Das war vor über einer Woche gewesen und heute waren die ersten fünf Menschen bereit, dem Islam beizutreten. Die übrigen, immerhin über ein Dutzend, wollten sich noch nicht entscheiden und warteten skeptisch was geschehen würde.
    Iman Abu ben Izmit schritt zu den Fünfen herüber. Diese hatten sich hingekniet, mit den Gesichtern nach Osten. Um sie herum bildeten die Gelehrten einen Kreis und sangen eine leise Melodie.
    »Nun, Ihr Kinder«, begann der Iman. »Ihr habt Euch entschieden den Weg des Glaubens zu gehen, Allah zu preisen und sein Wort fortan immerdar zu verkünden! Er ist erfreut und gerne bereit Euch in seinem Hause aufzunehmen, so wie Ihr uns aufgenommen habt. Bekennt nun Euren Willen und seid willkommen im Geiste Allahs und im Koran! Allah akbar!«
    »Allah akbar«, wiederholten die Knienden. Noch zwei weitere Male bekannten sie sich so zu ihrem Gott und der Iman spürte wieder eine Welle der Freude. Glauben einte, Glauben machte stark und würde diese Menschen bald zu einem Teil des osmanischen Reiches werden lassen.
    »So habt Ihr vor Gläubigen als Zeugen verkündet, dass Ihr Euch zu Allah bekennt, so seid Ihr in unseren Kreis aufgenommen als Brüder! Erhebt Euch, reiht Euch ein. Blicket gen Osten und verneiget Euch! Lasset uns Allah lobpreisen!«

    Aus dem Tagebuch von Iman Abu ben Izmit,
    Verkünder der Botschaft, Freund der Propheten

  5. #5
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    Bahadir Horkay


    Sie marschierten seit Stunden durch die naheliegenden Hügel um Istanbul.
    Es gab keine sichtbaren Weg oder Pfade, sie mussten sich durch das Dickicht kämpfen.
    Bahadir Horkay und seine beiden stummen Begleiter.
    Die Sonne schien auf sie herab, es war sehr heiß. Bald hatten sie ihr Ziel erreicht, eine kleine Lichtung, die Horkay oft besuchte, weil sie ideal gelegen war.
    Sie kamen überraschend gut voran, seine stummen Leibeigene.
    Trotz der Lasten, die sie tragen mussten.
    In den Rücksäcken befanden sich Wegzehrung und erfrischendes Wasser.
    Jeder Begleiter trug auf einem Arm, einen Wanderfalken, die mit je einer Kopfbedeckung versehen waren.
    Bahadir Horkay war ein Falkner. Nicht irgendein Falkner, sondern der Falkner des Sultans. Allah sei mit ihm.
    Die beiden Wanderfalken sollten ihre Greifkünste zeigen, um dafür zu trainieren, suchten sie den Wald auf.

    Seine beiden stummen Begleiter waren Gayaner, wie Bahadir Horkay erfahren hatte.
    Sie wurden vor Jahren auf einem schneebedeckten Gebirgspass, halb erfroren und von ihren Brüdern zurückgelassen, von barmherzigen osmanischen Kriegern
    mitgenommen und gesundgepflegt.
    Bald ging es ihnen besser. Sie bedankten sich immer wieder bei ihren Rettern.
    Eine schreckliche Sprache sollen sie gesprochen haben, so schlimm, dass die genervten osmanischen Krieger ihnen die Zunge heruasschnitten, weil sie das Schnattern nicht mehr ertrugen. Später bereuten sie ihre Tat, denn nun konnte man sie nicht mehr nach ihrer Heimat ausfragen.

    Dabei hatten die beiden gayanischen Krieger noch Glück gehabt, die osmanischen Krieger hätten sie auch ins Jenseits befördern können.
    Aber wehrlose Waldbewohner zu töten, dass verstößt gegen den osmanischen Kriegerkodex.
    Sie nahmen die beiden nach Istanbul mit. Dort wurden sie für den Strassenbau für das Imperium eingesetzt. Es erwies sich aber bald, dass sie körperliche Arbeit, nicht gewachsen waren.
    Auch in der Pflege der Felder und der Instandhaltung der Bewässerungsanlagen zeigten sie sich ebenfalls ungeschickt.
    Wieder wechselten sie den Besitzter. Diesmal wurden sie an einen Badehausbesitzer verkauft, der sie im Empfangsbereich und als Reinigungskräfte einsetzte. Sie nahmen von den Gästen die Kleidung in empfang und reinigten die Kacheln, der Becken.

    Eines Tages begab sich Horkay nach einem arbeitsreichen Tag in das Badehaus, um sich entwas Entspannung zu verschaffen.
    Als er das Wasserbecken gerade verlassen hatte, nahm er Notiz von den beiden dunkelhäutigen Gestalten.
    Er fragte den Bademeister, von welchem Volke die beiden stammten.
    Das seien Gayaner, meinte der Bademeister, aber es könnten auch Deutsche sein, so doof wie die sich verhalten.
    Gayaner, dachte Horkay.
    Spontan kaufte Horkay die beiden Waldmenschen, zahlte ihren Preis beim Bademeisterm, der sehr glücklisch schien, als wenn er von einer schweren Last befreit worden wäre.
    Horkay ging mit seinem Eigentum in den Umkleidebereich, wo er die Handtücher, mit denen er seine Nacktheit bedeckte, in die Ecke warf.
    Seine stummen Begleiter drehten sich schnell um.
    Ah,Horkay musste lächeln.....
    Er zog seine Kleider an,und nahm seine zweischneidige Axt, um sie am Gürtel
    zu befestigen.
    Seine beiden Sklaven fuhren erschrocken zurück und fingen das Jammern an.
    Bahadir Horkay sprach leise mit ihnen und erklärte, diese Axt sei nur für Feinde und für ungehorsames Personal bestimmt.
    Sie verstanden sofort.
    In den Jahren ihrer Gefangenschaft, hatten sie gelernt, die Sprache de Osmanen zu verstehen.

