[Baldurs Gate 3] Die Schwertküste 100 Jahre später

[Azrael]

Der versteckte Raum erweist sich als der Ort, wo der Nekromant die Werkbänke für seine makabere Arbeit aufgestellt hat. Auf einem Tisch liegen tote Gedankenschinder-Larven herum, Balthazar hat offensichtlich an den Parasiten irgendwelche Experimente vorgenommen. Rechts davon sind es tote Pixies, dort muss er die Mondlaternen konstruiert haben. Und links auf seinem Bürotisch finden sich die letzten Aufzeichnungen seiner Experimente, datiert auf den Tag, an welchem er letztendlich zum Mausoleum aufgebrochen ist:

..Ich habe einige der Materialien von unter dem Turm umgeleitet. Ich wollte die nötigen Kräfte ausschliesslich aus dem Mausoleum nehmen, aber der General möchte nicht, dass seine Familiengruft in Mitleidenschaft gezogen wird. Vielleicht bleibt mir aber ohnehin keine Wahl. Der Tempel wird das Nachtlied nicht einfach so aufgeben - und die Unverwundbarkeit des Generals selbst hängt davon ab. Ich bin sicher, er wird einen kleinen Verstoss gegen seine Befehle verzeihen, wenn dafür die Armee die Freiheit hat, endlich auf Baldurs Gate zu marschieren.

Mintharas Vermutung war korrekt, das im Mausoleum versteckte Artefakt ist der Schlüssel zu Ketheric Thorms Unverwundbarkeit. Bemerkenswert ist dabei, dass jetzt klar wird, das ist das gleiche Relikt, von dem die Gruppe schon im Druidenhain gehört hatte. Das Ding, das die andere Abenteurergruppe zusammen mit Halsin erfolglos gesucht hatte.



Gale nimmt währenddessen den Arbeitstisch mit den toten Pixies unter die Lupe. Er erkennt den darin eingeritzten Ritualkreis und bestätigt die Vermutung, dass der für die Erschaffung der Mondlaternen dient. Er überlegt sich, dass er damit vielleicht sogar arbeiten könnte, um eine Laterne herzustellen, welche die Schatten befehligt anstatt sie nur abzuwehren. Aber andererseits, Schattenmagie und getötete Feen verwenden, um Zauber zu wirken, die man aus einem guten Grund nicht verwenden sollte? Hält das Gale wirklich für eine gute Idee?



Es lohnt sich bisweilen durchaus auf das Gewissen der Begleiter zu vertrauen. Zumindest das der meisten Begleiter, so Komiker wie Astarion mal aussen vor. Denn man kann im anschliessenden Dialog Gale durchaus in die eine oder andere Richtung drängen (die Laterne herzustellen oder es zu lassen). Aber wenn man es ihm überlässt, schreckt er selbst vor seiner Idee zurück und zerstört stattdessen den Ritualkreis. Hier wird Balthazar erst mal keine Feen mehr in magische Gefängnisse sperren.



Und sieh an, seine Göttin hat den guten Gale noch nicht abgeschrieben. Er erhält einen Segen dafür, dass er die verdorbene Magie zerstört hat. Was niemanden so sehr überrascht wie Gale selbst, der angenommen hatte, dass er bei Mystra für alle Zeiten unten durch sei. Merkwürdig, dass sie ihn gerade jetzt für einen solchen Dienst belohne.



Draussen auf der Terrasse muss sich Levyn dann nach längerer Zeit mal wieder einen Trank einwerfen, um mit Tieren zu sprechen. Denn sie findet diese Katze ganz interessant, die dort am dösen ist. Zu ihren Pfoten liegt eine tote Illithiden-Larve...

[Azrael]

Die Katze stellt sich Levyn als die gefürchtete 'Stahlklaue' vor. Sie besteht auf den Namen, auch wenn ein paar der Narren im Turm sie unverständlicherweise Samtpfote nennen würden. Sie jage hier das Kriechzeug, wegen der vielen getöteten Kreaturen habe sie sich ihren Namen verdient. Moment, die Katze jagt und tötet Illithiden-Larven? Nun... sagen wir doch einfach: Weitermachen, gute Arbeit.



Zurück im Erdgeschoss gibt es einen letzten Charakter, dem man noch besuchen muss bevor es weiter in den Kerker geht. Sie stellt sich der Gruppe als Araj Oblodra vor, ihres Zeichens Bluthändlerin.

"Es ist mir ein Vergnügen einer Wahren Seele zu begegnen. Und Eurem blassen Begleiter."

Astarion hebt im Hintergrund misstrauisch eine Augenbraue.



