Psychische Erkrankungen

[Tohuwabohu]

Schreib halt mal ein Buch, mir hat das viel Ruhe gebracht und mich viele Monate lang beschäftigt.

[wisthler]

Meine Erfahrung ist, dass man auch nicht erwarten sollte einmal Sport zu machen und alles ist gut. Wenn man es öfters macht, ist man sehr schnell fokussiert und die Gedanken treiben nur noch dahin ohne zu stören. (egal welche)
Hilft Probleme richtig einzuordnen usw., dazu hilft es die Serotonin Produktion wieder etwas anzuregen und gleichzeitig auszupowern. (was auch sehr wichtig ist, aber eben nur bei einem Training von mindestens 3 mal die Woche über einen längeren Zeitraum funktioniert)

Und wenn man dann regelmäßig Sport macht, informiert man sich meistens auch über einigermaßen gesunde Ernährung, was auch wichtig ist gerade bei dem psychische Erkrankungen und teilweise auch Entspannungsübungen von Meditation, bis Yoga, ASMR usw.
was wiederum auch Vorteile mit sich bringt.

Daher ist das ganze eher als Anfang eines Gesamtprozesses zu sehen und rein statistisch wirkt dies bei ziemlich vielen.

[TeeRohr]

Dem kann man nur zustimmen, whistler.

Nordstern, nach allem was man so von dir liest, solltest du damit anfangen die Ursache deiner Probleme bei dir zu suchen und damit offen, aber auch fair dir und anderen gegenüber sein.
Ob es dein Job ist, dein Gewicht, deine Mietthematik, deine Psyche oder was du sonst noch alles für größere und kleinere Probleme hattest.

Ich will damit nicht sagen, dass du dir alles einbildest, aber von Außen ergibt sich ein Bild über recht ungewöhnliche Themen und meiner Erfahrung nach liegt die Lösung entweder darin, dass man mit Leuten spricht die sich auskennen und dann deren Rat- und Lösungsvorschläge beherzigt und nicht stattdessen sagt: "Jaaaa, aber bei mir ist das ganz anders!"

Ich persönlich halte jedenfalls wenig von "bei 95% hift Sport - bei mir nicht!" Klingt einfach in den meisten Fällen nach einer Ausrede und in deinem Fall häuft es sich auffallend.

[Bassewitz]

Knaller: Ich habe jetzt anscheinend den Verdacht auf ADHS und muss einen Psychiater finden, der das im Erwachsenenalter vernünftig diagnostizieren kann, und dann erstmal einen Termin bekommen. Überlege schon, den Termin für die Diagnose (geht das überhaupt in einer Sitzung per Test oder so?) selbst zu bezahlen, um nicht ein Dreivierteljahr warten zu müssen.

Hat da jemand Erfahrungen? Ich habe nur schon gehört, dass man da nicht einfach zu jedem x-beliebigen gehen sollte, weil sich das bei Erwachsenen ganz anders äußert als bei Kindern und selbst als Kind war ich jetzt nicht so körperlich aktiv wie man sich das klischeehaft vorstellt.

[BruderJakob]

Wer äußerte denn diesen Verdacht?

[Shakka]

Überlege schon, den Termin für die Diagnose (geht das überhaupt in einer Sitzung per Test oder so?) selbst zu bezahlen, um nicht ein Dreivierteljahr warten zu müssen.

Mach das. Weil danach wirst du weitere Termine beim Neurologen usw. benötigen.
Wenn du schon den Verdacht auf ADHS hast, wird dich das wohl schon einschränken oder zumindest nerven. Mehr Tempo bis zur Behandlung wäre mir schon etwas Geld wert.

Dieses Buchungsportal könnte auch helfen:
https://www.doctolib.de/

[Bassewitz]

Auch noch beim Neurologen? Habe mich schon durch ein paar Seiten von Psychiatern und Neurologen geklickt und eine neurologische Praxis (eine der größten in Hannover) schreibt einfach direkt, dass sie ADHS nicht machen. Schönen Dank auch.

Danke, Shakka.

@BJ: Wo fange ich an? Also eine Ex, die selbst ADHS in der Familie hat, äußerte einmal den Verdacht, aber das wollte ich natürlich nicht wahr haben und habe es lange ignoriert. Habe nur zufällig von jemandem mit ADHS gehört, dass bei ihm Koffein ebenso wirkungslos ist wie bei mir und mich deshalb mal etwas genauer informiert und naja, nach etwas einlesen fühle ich gerade eine sehr seltsame Mischung aus "endlich habe ich eine Erklärung für praktisch mein gesamtes Leben (Erleichterung)" und "Oh meine Güte, ich bin wohl weniger normal, als ich dachte".
Auf jeden Fall will ich das Abklären lassen, aber es würde halt wirklich meine beruflichen und sozialen Probleme erklären. Manchmal sitze ich da und frage mich schon "Warum bin ich bloß so, auch wenn ich das eigentlich nicht möchte?", weil beispielsweise die Impulskontrolle fehlt etc. Gerade für meine Frau ist meine Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit und unorganisierte Art sehr belastend und bisher hat sie das als mangelnden Wunsch, mich zu bemühen, und mangelnde Wertschätzung ihr gegenüber aufgefasst, aber jetzt könnte es eine Erklärung geben, weshalb mir fast schon unmöglich ist, mir für andere Menschen selbstverständliche Dinge anzueignen, selbst, wenn ich es wirklich möchte.