    Sie verliessen das Badehaus und wendeten sich dem Stadtzentrum zu.
    Seine Leibeigenen liefen immer ein paar Schritte hinter ihm.
    Durch die Kemalstrasse verliessen sie das Badeviertel und erreichten den Marktplatz, der im Zentrum von Istanbul lag. Eigentlich war es kein richtiger Marktplatz, nur eine große gepflasterte Fläche. Auf dieser Standen viele Zelte und Ständen, an denen die Händler lauthals ihre Waren anpriesen.
    Eine große Menschenmenge befand sich auf dem Platz.
    Kinder liefen umher,Osmanen, die sich nach langer Zeit wieder sahen begrüssten sich herzlich, Händler aus allen Teilen der Welt, und viele andere, die nur gesehen werden wollten.
    Bahadir Horkay wurde oft von vorbeigehenden Osmanen gegrüsst.Er war bekannt in Istanbul.Einige nickten nur, andere blieben stehen und man schüttelte Hände. Wieder andere sprachen Worte wie " Allles Gute" oder " Allah sei mit Dir, Bruder".
    Horkay ging zu einem Stand um etwas Fladenbrot für seine Gayaner zu kaufen. Sie hattens eit Stunden nichts gegessen. Der Händler fragte, ob das Deutsche seien. Die gucken so doof.Horkay erklärte dem unwissenden Händler das sind Gayaner. Der Händler machte eine abfällige Handbewegung und sagte: *******.....
    Sie umrundeten den Marktplatz und bogen in den Osmanboulevard.
    Dort standen die Stadthäuser von wichtigen Persönlichkeiten.
    Der Osmanboulevard, war die Prachtstrasse von Istanbul.Von dort gelangte man zum Palast des Sultan. Allah sei mit ihm.

    Der Großwesir hatte sein Haus dort stehen, vor dem sich immer eine große Menschenmange versammlte, um mit dem Wesir sprechen zu können.
    Da neben stand das Haus des Oberbefehlshabers Havadukkk, der aber selten in Istanbul zu finden war, er weilte bei seinen Truppen im Felde.
    Etwas weiter stand das Haus der Assassinen. Hier standen keine Bittsteller, wie vor dem Haus des Wesirs, hier stand niemand. Wenn man dem Haus zunahe kam,wurde man in das Innere hineingezogen, und wer weiß wie man es wieder verliess. Horkay ging schnell am Haus des Geheimdienstes vorbei.

    Dann kamen die Häuser von Sir Leif, ein Haus an dem jedes Detail stimmte. Dann erschien das Haus von Oze, der sein Haus in Gelb-Blau streichen liess, keiner wusste warum.
    Die Häuser von Strahlüman,Jani und Sansi befanden sich auf der anderen Strassenseite.
    Hier befanden sich auch die Diplomatsichen Vertretungen der anderen Reiche.
    Die Botschaft der Jadzaya, wurde neuerdings oft von Händlern,Diplomaten und anderen wichtigen Persönlichkeiten aufgesucht. Das Verhältnis zwischen Osmanen und Jadzayas hatte sich spürbar verbessert, seit die Bewohner Jadzayanies ihrer falschen Göttin abschworen.
    Daneben stand die Botschaft der Gayaner. Efeu bedeckte die Hauswand und viele Pflanzen liessen keine freie Sicht auf das Gebäude zu.
    Davor standen einigen osmanische Krieger, die das Gebäude bewachten, oder schützen sollte. Die Gayaner genossen nicht den besten Ruf.
    Dann erschien die Botschaft des Deutschen Reiches.
    Sie war ein Beispiel für übertieibenen, protzige Architektur. Die Fassade zeigte sich in schwerem Einheitsgrau. Langweilig. Die postierten Krieger mussten immer wieder aufgebrachte Osmanen zurückdrängen, die die Botschaft am liebsten gestürm hätten. Nicht aus Symphatie, nein die aufgestauten Emotionen waren eindeutig negativ. Die Deutschen verliessen ihre Botschaft kaum noch. Zu gefährlich. Sie waren aber auch selber Schuld......

    Sie erreichten die Aussenbezirke von Istanbul, wo die Behausungen der einfachen Bevölkerung sich befanden. Bald erreichten sie das westliche Stadttor.
    Sie schritten hindurch, wobei die Stadtwache Horkay zunickte. es waren keltische Krieger, die das Tor bewachten, seine Landsleute.
    Horkay hatte sein Stadthaus etwas abseits der Prachtstrasse liegen, in der Karastrasse. Neben ihm wohnte sein Keltenbruder Frederick Steiner und der schweigsame Memento.

    Die meiste Zeit verbrachte Horkay, draussen auf seinem Landsitz, wo sich die Falknerei befand. Dorthin wollten sie gehen.......
    Geändert von Hawkeye (23. Juli 2005 um 10:01 Uhr)

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  6. #6
    Der einzig wahre Falke Avatar von Hawkeye
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    Am Grab von Cem


    Bahadir Horkay stand am Grab von Cem Özkan. Er war der älteste Sohn von seinem Verwalter,Rashid, der in seiner Abwesenheit, die Falknerei und das Anwesen führte.
    Horkay kannte den Jungen seit seiner Ankunft, vor vielen Sommern, in Osmanien. Er sah den kleinen Jungen heranwachsen zum Manne.
    Er war stark und kräftig und doch nicht ohne Mut und Intelligenz. Er war ein aufgewecktes Kind. Horkay hatte gehofft, dass Cem eines Tages die Arbeit seines Vaters übernehmen könnte. Cem mochte die Falken....
    Nun standen Horkay, die beiden stummen Gayaner und Rashid am Grab von Cem.
    Alle waren sie überrascht, als Cem sich zum Militär meldete. Er war stolz darauf, angenommen worden zu sein, denn nur die Besten durften in die Streitkräfte des Sultans, Allah sei mit ihm.
    Er zeigte allen seine Tonurkunde, auf der er,als Krieger des Sultans genannt wurde.
    Die eintausend Krieger, unter dem Befehl von Erkan von Izmir, der ein sehr erfahrener und umsichtiger Hauptmann war, wurden in den hohen Norden gesendet.
    Dort passierte das Unglück. Sie waren gekommen als friedliche Sendboten, aber die hinterhältigen Deutschen stellten ihnen eine Falle und metzelten alle nieder.
    Welch eine Schande.
    Die Überreste, der Gefallenen, wurden nach Osmanien gebracht, wo viel Leid zutage kam, als die Angehörigen ihre toten Kinder, Ehemänner und Freunde sahen.
    Sie wurden nach islamischen Regeln bestattet und sie erhielten eine Totenwache, die hatte der Sultan angeordnet.
    Der Sultan grämte sich und schwor Rache. Als er die Nachricht vernommen hatte, schlug er seinen Kopf gegen die Wände des Palastes und rief "Meine Kinder, ermordet......."

    Rashid brach es das Herz. Er war immer sehr stolz auf seinen Ältesten.
    Horkay nahm den alten Freund in die Arme, um ihn zu trösten.Sogar die Gayaner bekamen feuchte Augen.....ein trauriger Tag ging zu ende........
    Geändert von Hawkeye (23. Juli 2005 um 15:00 Uhr)

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  7. #7
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    Deutsche Diplomaten

    Bahadir Horkay saß auf seiner Veranda, auf seinem ländlichen Anwesen.
    Schlimme Nachrichten erreichten heute morgen die osmansiche Hauptstadt.
    In der Frühe erschien ein deutscher Diplomat mit seinem Gefolge, vor dem Nordtor der Stadtmauer.
    Er verlangte den Sultan zu sprechen, er hätte wichtige Tontafeln aus dem Heiligen Reich Der Deutschen. Er käme in Frieden.