"Ich würde Euch gerne meine Dienst anbieten. Ich handle mit Blut und den Tränken, die daraus gebraut werden. Ich würde Euch gerne einen zubereiten, wenn Ihr mich mit Eurem Blut beehren würdet. Mit nur einem Tropfen kann ich einen mächtigen Trank für Euch brauen. Den Rest behalte ich."

Hm. Gale merkt an, dass die Dame wohl vor allem am Blut von Gedankenschindern interessiert sein dürfte. Und Wahre Seelen dürften somit das sein, was für sie am nächsten daran heran komme. Wenn sie beim Kult der Absoluten danach sucht, besteht für sie im Gegensatz zu Illithiden zumindest keine akute Lebensgefahr. Jedenfalls kann jeder der Charaktere mit Larve bei Araj einmal Blut spenden gehen, um einen seltenen Trank zu erhalten. Dessen Effekte hängen vom Volk des Blutspenders ab: Bei Halbelfen ist es ein starker Heiltrank, ein Githyanki-Trank lässt einen bis zur nächsten Rast drei bestimmte Zauber frei wirken, bei Menschen erhält man Übung in allen Talenten bis zur nächsten Rast, etc.



Aber das Blut der Wahren Seelen ist überraschenderweise nicht ihr einziges Anliegen.

"Wir könnten vielleicht noch über eine andere Sache sprechen: Euren Freund hier. Er ist ein Vampir, nicht wahr? Oder zumindest eine Vampirbrut."

Eine Bluthändlerin erkennt das natürlich sofort.

"Keine Sorge, hier sind wir alle... Freunde unter der Absoluten. Ich werde Euch schon nicht beissen."

"Oh, aber das wäre mir durchaus recht."

"Ihr... bitte was?"

Sie wendet sich vom verdatterten Astarion ab und spricht wieder mit Levyn.

"Er gehört Euch, nehme ich an?"

"Was ist denn das für eine dämliche Frage, er gehört erst mal sich selbst."

"Das glaubt er vermutlich wirklich. Wie bezaubernd."



"Ich träume schon seit meiner Kindheit davon, dass mich ein Vampir beisst. Ich will spüren, wie mein Lebensblut entweicht, wie es ist auf der Schwelle zwischen Leben und Tod zu tanzen. Ich werde Euch selbstverständlich entlohnen - mit einem Trank von legendärer Macht, der dem Trinkenden dauerhaft mehr Stärke verleiht. Er ist unverkäuflich, aber er soll Euch gehören, wenn er mich beisst."

"Ehehe.... Ich muss leider ablehnen."

"Erstaunlich, ich dachte, Ihr würdet so eine Gelegenheit beim Schopf packen."

"Tut mir leid, entschuldigt uns bitte kurz."

Er packt Levyn am Arm und murmelt ein leises 'Ist das Euer Ernst?' hinterher.

[Bassewitz]

Was ist Aster denn für ein Hasenfuß? Beißt fast die ganze Gruppe heimlich, aber wenn eine hübsche Fremde möchte, dass er seine Fänge in sie hineinstößt, bekommt er kalte Füße?

[Azrael]

Astarion wird noch erklären was sein Problem ist, aber trotzdem, was stellt er sich ausgerechnet jetzt auch so an. Der soll gefälligst auch mal was fürs Team auf sich nehmen. Die Situation ist freilich noch harmlos, wir erhalten später im 2. Akt noch die Gelegenheit ihn potenziell viel mehr zu verärgern.

[slowcar]

Ist das der Trank mit dem man ein Attribut permanent steigern kann, also die zweite Möglichkeit neben der Vettel?

[Azrael]

Genau der ist es.

[Azrael]

Also, was ist denn nun Astarions Problem, wenn ihm schon mal jemand freiwillig einen Hals zum reinbeissen anbietet?

"Mit ihrem Blut stimmt etwas nicht, ich rieche es bis hierher, es ist... ranzig. Ich kann es nicht recht erklären, aber es fühlt sich unnatürlich an. Es würde mich schon nicht umbringen, aber angenehm wäre es auch nicht."

"Ich werde Euch zu nichts zwingen, aber wir könnten den Trank schon gut gebrauchen."

*seufz* "Na gut, ich mache es..."



"Herzblatt, ich habe es mir plötzlich anders überlegt! Wer könnte einen so köstlichen Hals schon widerstehen?"



Gesagt getan, Astarion stellt sich hinter die Bluthändlerin und beisst zu.