Ich weiß ja nicht sicher, ob es wirklich das ist, aber zumindest hat es in mir den Wunsch geweckt, dem endlich mal auf den Grund zu gehen und das abklären zu lassen.

[Shakka]

Auch noch beim Neurologen?

Wenn Du die Diagnose hast und Medikamente bekommen sollst, musst du zu einem Arzt, der dafür zuständig ist. Das wäre dann wohl ein Psychiater. Meistens sind die Neurologen auch Psychiater.

[Bassewitz]

Jo, Psychiater suche ich mir gerade raus. Habe da schon ein, zwei Praxen gefunden, die ADHS bei Erwachsenen als Schwerpunkt haben. Die können mir dann zumindest relativ sicher sagen, ob es das nicht ist. Anscheinend sind Fehldiagnosen in beide Richtungen da keine Seltenheit.

Vielleicht äußert sich noch ein Betroffener, wie das bei ihm ablief.

[Fimi]

Ich überspringe mal das Vorspiel und gehe direkt zum wichtigen Part: Google, bei welchem Psychiater in der Gegend Erwachsene mit ADHD-Verdacht nicht einfach abgewiesen oder nicht ernstgenommen werden, dann holst du dir einen Termin, gehst im nächsten Sommer da ein paar Mal hin (oder gehst halt privat für die Diagnose an sich, dauert nicht so lange, kann man sich also gönnen, wenn das Geld dafür da ist) und kriegst ne Diagnose und kannst dann mit ihm/ihr ein paar Medikamente durchprobieren bis du eines findest, das dich nicht noch mehr aufdreht oder zum Zombie macht. Gleichzeitig musst du dir aber auch klar sein, das du da wahrscheinlich kein Wundermittel bekommst.

Ich bin nach langem hin und her wieder ohne Medikamente und versuche, mehr auf meine Bedürfnisse und Denkmuster einzugehen und das klappt auch ganz gut.

[Shakka]

Wenn die anschließende Therapie Wirkung zeigt, kann es dir egal sein, ob die Diagnose richtig war oder nicht

Und es ist nie verkehrt, eine Diagnose verbrieft zu haben. Wenn es irgendwo Leistungen gibt, die an eine Diagnose geknüpft sind, kann man die damit dann auch in Anspruch nehmen

[Empirate]

Verbriefte Diagnosen machen auch das Privatleben teils etwas einfacher. "Tja, das ist einfach so bei dem, hat ja [offizielles Etikett xyz], kann man schonmal Rücksicht drauf nehmen!" statt "Kann den nicht leiden, der Typ nervt einfach nur mit seiner komischen Art!".

[Tohuwabohu]

Knaller: Ich habe jetzt anscheinend den Verdacht auf ADHS und muss einen Psychiater finden, der das im Erwachsenenalter vernünftig diagnostizieren kann, und dann erstmal einen Termin bekommen. Überlege schon, den Termin für die Diagnose (geht das überhaupt in einer Sitzung per Test oder so?) selbst zu bezahlen, um nicht ein Dreivierteljahr warten zu müssen.

Hat da jemand Erfahrungen? Ich habe nur schon gehört, dass man da nicht einfach zu jedem x-beliebigen gehen sollte, weil sich das bei Erwachsenen ganz anders äußert als bei Kindern und selbst als Kind war ich jetzt nicht so körperlich aktiv wie man sich das klischeehaft vorstellt.

Hatte einen Kumpel, der hat dieses Mittel zum ruhig stellen im Erwachsenenalter erhalten und danach von einer 'Befreiung' geredet.

[Baldri]

Mal wieder beim Zahnarzt gewesen.

Und ja: Das ist hier genau richtig. Zu Zeiten der Depression, man kann mittlerweile schon sagen damals, habe ich putzen der Zähne vernachlässigt. Dann habe ich mich geschämt und mir eingeredet, es sei nur kosmetisch. Durch den Rauchstopp im April bin ich das nun angegangen. Weil Blut.

Es war entspannend im Vergleich zur sonstigen Situation.

Jetzt könnt ich sogar mal in den Westen reisen. Zu nem Forentreffen.

[klops]

Hmm, ich schätze, einen Zahnarztbesucht als "entspannend" zu bezeichnen, ist schon eine sehr positive Sache