    Die keltischen Torwächter schauten misstrauisch, von der hohen, starken Mauer herab. Schon einmal erschienen Diplomaten und sprachen von Frieden.
    Im fernen Keltenland "Celtica" kamen Fremde, sogenannte Friedensstifter, und doch brachten sie Tod, Leid und Verzweiflung über die Kelten.
    Sie wurden in alle Winde, über alle Erdteile verstreut.
    Sie waren zu gutmütig, die Kelten. Sie glaubten den Worten über Frieden und Freundschaft.
    Als alle Clans der Kelten dem Frieden schworen, und den Worten Glauben schenkten und ihre Äxte und Schwerter aus der Hand legten, kam das wahre Gesicht der Fremden zum Vorschein.
    Sie hatten im Schutze der Nacht, eine große Streitmacht an die keltischen Siedlungen herangeführt. Sie griffen an.
    Schwert und Schild der Kelten hielten nicht stand. Sie wurden erschlagen, vertrieben oder in die unwürdige Sklaverei gebracht.
    Sogar ihre Götter wurde ihnen geraubt. Die Altäre und die heiligen Eichen wurden geschändet.
    Einige entkamen,nicht viele....zuwenige...
    Sie verloren sich aus den Augen. Ein trauruges Kapitel der Menschheit.

    Deswegen sahen die keltischen Krieger mit Misstrauen auf die "Friedensbringer" herab.Die Tore blieben geschlossen.
    Die Deutschen musstzen vor den Toren übernachten.....

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  8. #8
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    Die Karte

    Bahadir Horkay saß in seinem Studierzimmer auf seinem Landsitz, ausserhalb von Istanbul.
    Es war ein warmer Sommertag gewesen und die Falkenzucht verläuft sehr gut.
    Seine beiden stummen Gayaner, die er von Besitzer des Badehauses gekauft hatte, erwisen sich als Glücksfall für die Falknerei. Sie hatten die Gabe, mit den Greifvögeln zu reden. Es sah so aus, als wenn sie mit den Vögeln redeten.

    Horkay saß an seinem Schreibtisch und ging einer weiteren Leidenschaft, nach der Falkenzucht und dem Schreiben von Erzählungen nach, der Anfertigung von Karten.
    Den Wein und den Salat, stand abseits. Kaum angerührt. Er hatte nur noch Augen für sein Schaffen. Die Kerzen flakerten im Wind, der durch die offene Tür hereinwehte.Draussen zirpten einigen Grillen.

    Das Handwerk hatte er vom osmansichen Kartenmacher Kürmüt gelernt.
    Horkay hatte eine neue Karte vor sich liegen, die er gerade beschriftet.
    Es erwies sich als schwierig, den geografischen Gegenbenheiten Namen zu geben.
    Längst war nicht alles Land erforscht, so dass er nicht allen wichtigen osmanischen Würdenträgern gerecht werden konnte.
    Die nicht berücksichtigten Namen, würde er später in die Karte hineinschreiben.
    Was wohl der Sultan zu seiner Arbeit sagen würden?
    Hoffentlich sind die Osmanen, die mit ihrem Namen wichtige Orte schmückten, nicht brüskiert, über die Entscheidung von Horkay?
    Ich kann die Karte auch ändern, oder ganz vernichten, dachte Horkay.
    Ist ja nur eine ungeübte Leidenschaft von einem Falkner.

    Es war spät und Bahadir Horkay wurde müde. Die Karte lies er auf dem Schreibstisch liegen und machte sich bereit für die Nacht.

    Er war gespannt. was der nächste Tag bringen würde,.........
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hawkeye (24. Juli 2005 um 22:23 Uhr)

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  9. #9
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    "Oh, Allah, Herr über das Schicksal! Leid ist Deinem Volk wiederfahren, Unrecht wurde Deinem Volk getan! Dein Land geschändet! Dein Name verhöhnt! Frevel begangen an der Seele Deiner Diener!
    Wir kommen zu Dir, in dieser schweren Stunde und bitten um Kraft und Stärke! So steh den Deinen bei! Schärfe die Sinne derer, die in Deinem Namen in den Kampf ziehen! Die Schwert und Bogen in Deinem Namen führen! Laase die, die in Deinem Dienste kämpfen und mit Deinem Namen auf den Lippen sterben in das Paradies hinein, um ihr Opfer zu würdigen!
    Jeder der 10 Feinde erschlägt, möge Freund Allahs genannt werden! Jeder der 100 Feinde erschlägt, möge zusammen mit den Propheten genannt werden! Jedem, der als Märtyrer in Deinem Namen fällt, mögen im Paradies 10 Jungfrauen erwarten!
    Allah Akbar!"

    Aufruf des Iman von Istanbul zum Jihad gegen das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen

  10. #10
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    3. Teil des Assassinen-Berichtes