Die geniesst es sichtlich und ist hochzufrieden. Anders als Astarion, der hustend und fluchend zurück weicht. Er spuckt das Blut grösstenteils wieder aus, weil das geradezu widerlich modrig und verderbt sei.



Aber die Belohnung ist es wert. Permanent +2 Stärke.

[Bassewitz]

Ist die untot oder so?

[Azrael]

Nein, auch wenn man es vermuten könnte. Es ist vermutlich eher so, dass sie an ihrem eigenen Blut auch herum experimentiert hat.


Noch mal ein kurzer Ausflug zurück auf die Terrasse im 1. Stock. Kleine Frage an die BG3-Spieler unter den Lesern, kennt ihr diese Passage? Ein Charakter mit genügend Stärke kann hier auf das Gerüst springen.



Hier oben versammelt sich nämlich eine seltsame Truppe: Drei der fliegenden Ghule, die man beim Angriff auf das Gasthaus zum letzten Licht schon mal angetroffen hat. Die stellen sich Levyn in de Weg, weil sie unzufrieden sind und sich bei einer Wahren Seele beschweren wollen. Die Absolute hätte ihnen Fleisch versprochen, aber sie würden immer noch hungern.

"Tja, Gammelfleisch ist aus, tut mir leid."

"Lügnerin! Sie werfen Leichen in die Tunnel unter dem Turm, wir haben es gesehen! Irgendwer wird dort unten fett und wir müssen hungern. Wenn die Absolute ihr totes Fleisch nicht teilen will... reissen wir es eben den Lebenden vom Fleisch."



Die drei Ghule beginnen sich bedrohlich rund um Levyn zu positionieren. Da sind sie freilich an die Falsche geraten.

"Wisst ihr: Ich habe noch nie Ghul gegessen. Für Euch mache ich eine Ausnahme."

"Was? Das wagt... Wir warten. Aber nur noch ein bisschen. Kommt!"

Und damit erheben sie sich in die Lüfte und flattern davon. Schade eigentlich, Levyns Schwertarm wurde schon wieder langsam unruhig.



Es folgt der nächste Sabotageakt. Ihr erinnert euch vielleicht noch an den Metallbehälter voller Larven, der unten am Schiffsanleger steht, bereit um mit dem nächsten Schiff nach Baldurs Gate gebracht zu werden.



Sie sind noch immer da, in ihren Gedanken sieht Levyn die wimmelnde Masse der Larven in dem Behälter.

[Rince Wind]

Das Fass trage ich in BG immer noch mit mir herum.

[Kathy]

Ich hätte es vermutlich auch bevorzugt, die Ghule hier zu zerklatschen - dann können die später keinen Ärger mehr machen. Natürlich nur, wenn das zerklatschen der Ghule nicht zu viel Aufmerksamkeit und Ärger hervorruft.

[Herbert Steiner]

Noch mal ein kurzer Ausflug zurück auf die Terrasse im 1. Stock. Kleine Frage an die BG3-Spieler unter den Lesern, kennt ihr diese Passage? Ein Charakter mit genügend Stärke kann hier auf das Gerüst springen.

Nein, cool!

[Azrael]

Das Fass trage ich in BG immer noch mit mir herum.

Ich hätte es vermutlich auch bevorzugt, die Ghule hier zu zerklatschen - dann können die später keinen Ärger mehr machen. Natürlich nur, wenn das zerklatschen der Ghule nicht zu viel Aufmerksamkeit und Ärger hervorruft.

Der Gedanke kam mir tatsächlich auch. Aber ich konnte es auch nicht lassen mit unserer Barbarin die Ghule zu bedrohen, es schien mir einfach so passend. Wer konnte denn ahnen, dass die Ghule gleich so viel Schiss vor ihr bekommen.


Aber Levyn bekommt auch die Gedanken der Illithiden-Larven mit. Über den 'Träumer' der in der Dunkelheit wartete bis er geweckt wurde. Wieder so ein nebulöser Hinweis auf irgendetwas grässliches, das unter den Türmen des Mondaufgangs lauert...



Jedenfalls wollte man sich um die Larven noch kümmern. Und am besten geht das mit Astarion, weil der mit seiner hohen Geschicklichkeit und seinem Bonus auf Heimlichkeit die beste Chance hat den Plan umzusetzen, den ich jetzt vorhabe. Erster Schritt: Es steht bereits ein Fass mit Schwarzpulver herum und die Gruppe schafft unauffällig ein paar Feuerweinfässer aus dem eigenen Bestand herbei. Die müssen auch nach Baldurs Gate, Versorgungsgüter für die Kultanhänger in der Stadt, genau! Die werden so platziert, dass sich das letzte von den Fässern in der Dunkelheit ausserhalb der Sichtweite der Wachen befindet. Danach machen sich Levyn, Gale und Schattenherz aus dem Staub, während Astarion sich tarnt und in den Schatten verschwindet.



Anschliessend musste Astarion nur noch eine Flasche Alchemistenfeuer auf das letzte Feuerweinfass werfen und das Spektakel beobachten.



Wie Wachen des Kults eilen wie aufgeschreckte Hühner in dem Inferno umher und suchen nach der Ursache der Explosion. Und während die dort sind, schleicht sich Astarion davon. Wir waren niemals hier...



Und während die da oben beim Pier alle Hände voll zu tun haben, ist die Gruppe längstens unten im Kerker angekommen.

[slowcar]

Das mit den fliegenden(!) Ghulen kannte ich auch nicht

[Azrael]

Man läuft an den Zellen vorbei und entdeckt die beiden Gruppen, die man gesucht hat. In Zelle 4 sitzen die überlebenden Tieflinge und in Zelle 2 die Tiefengnome. Aber es gibt auch einige prominente Abwesende: Zevlor (der Anführer der Tieflinge), das Tiefling-Kind Mol und Herzog Ravengard sind nirgendwo zu erblicken. Die Wachen sind auch nicht besonders hilfsbereit, die meinen alle nur, dass man sich bei Fragen an die Wärterin wenden solle. Und überhaupt, es dürfe auch keiner mit den Gefangenen sprechen, das habe die Wärterin ausdrücklich befohlen.



Also lässt man die Wachen stehen und wendet sich an die Wärterin. Die befindet sich in ihrem Büro im Zentrum des Kerkers und erweist sich sehr schnell als echte Unsympathin. Sie ist tatsächlich keine Wahre Seele, "nur" eine gewöhnliche Kultanhängerin. Wobei das manchmal sogar schlimmer ist, bei manchen Wahren Seelen wie Minthara kann man zumindest zu deren Verteidigung sagen, dass sie sich dem Kult nicht ganz freiwillig angeschlossen haben. Die Wärterin ist dagegen aus freien Stücken im Kult und ausserdem ein Stinkstiefel. Sie herrscht Levyn an, dass man sie gefälligst nicht nerven solle. Balthazar höchstpersönlich habe angeordnet, dass niemand mit den Gefangenen sprechen dürfe, also setze sie den Befehl auch durch und lasse nicht mit sich diskutieren. Und wenn man Levyn nicht mitgeteilt habe, wo Herzog Ravengard sei, dann müsse sie es offensichtlich auch nicht wissen. Bei der beissen wir auf Granit, die lässt überhaupt nicht mit sich diskutieren. Auch die Charisma-Klassen wären da übrigens erfolglos.



Deshalb muss man das Problem mit Timing lösen. Dabei hilft das Erzwingen des Rundenmodus, weil sich die Wachen in dem auch nur rundenweise bewegen, während man im Dialog dagegen keine Limiten hat. Das bedeutet, dass Levyn nur den Moment abpassen muss, wenn die Wachen und die magischen Augen die beiden Zellen gerade nicht im Blick haben, um ein paar Worte mit den Gefangenen zu wechseln.



Erste Anlaufstelle sind die Tieflinge. Immerhin eine gute Nachricht, Lia und Cal leben noch, Rolans Geschwister wurden gefangen genommen und nicht getötet. Aber sie sind extrem misstrauisch, als Levyn an ihre Zelle tritt. Natürlich kennen sie unsere Barbarin, aber sie gehen davon aus, dass sie jetzt eine Wahre Seele sein müsse, wenn sie einfach so in den Türmen des Mondaufgangs herumspaziert. Und/oder dass Levyn in der Sache mit Zevlor zusammenarbeite, der sie bekanntlich beim Überfall des Kults im Stich gelassen hat. Levyn muss eine ganze Weile auf die beiden einreden, ihnen von Rolan erzählten, etc. um beiden davon zu überzeugen, dass sie nicht zum Kult gehört, sondern hier sei um den Kult zu sabotieren.



Wenn Levyn helfen will, könne sie es gerne versuchen. Bei einem Gefängnisausbruch seien sie auf jeden Fall dabei. Aber vielleicht möchte man es vermeiden sich gleich mit jeder Wache im Kerker anzulegen, weshalb man subtil vorgehen müsse. Die Tiefengnome zwei Zellen weiter würden die ganze Zeit mit einander tuscheln, ganz offensichtlich planen die etwas. Lia und Cal empfehlen sich in einem ersten Schritt mal mit denen abzustimmen.