    Der Wald war nahe. Nur noch wenige Meter trennten die humpelnde Gestalt im schwarzen Umhang von der Baumgrenze. Er zog sein linkes Bein schwerfällig hinterher. Die Verletzung am Knöchel war durch die Behandlung des Jazaya-Heilers zwar besser geworden, dennoch behinderte sie ihn immer noch in seiner Beweglichkeit.
    Und das war trotz seines kurzfristigen Verschwindens immer noch ein Nachteil, den seine Verfolger nutzten, wo sie konnten. Ein pfeil schlug neben dem Assassinen im Boden ein, ein weiterer sirrte an seinem Kopf vorbei und bohrte sich in einen jungen Baum, der etwas vor dem Wald gewachsen war. Dem Baum würde dieser Treffer nicht viel ausmachen, dachte der Assassine bei sich. Ihm selber schon eher. Und die Jazaya-Bogenschützen zählten zu den besten ihres Faches.
    Er selbst hatte im Wald drei Verstecke angelegt, in jedem befand sich Wasser, Nahrung, einige Kleidung und natürlich Waffen. Darunter auch ein Bogen, doch selbst wenn er sich als guten Schützen sah, so wollte er sich nicht mit den Myrmidonen messen. Die Waldgrenze war erreicht, als der Assassine über seine Schulter die Phönix-Gardisten sah, die ihm schon seit Stunden auf den Fersen waren. Den ganzen Tag und die halbe Nacht. Er schätzte, dass er selber noch gut und gerne einen ganzen Tag auf hohem Niveau kämpfen konnte, danach würde er beginnen abzubauen. Die Jazaya hingegen konnten sich zwischendurch ausruhen, auch wenn einige der Soldaten es offenbar zu ihrer Mission gemacht hatten, ihn zur Strecke zu bringen. Besonders einer der Phönix-Gardisten, mit einem Bogen aus rotem Eibenholz, fiel dem Assassinen immer wieder auf.
    Für einige der Phönixe wurde die Sache also persönlich. Das hatte Vor- und Nachteile. Zum Nachteil war sicher, dass die betreffenden Soldaten alles daransetzen würden, ihr Ziel zu erreichen. Sie würden nicht ruhen und rasten, sich von keinem Hindernis aufhalten lassen, bevor sie ihm getötet hatten. Andererseits, engten sie so ihr Gesichtsfeld ein, achteten nicht mehr richtig auf die Welt um sie herum und ließen nach. Gleichzeitig vergaßen sie, ihrem Körper die notwendige Ruhe zukommen zu lassen, auch das machte sie schwächer.
    Außerdem war da der Wald. Ein Pfeil konnte nicht ungehindert mehrere Dutzend Meter überbrücken ohne auf ein Hindernis zu treffen. Ein Dolch war da viel hilfreicher. Dennoch, dachte der Assassine bei sich, würde er keinen Auftrag bei den Jazaya mehr annehmen. Vielleicht würde er zu den Gaya gehen. Gut, bisher waren nur rund zwanzig Prozent der ausgeschickten Assassinen wieder zurück nach Istanbul gekehrt, wenn sie gegen die Gaya vorgehen sollten. Es gab Berichte, diese Wilden würden das Blut ihrer Feinde trinken und deren Fleisch essen, nachdem sie diese auf den Zinnen ihrer Tempel geschlachtet hatten. Aber wenigstens waren die Gaya nicht so besessen, wie die Jazaya! Kein Assassine, der zurückgekommen war, hatte von so einer wilden Jagd berichtet. Die Gaya hatten eine Art: Sie akzeptierten ein Attentat. Wer sich nicht schützen konnte, der war auch nicht wert, dass ihm nachgetrauert wurde. Jedenfalls besagten das die spärlichen Berichte. Die Jazaya würden ihn bis in alle Ewigkeit jagen, wenn er sie nicht abhängen konnte.
    Während er durch den Wald eilte, sah er sich nach seinen Zeichen um. Er hatte einige Bäume leicht markiert - ein Schnitt in die Rinde, ein Blatt, dass er mit Harz an den Stamm geklebt hatte. Unauffällige Signale, die einem Verfolger auf die Schnelle nicht auffielen. Später vielleicht, aber dann wäre es zu spät.
    So folgte der Assassine seinem Weg, erreichte einen Baum nahe einer Lichtung und kletterte hinauf. Oben angekommen würde er den Bogenschützen ein gutes Ziel bieten, deshalb schwang er sich mit Hilfe eines Seils, das er um eine stabile Astgabel gebunden hatte, zu einem Nachbarbaum. Dieser stand nahe an einer Felsklippe. Hier war vor Urzeiten ein Berg abgesackt. Der Höhenunterschied betrug nahezu fünf Meter. Dort oben war das erste Camp vorbereitet. Dort würde der Assassine Nahrung und Wasser finden. Eine Pause einzulegen wäre zwar genau das Richtige für ihn, aber im Moment musste er seinen Vorsprung ausbauen. Das war wichtiger. Schlafen konnte er auch in der Nacht, auf einem weiteren Baum, den er sich dafür ausgesucht hatte.
    Danach würde er zu einem Flusslauf gelangen, auf ein Floss steigen und einige Meter stromabwärts fahren, bis zu einem kleinen Gasthof. Diesen würde er ignorieren. Er war nur als Ablenkung gedacht und die Familie, die ihn betrieb hatte auch nicht verdient, den Ärger der Jazaya zu spüren. In der Nähe des Hofes gab es einen Treffpunkt, an dem der Assassine ein Pferd erwartete. Dann wäre sein Weg nach Istanbul gesichert.
    Kaum hatte er die Klippe erklommen, sah er die Phönix-Gardisten unter sich. Sein Vorsprung war deutlich geringer, als er es gedacht hatte. Mit einem Bogen würde er die Verfolgenden um zwei bis drei Mann reduzieren können, aber auch seine eigene Position verraten.
    Es würde noch ein weiter Weg bis nach Istanbul werden.

  11. #11
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    Auf nach Istanbul

    Kapitel 1 Am Morgen


    Bahadir Horkay erwachte. Neben ihm lag seine Gefährtin, ein hübsche Keltenfrau, die ebenfalls aus Celtica fliehen konnte. Sie hatte schöne, lange hellblonde Haare und war sehr groß, wie alle Keltenfrauen.
    Sie schlief und atmete regelmäßig.
    Um sie nicht zu wecken, glitt Horkay sehr langsam und vorsichtig aus dem gemeinsamen Nachtlager. Das Feuer im Kamin war seit Stunden aus, Kühle stand im Raum.
    Schnell schnappte sich Horkay einen osmanischen Umhang aus feinstem Stoff. Dann trottete er gemächlich in den Waschraum und wusch sich gründlich. Die bereitgelegten Kleidungsstücke zog er schnell an und machte sich auf dem Weg in die Küche.
    Dort wurde schon das Frühstück für alle, die für Horkay arbeiteten, vorbereitet. Er schnappte sich frisches Brot und ein wenig Käse und verlies die Küche, nach draußen.
    Der Landsitz, die Falknerei, erwachte langsam zum Leben. Die Leibeigenen und Bediensteten gingen ihren morgendlichen Pflichten nach.
    Heute war aber ein besonderer Tag, heute sollte Horkay mit seinen Falken auf dem Handelsplatz von Istanbul auftreten. Er sollte die Bewohner und Händler nach Istanbul locken, damit die heimischen Händler mehr Handel treiben konnten. Dafür wurde er bezahlt.
    Horkay hatte lange dem Wunsch der Händler wiederstanden, seine Falken auf dem Handelsplatz vorzuzeigen, aber das Angebot war verlockend und er sagte nach vielen Gesprächen schließlich zu.
    Die Vorfreude bei Horkay war groß, er wollte seine Falken einem großen Publikum präsentieren, er schmunzelte bei dem Gedanken, wie die kleinen Osmanenkinder sich freuen werden.
    Horkay ging zum Tor und öffnete es, dann ging er ein paar Schritte den Weg entlang und schaute auf das Land. Die Sonnenscheibe zeigte sich noch nicht. Nur ihre Dämmerung erwachte im Osten.
    Nebelschleier hingen im Tal und zwischen den Bäumen und tauchten das Land in eine geheimnisvolle Stimmung. Die Luft war frisch und kühl, es duftete nach wildem Lavendel, der am Wegesrand erblühte.
    Vom Wald schwebte der Duft der Tannen und der Waldkräuter herüber.
    Horkay nahm mehrere tiefe Atemzüge und genoss die kühle Luft in seinen Lungen.
    Das fruchtbare Land schlief noch friedlich. Aber wie lange noch? Schlimme Nachrichten kamen immer öfter aus dem hohen Norden, die Deutschen marschierten auf Angelpolis zu, dies berichteten Händler, die aus diesen Teil der Welt kamen. Die Deutschen Horden überfielen Dörfer und kleine Siedlungen und trieben die Überlebenden in die Sklaverei. Die mussten dann in den Bergwerken arbeiten, bis sie vor Erschöpfung starben.
    Wie barbarisch, dachte Horkay.
    Er musste wieder an seine verlorene Heimat denken, die er vor vielen Jahreswechseln verlassen musste.
    Wilde Krieger hatten das stolze Volk der Kelten vertrieben.
    Zorn und Wut stiegen in Horkay empor.
    Horkay wusste, das seine alte Heimat, mit den vielen Erinnerungen, für immer verloren war. Schmerz umklammerte sein Herz.

    Das darf sich nicht wiederholen, dachte er entschlossen.
    Dann drehte er sich um, schritt mit schnellen Schritten durch das offene Tor, um die Vorbereitungen für den Aufbruch zu regeln............

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  12. #12
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    Bahadir Horkay saß auf der Erde, und schaute hinab ins Tal, in der Istanbul friedlich lag.
    Es war ruhig, nur ein paar Nachtfalter surrten umher, die Grillen zirpten und eine leichte Brise wehte übers schlafende Land.
    Der Mond stand hoch am Firmament und leuchtet nur für Horkay,ebenso die Sterne, die ihn hämisch anfunkelten, so als wollten sie ihn auslachen.
    Er zog an seiner Pfeife und genoß den Tabak, der seine Lungen füllte.
    Horkay fühlte die Unsicherheit, die langsam das Osmanische Reich umklammerte.
    Er schaute in die Ferne und wartete auf den Morgen, der ihn von seinen melancholischen Gedanken erlösen sollte...........

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  13. #13
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    So, in Abstimmung mit Hawkeye, wollen wir beide die Geschichte erzählen, wie es denn die Keltenkrieger nach Osmanien verschlagen hat. Ich hab angefangen zu schreiben und später werden wir uns wohl abwechseln.

    Ich wünsche viel Spaß beim lesen.

    @ Janilein

    Da poste ich mit, aber du sollst wissen, dass ein Geheimnis nur von Druidenmund zu Druidenohr weitergegeben werden darf.
    Sonst fallen noch Kinder in die Kessel mit dem Zaubertrank.

    "Die letzte Schlacht des Keltenreiches"

    Oder

    "Wie Hawkeye und Frederick Steiner zu den Osmanen kamen"


    Epilog

    "The wind lashed in our faces,
    the enemy found our traces!
    On moss-covered land
    Celtia we´re defend.
    At Stirling Bridge we tried to last,
    but we failed to stand fast.
    Blood mingles with pooring rain,
    writing tales of pain!"

    The Battle of Bannochburn (leicht gewandelt)

    »Die Brücke fällt«, brüllte eine Stimme in der Menge der keltischen Krieger. Hunderte Blicke wandten sich um und betrachteten das grausige Schauspiel, das sich ihnen bot. Regen fiel in Strömen, ein eisiger Wind peitschte über das zerklüftete und baumlose Land zu beiden Ufern des Stirling River. Die Brücke stellte die letzte Bastion der keltischen Armee dar, hier würde sich entscheiden, ob das Keltenreich lebte oder starb.
    Am Brückenkopf auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses hatte sich eine Hundertschaft der besten Keltenkrieger postiert, um dem Feind entgegen zu treten. Von dieser Seite des Flusses aus wurden sie von Bogenschützen unterstützt. Fast drei Stunden warfen die Hundert Welle um Welle der Angreifer zurück, die in ihren seltsamen rosafarbenen Uniformen in Scharen kamen. Eine schier nicht enden wollende Flut von Soldaten mit Beilen und Messern, Bögen und Schwertern kamen über die Hügel, die dereinst die Heimat der Kelten waren.
    Jetzt war die Gruppe am Brückenkopf auf zwanzig geschrumpft, sie mussten sich immer weiter auf die Brücke zurückfallen lassen. Hier konnten jeweils nur zwei Mann in voller Rüstung nebeneinander stehen und kämpfen, doch kaum war einer der rosafarbenen Krieger am Boden, kamen zwei neue und jeder Kelte der fiel, war ein weiterer schmerzliche Verlust.
    Unter den Kriegern, die am diesseitigen Ende der Brücke warteten, breitete sich Unruhe aus. Sie hatten den Befehl bekommen, sich nicht zu rühren, bis der erste feindliche Krieger seinen Fuß auf diese Seite des Ufers setzte, doch in ihnen brannte die Wut. Feinde waren in ihre Heimat eingedrungen, hatten ihr Land besetzt, ihre Brüder und Schwestern getötet. Und sie waren nur einen Steinwurf weit entfernt.
    Die Truppenführer hatten Mühe die Männer zurückzuhalten, immer wieder rief ein Kelte dazu auf, die Brüder auf der Brücke zu unterstützen.
    »Nach vorne«, brüllte der Krieger Frederick. Er war noch jung und unerfahren, sein Bart noch kurz und seine Disziplin ließ noch zu wünschen übrig. Schon zweimal musste der Truppenführer ihn zurück ins Glied drängen. Wieder folgten einige Krieger dem Aufruf und dieses Mal gelang es den Truppenführern nicht, die Reihen zu halten. Zehn oder zwölf Kelten warfen sich nach vorne, gerade als der vorgeschobene Trupp erneut einen Meter an Boden einbüßte.
    Die frischen Kelten drängten sich an ihren Kameraden vorbei und suchten den Nahkampf. Von dem plötzlichen Ausfall und dem neuen Schwung überrascht, der ihnen entgegen brandete, verloren die Rosanen den zuvor mit Blut eroberten Meter der Brücke wieder an die Kelten. Dutzende Tote und schwer verwundete fielen über die inzwischen vom Blut rutschigen Brüstungen der Brücke in die reißende Tiefe des Stirling River, die zwei Meter unter den Kämpfenden vorbeiströmte. Und der Fluss stand auf der Seite der Kelten. Niemand, der in ihn hineingeriet, kam wieder an die Oberfläche.
    Frederick war mit Schild und einer Axt bewaffnet an die Spitze geeilt, hatte vier Gegner erschlagen und ließ sich nun zurückfallen, um einem ausgeruhten Keltenbruder die erste Gefechtsreihe zu überlassen. In den wenigen Augenblicken der Ruhe, stellte er mit Entsetzen fest, wie viele der Rosanen noch am anderen Ende der Brücke warteten und wie wenige Kelten es doch waren, die mutig ihre Stellungen hielten. Eine Wurfaxt flog in die Menge der Kelten. Frederick riss seinen Schild nach oben und lenkte die Waffe zur Seite, so dass niemand zu Schaden kam. Aus seinem Schild jedoch war eine große Kante herausgebrochen, ein Halteriemen war gerissen - es war nutzlos. Als der keltische Krieger vor ihm zu Boden ging, nahm er den Schild und warf ihn mit der flachen Seite voran in die Menge der Feinde, griff sich die Handaxt des Gefallenen und begann mit zwei Waffen auf die nachrückende Feindesschaar einzuschlagen. Wieder und wieder traf er Fleisch und Knochen, zertrümmerte Schädel und riss klaffende Wunden auf. Doch allmählich schwanden auch ihm die Kräfte. Ein Streich traf ihn an der Schulter, worauf die Geschwindigkeit, mit der er seine Äxte schwang noch etwas mehr nachließ.
    Mit einem gewaltigen Hieb rammte er seinem letzten Gegner die Axt in den Leib, dieser erbebte im Todeskrampf und sackte leblos zusammen. Frederick hob den Kopf, grimmig sein Blick, seine Augen irrlichterten vor dem aufziehenden Wahnsinn der Schlacht, und sah in den gespannten Bogen eines der Rosanen, der wenige Meter vor ihm stand. Die Zeit floss plötzlich zähflüssig. Um ihn herum bewegten sich die Krieger wie in Zeitlupe.
    Langsam glitten die Finger des Bogenschützen von dem Schaft des Pfeiles. Die Federn streiften die Fingerkuppen, der Pfeil schnellte nach vorne. Ohne Schild war Frederick verloren, nur mit seinen Äxten das Geschoss abzulenken wäre ein Wunder.
    Dann traf ihn ein Schlag am Kopf, er fiel grunzend zu Boden und hörte das Splittern von Holz. Als er nach oben sah, rann ihm Blut in die Augen, doch der Pfeil hatte ihn nicht getroffen. Vielmehr das schützende Langschild eines seiner Keltenbrüder. Frederick wandte sich um und sah in das vorwurfvolle Gesicht von Hawkeye. Der erfahrene Krieger hatte bereits am Brückenkopf gefochten und die Schlacht bis jetzt überlebt. »Wie kannst du Dein Schild wegwerfen, Mann«, knurrte dieser. »Auf die Beine! Los!«
    »Danke«, brachte Frederick knapp hervor, dann wurde er von seinen Kameraden nach hinten geschleift. Die Rosanen versuchten vorzurücken, doch ein Pfeilhagel der keltischen Bogenschützen warf sie zurück. Entscheidende Sekunden, um die Brücke zu verlassen und sich in die befestigten Stellungen zurückfallen zu lassen, die am anderen Ufer warteten.

    1. Kapitel

    "Axes, flash, broadsword swing,
    Shining armour´s piercing ring,
    Horses run with polished shield,
    Fight Those Bastards till They Yield!
    Midnight mare and blood red roan,
    Fight to keep this Land Your Own!
    Sound the horn an call the cry,
    HOW MANY OF THEM CAN WE MAKE DIE!!!"

    Rudyard Kipling

    Der fallende Regen hatte tiefe Pfützen auf dem kargen Grün hinterlassen, über das die keltische Armee sich zurückzog. Jeder Stiefel warf eine Fontäne aus Schlamm auf und bespritzte die Krieger. In den zotteligen Fellen und Lederkleidern, mit ihren langen Bärten und den kampfbereiten Waffen, die in jedem Halfter hingen, sahen sie so noch wilder aus, als sie es tatsächlich waren.
    Jeder Kelte war nicht nur mit seinen privaten Waffen ausgestattet, sie hatten jedes Schwert, jede Axt aufgehoben, die eine gefallener Kamerad hatte liegen lassen. Wer mit der Axt eines Gefallenen Bruders einen Feind tötete, würde ihm so den Platz an der Seite der Götter sichern - sofern das nicht schon geschehen war. Andere Kelten stützten Verwundete. Viele Männern bluteten, hatten tiefe Stichwunden oder Treffer von Pfeilen hinnehmen müssen. Einigen fehlte gar eine Hand oder ein Arm. Doch keiner von ihnen dachte ans Aufgeben. Gut zwei Meilen hinter ihnen befand sich Entremont, die alte Hauptstadt, von der niemand je gedacht hatte, dass Feinde sie bedrohen konnten. Dort lebten Tausende Kelten, Frauen, Kinder und Alte. Beschützt wurde die Stadt nur noch von wenigen Wachen - jeder Mann der ein Schwert halten konnte, stand hier am Stirling River.
    Hawkeye schob Frederick voran, der mit einem Stofflappen die Schnittwunde am linken Arm abdeckte. Die Verletzung war nicht tief, aber bei jeder Bewegung des Armes würde sie wieder aufreißen. Später würde eine Narbe bleiben, die von den harten Kämpfen erzählte.
    Wenn sie überlebten.
    »Nach links«, meinte der erfahrene Krieger und deutete dem Heißsporn den Weg. Dort waren angespitzte Baumstämme in den Boden gerammt worden, einige natürliche Felsbrocken dienten zusätzlich als Deckung und als Hindernis für den vorrückenden Feind. Dahinter ragte eine Mauer etwas über zwei Meter auf, hinter der sich Bogenschützen postiert hatten. Dies war einst ein Handelsposten gewesen, doch man hatte ihn vor Jahrhunderten aufgegeben, als Entremont immer größer geworden war und einen zentralen Punkt im örtlichen Handel einnahm. Kaum hatten sie die eigenen Linien erreicht, sammelten sich die Truppen der rosafarbenen Armee. Sie überschritten die Brücke über den Stirling River und bildeten eine einheitliche Kampflinie. Vorne Axtkämpfer, dahinter Männer mit Speeren. An den Flanken Bogenschützen und vereinzelte Pferde in der Mitte der Schlachtreihe.
    Frederick und Hawkeye kauerten sich hinter die Pfähle und sahen erwartungsvoll auf die Ebene vor sich. Ihr Atem ging schnell, Anspannung stand in ihren Gesichtern. Das Kräfteverhältnis zwischen den Truppen klaffte weit auseinander. Mochten hier knapp eintausend Kelten stehen, so standen ihnen das drei bis vierfache an Gegnern gegenüber. Die Rosanen warteten, den Blick starr nach vorne gerichtet, dann stimmten sie ein jähes Geheule an, das durch Mark und Bein ging, doch schon bald war der gellende Ton verklungen und einige Kelten fingen an zu lachen.
    »Die keifen wie die Waschweiber«, knurrte Hawkeye und Frederick wandte sich zu seinen Brüdern um. »Das können wir besser!«
    Axtstiele und Schwertknaufe, Schilde und Stiefel begannen gegen die Mauern und die Holzpfähle zu schlagen. Dazwischen dröhnten vereinzelte Hörner und von drei Stellen in der Verteidigungslinie erklang das unverkennbare Geräusch der Dudelsäcke. Ein Chorus aus Lärm brandete den Rosafarbenen entgegen, die Stimmen der Krieger mischten sich darunter und verstärkten den Klang. Neuer Mut durchfloss die Kelten, Erschöpfung wich aus den Körpern, Verwundete griffen wieder zu den Waffen und gliederten sich in die Reihen ihrer Brüder ein.
    Inmitten des anhaltenden Tosen der Verteidiger begannen die Rosanen die Stellungen zu stürmen. Ein Hagel aus Pfeilen und Wurfgeschossen flog ihnen entgegen, die Dudelsäcke spielten ununterbrochen, die Hörner dröhnten, die Stimmen der Kelten übertönten die Schreie der sterbenden Angreifer. Als die erste Welle die Befestigungen erreichte sahen sich Hawkeye und Frederick in die Augen.
    »WIE VIELE VON IHNEN BRINGEN WIR ZUM VERRECKEN!!!«, brüllten sie und nahmen den Kampf wieder auf.
    Geändert von Chris (01. August 2005 um 07:46 Uhr) Grund: Text kursiv gestellt ^^

  14. #14
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    So hier mein erstes Kapitel......meine sind etwas kürzer als die von Frederick, dafür werde ich ein paar mehr schreiben....viel Spaß beim Lesen....

    @Janilein......ich bin natürlich dabei.....

    Das Ende des Keltenreiches

    Kapitel 1

    Die Brücke von Entremont




    Es goss in Strömen, schon seit Stunden und der eisige Wind peitschte die Regentropfen in die starren Gesichter der keltischen Krieger.
    Die Brücke von Entremont über den Stirling River musste verteidigt und gehalten werden.
    Dem Feinde zugewandt standen die Kelten am Zugang der Brücke und bildeten einen Brückenkopf.
    Sie waren so wenige. Die letzten Monaten waren sehr verlustreich.
    Die Zahl der Keltenkrieger schmolz wie Eis in der Sonne, während der Feind immer mehr Truppen ins Feld führte.
    Hier musste die Entscheidung fallen, an dieser Brücke aus Steinen, errichtet von den Vorfahren der Kelten.
    Einhundert keltische Krieger standen Schulter an Schulter an diesem Brückenkopf. Ihre grimmigen Blicke schauten hinaus ins trostlose Land.
    Die Bäume waren entwurzelt oder mussten dem Feuer weichen, das der heimtückische Feind entfachte.
    Die steinige Landschaft war in ein trauriges Grau gehüllt, als wenn die Kräfte der Natur die Zukunft der Kelten kannte.
    Die keltischen Krieger froren leicht und mussten gegen den Hunger kämpfen, der sich bemerkbar machte.
    Einige geschwächte Keltenkrieger mussten sich von ihren Brüdern stützen lassen, so erschöpft waren sie.
    Noch zeigte sich der Feind nicht, aber die Kelten wussten schon lange, dass er kam. Die Späher, die die zurückkamen berichteten von einer großen Armee, die auf Entremont zuhielt.
    Lanzenkrieger, Schwertkämpfer, Bogenschützen und Lanzenreiter marschierten die alte keltische Heerstraße in Richtung Entremont.
    Die Kelten waren mit Rundschilden bewaffnet, auf denen die Symbole ihrer Clans zu sehen waren. Feingeschliffene Äxte hielten sie in ihren klammen Händen, geschmiedet durch Kraft und Feuer, in den Schmieden von Celtica.
    Die Äxte wurden von den Druiden in geheimnisvollen Ritualen geweiht und den Kriegern überreicht, eine große Ehre die Axt zu tragen. Runen, die im Stahl zu sehen waren schenkten den Kriegern Umsicht, Mut und Stärke für die schweren Kämpfe.

    Nun standen die Krieger an der Brücke und sie hörten das Stampfen von vielen tausend Füßen auf den feuchten Boden. Zu sehen waren sie noch nicht, aber die erfahrenen Krieger kannten diese Melodie der nahenden Schlacht.
    In ihren Reihen waren die erfahrenen Kämpfer in der Minderheit, die Alten und die Jüngeren dominierten das Bild.
    Die Alten hatten zu viele und die Jungen zu wenige Sommer gesehen, sie würden nicht lange standhalten können.
    Einige wollten zurückweichen, vor diesem Rhythmus des Todes, aber die erfahrenen Kelten sprachen ihnen Mut zu.
    Sie blieben stehen.
    „ Da Sie kommen!“, ein Kelte rief und zeigte in die gemeinte Richtung.
    Dort erschienen die ersten Rosanen. Sie kamen links und rechts um einen Hügel herum und marschierten genau auf die Brücke zu.
    Viele tausend Lanzen zielten in den trüben Himmel, die Regentropfen trafen die Lederrüstungen der Feinde und spielten eine unheilvolle Melodie.
    Immer mehr Feinde kamen um den Hügel herum.
    Mehr als dreitausend hatten die Rosanen aufgeboten, um die Kelten zu vernichten.
    Trotzig schauten die einhundert Kelten in deren Richtung. Der Hauptteil der Keltenstreitmacht stand hinter der Brücke und erwartete den Angriff.
    Eintausend waren es noch, viele Keltenkrieger haben den Weg zu ihren Ahnen gefunden, getroffen durch Pfeil, Lanze und Schwert ihrer zahlreichen Feinde. Wie ein Unwetter waren die Rosanen in das Keltenland hereingebrochen, und es gab kein Entkommen.
    Da ertönte ein Signal und die Rosanen blieben stehen, in einer Langen Reihe.
    Dahinter, ungezählte weitere.
    Da ertönte ein gemeinsames Schreien der Rosanen, dass den Kelten durch Mark und Knochen ging, ein infernales Geschrei, wie von sterbenden Schweinen.
    Ein weiteres Signal ertönte und die ersten Reihen der Aggressoren liefen den Kelten entgegen, mit bösem Blick und fuchtelnden Waffen stürmten sie vor.
    Pfeile stürzten vom Himmel und trafen Holz, Schild, Erde und keltisches Fleisch. Viele Keltenkrieger fielen in den Schlamm, tödlich getroffen.
    Die Reihen lichteten sich, zu viele starben bei diesen feigen Angriffen, die den Tod brachten.
    Aus einigen schauten die Pfeilschäfte aus dem Körper, aber sie lebten und wussten ihr Ende war gekommen. Dennoch standen sie auf, um ihren Brüdern im Kampf zur Seite zu stehen.
    Da prallten die Schlachtreihen aufeinander.
    Stahl traf Knochen und Fleisch.
    Das Sterben begann.
    Viele Schreie der verwundeten waren zu hören, als ihnen Arm oder Bein abgetrennt wurden oder wenn Stahl in die Körper getrieben wurde.
    Der Boden färbte sich rot, vom Blut der gefallenen.
    Axt und Schild hielten nicht stand.
    Lanze und Schwert schlugen auf die Kelten ein, die tapfer kämpften und viele Feinde erschlugen. Die Äxte wurden geschwungen und die Schwerter der Feinde zerbrachen an der Macht des Stahls.
    Arme und Beine flogen durch die Luft und blieben an der feuchten Erde haften.
    Körper wurden zerschmettert.
    Die jungen Keltenkrieger fochten trotzig gegen erfahrene Söldner und Soldaten, aber viele der jungen Kelten standen nur kurz im Kampf, sie fielen ohne Ruhm und Ehre.
    Die Zahl der Kelten schmolz dahin, am Zugang der Brücke nach Entremont und Hawkeye sah seine Brüder fallen...........

    Story des Jahrzehnts
    update 16.08.2019



    Schreibt endlich weiter...


    "Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
    Kiel-Trainer Ole Werner am 13.01.21 nach dem Sieg gegen Bayern München


  15. #15
    Herzog von Duran Avatar von Frederick Steiner
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    2. Kapitel

    Leichen stapelten sich vor den Füßen der beiden Kelten, die Rücken an Rücken gegen die Rosanen vorgingen. Sie waren von Kopf bis Fuß mit Blut besudelt, die Klingen ihrer Äxte waren schon schartig geschlagen, die Schilde kaum mehr in der Lage einen feindlichen Hieb zu blocken.
    Hawkeye und Frederick waren die letzten Kelten, die noch so weit vorne fochten. Hinter ihnen tobte der Kampf schon an der Mauer des alten Handelsposten. Die einzige Stelle, an der die Rosanen noch nicht gegen den Wall drangen, war der schmale Streifen, den sie blockierten. Drei weitere Rosane griffen an, einer wurde durch einen Pfeil im Hals getroffen und sank sofort zu Boden - die keltischen Bogenschützen waren fast so todbringend wie ihre Äxte und Schwerter führenden Brüder.
    Jeder Kelte nahm einen der Angreifer aufs Korn. Hawkeye wich einem Axthieb aus, rammte dem Rosanen sein Schild in das Gesicht, kam so dich an den Körper seines Gegners heran und jagte ihm die Axt in den Bauch. Ein Schwall Blut und Gedärme ergoss sich auf dem Boden, der inzwischen seine Grüne Farbe vollständig verloren hatte. Hawkeye blickte sich zu Frederick um, dieser hatte sich unter dem Schlag des Rosanen weggeduckt und ihm mit seiner Axt ein Knie zertrümmert. Als dieser unter dem Schlag zu Seite kippte, sauste die Axt des Kelten auf dessen Schädel und ließ Knochen splittern.
    Schwer atmend wanderte der Blick der Krieger über das Schlachtfeld. Kurzfristig erhielten sie eine Verschnaufpause. »Meine Axt ist schon fast stumpf«, knurrte Frederick und erkannte am Gesichtsausdruck seines Kameraden, dass es auch Hawkeye so erging. Es lagen ausreichend Waffen der gefallenen Rosanen vor ihnen, doch sie weigerten sich schlicht diese aufzunehmen und damit zu kämpfen. Damit würden sie anerkennen, dass auch die Rosanen wahre Krieger waren und diese Ehre hatten sie nicht verdient.
    Von der Seite näherte sich ein weiterer Rosaner und Frederick sprang ihm entgegen. Hawkeye achtete auf die vordere Front und konnte nochmals durchatmen. Keine weiteren Fußtruppen kamen in Sicht. Das Klirren von Metall auf Metall lenkte ihn kurz ab, ein Blick zur Seite zeigte, das der Kampf zwischen Frederick und dem Rosanen nicht so schnell vorbei war, wie der letzte. Hawkeye sah wieder nach vorne und traute seinen Augen nicht. Ein Reiter kam auf ihn zu, dahinter schloss sich eine Schar Krieger an. Die Hufe des Pferde wirbelten Erde und Körperteile auf, der Reiter richete grimmig einen Speer auf den Keltenkrieger. Nur ein Sprung zur Seite würde ihn retten, doch dann konnten die Fußsoldaten hinter dem Reiter ihn angreifen. Also blieb Hawkeye auf den Beinen, packte sein Schild fester und erwartete den Aufprall des Speeres.
    Nur noch wenige Meter trennten Schild und Speer, als ein Schemen dem Reiter entgegenflog und ihn aus Sattel warf. Das Pferd verlor das Gleichgewicht und stürzte auf den Reiter. Als es sich wieder erhob und in die andere Richtung galoppierte, rührte sich der Rosane nicht mehr.
    Frederick hatte den einzelnen Rosanen erledigt und in den Kampf eingegriffen.
    »Ich hab dir gesagt: Du sollst dein Schild nicht wegwerfen! Verdammter Junge«, knurrte Hawkeye erleichtert, dann kamen die Fußsoldaten.
    Zwei erlagen wieder Pfeilen von aus den hinteren Reihen, doch immer noch waren sechs Rosane dort. Hawkeye und Frederick mobilisierten die letzten Reserven, schlugen zwei Gegner zu Boden, dann ließen sie sich zurückfallen. Neue Angreifer kamen auf ihre Stellung zu, die Position war nicht mehr zu halten.
    »Zurück zur Mauer«, rief Frederick. Dort hielten zwei Dutzend Kelten einen Eingang bewacht und boten den erschöpften Kriegern vorerst Sicherheit und Schutz.

    Im Inneren des alten Handelsposten herrschte rege Aktivität. Pfeile wurden zu den Schützen gebracht, die immer öfter Feuerpausen einlgen mussten, weil ihnen die Munition ausging. Frederick und Hawkeye bekamen einen Krug mit Wasser gereicht. Kaum hatten beide davon getrunken, fiel einer der Bogenschützen von seinem Posten, einen Pfeil in der Brust. Sofort kam einer der Rosanen durch das Fenster geklettert und konnte nur mit Mühe erschlagen werden. Binnen dieser Zeit war es den Bogenschützen in der Nähe kaum möglich gewesen weiter zu schießen. Wieder drängten Rosane durch das Fenster und es dauerte einige Zeit, bis die Stellung wieder geordnet war.
    Hawkeye und Frederick hatten mitgeholfen die Rosanen zu beseitigen und konnten durch das Fenster einen schnellen Blick nach draußen erhaschen. Die Angreifer brachten kurze Leitern mit, versuchten diese an die Fenster des Gebäudes anzubringen und so ins Innere zu gelangen. Unterhalb der Fenster sammelte sich eine ganze Horde der Rosanen, bereit zu Angriff.
    Geändert von Frederick Steiner (30. Juli 2005 um 21:07 Uhr)

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